Die Videospielverfilmung „Mortal Kombat“ wird von Fans der Reihe mit Spannung erwartet. Endlich könnte hier ein ernstzunehmender Blockbuster auf uns warten, der seiner Vorlage gerecht wird. Der erste Versuch von 1995, den „Resident Evil“- und „Monster Hunter“-Regisseur Paul W.S. Anderson inszenierte, taugt ja eigentlich nur als B-Movie, den man sich mit einem Augenzwinkern ansieht.
Einigen US-Branchenmagazinen wurden nun die ersten 13 Minuten des neuen „Mortal Kombat“ gezeigt. Die ersten Eindrücke machen Hoffnung auf eine gelunge Verfilmung des Prügelspiels...
"Mortal Kombat": Vergleiche mit Tarantino und Kurosawa
Die Szene, die den Journalisten gezeigt wurde, findet zu Beginn des Films statt und zeigt, wie die Rivalität der beiden ikonischen Ninjas Hanzo Hasashi alias Scorpion (Hiroyuki Sanada) und Bi-Han alias Sub-Zero (Joe Taslim) zustande kommt. Auf die Details der Handlung wollen wir hier nicht eingehen, doch Bi-Han und sein Clan greifen Hanzos Zuhause an und richten dort ein Blutbad an.
Gregory Lawrence von Collider beschreibt sein Erlebnis mit den ersten 13 Minuten „Mortal Kombat“ als „knallhart, fesselnd inszeniert, sehr gut geschauspielert und überraschend emotional.“ Außerdem zieht er einen Vergleich mit einem beliebten Film von Quentin Tarantino:
„Die Momente der Spannung und Feindschaft erinnern mich sehr an die Eröffnungsszene von ‚Inglourious Basterds‘, wo der böse [Nazi] Hans Landa in eine Hütte eindringt, um dort eine jüdische Familie unter den Bodenbrettern zu finden.“ „Mortal Kombat“ würde aber die Spannung nicht so langsam anschwillen lassen, sondern viel schneller in Gewalt münden.
Rob Keyes von Screen Rant zieht stattdessen einen Vergleich mit einer weiteren Regiegröße. Der Einstieg von „Mortal Kombat“ sei im Stile eines Filmes von Akira Kurosawa („Die sieben Samurai“) inszeniert. Eine ländliche japanische Hütte und ein brutaler kriegerischer Konflikt zwischen zwei Clans tragen ebenso zu diesem Eindruck bei wie die Tatsache, dass die Figuren in der Szene nicht Englisch sprechen, sondern zwischen Japanisch und Chinesisch wechseln. Die US-Zuschauer*innen müssen also zumindest in dieser ersten Szene Untertitel lesen: Keine Selbstverständlichkeit für einen Hollywood-Blockbuster.
Weitere Stimmen zu den "fehlerfreien" 13 Minuten
Rosie Knight von Nerdist hat großes Lob für die Videospieladaption und bezeichnet die ersten 13 Minuten von „Mortal Kombat“ als „fehlerfrei“. Meagan Navarro von Bloody Disgusting hält sich mit wertenden Formulierungen derweil zwar größtenteils zurück, beschreibt die „actionreiche“ Einstiegsszene allerdings als „erfolgreich im Aufbau einer emotionalen Fallhöhe, während sie effektiv andeutet, wie brutal die Kampfszenen werden“.
Das klingt ja alles fast zu schön, um wahr zu sein. Ein Film mit dem Feeling eines Akira-Kurosawa-Klassikers mit der Spannung eines der brillantesten Tarantino-Momente, der in Sachen Brutalität und Action seiner ikonischen Vorlage gerecht wird? Nun ja, trotz all der Vorschusslorbeeren, sollten solche ersten Reaktionen oft mit Vorischt genossen werden, zumal es sich ja nur um die ersten 13 Minuten handelt, die nichts darüber aussagen, ob auch der restliche Film überzeugen kann.
Ausführliche Kritiken zum Gesamtergebnis werden aber auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, soll der Film in den USA doch schon am 16. April 2021 in den Kinos und parallel dazu beim Streamingdienst HBO Max erscheinen.
Wann „Mortal Kombat“ in Deutschland starten wird, ist nach der kürzlichen Streichung des zuletzt geplanten Kinotermins aktuell noch unklar.
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