+++ Meinung +++
Als „Jack Reacher“ 2012 erschien, waren viele Fans der beliebten Romanfigur von Lee Child skeptisch. So ging es auch mir. Tom Cruise hat nun einmal auf den ersten Blick kaum Gemeinsamkeiten mit dem stoischen Hünen, der kompromisslos wie eine Dampfwalze Ungerechtigkeiten beseitigt. Doch die Verfilmung von Christopher McQuarrie („Mission: Impossible 5 - 8“) ist trotzdem ein ungemein kurzweiliger und spannender Action-Thriller, in dem Tom Cruise mit seiner Coolness der Hauptfigur seine eigene Note gibt.
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Dass die erzählerische Tiefe ein wenig fehle, bemängelte ich damals in der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, gab am Ende dann 3,5 Sterne. Heute sehe ich sogar diese Schwäche anders. Ich habe „Jack Reacher“ seitdem sicher rund zehn Mal wieder gesehen und bei jedem Durchlauf mehr Spaß. Dass McQuarrie die Romanvorlage so wunderbar geradliniger gemacht hat, gereicht dem Film zum Vorteil.
Er ist trotz einer eigentlich beeindruckenden Länge von 130 Minuten so perfekt auf Kurzweil getrimmt, dass ich den Action-Thriller nicht nur jederzeit und in jeder Stimmung einfach anmachen kann, sondern dann ohne eine Sekunde Langweile auch beim x-ten Sehen begeistert werden. Und am Ende wundere ich mich, dass über zwei Stunden vergangen sind.
Die Zeit von Tom Cruise als Jack Reacher ist vorbei
Mit einem tollen Cast um Rosamund Pike als kämpfende Anwältin, Robert Duvall als altem Knochen und Regie-Legende Werner Herzog als einzigartigem Bösewicht hat „Jack Reacher“ auch noch mehr als Tom Cruise zu bieten, doch der Actionstar ist natürlich das Highlight.
Längst ist er für mich ein zweiter Jack Reacher in einer Parallelwelt, die losgelöst von den Büchern existiert. Jedes Jahr bin ich beim Erscheinen eines neues Reacher-Romans (zuletzt Band 25, mit dem Autor Lee Child die Übergabe der Reihe an seinen jüngeren Bruder Andrew Grant einleitete) daher zwiegespalten. Einerseits freue ich mich auf ein neues Abenteuer mit dem geliebten Buch-Reacher, andererseits trauere und vermisse ich den ebenso geliebten Film-Reacher.
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Denn der ist Geschichte. Nach dem auch schwächeren „Jack Reacher 2: Kein Weg zurück“ und vor allem einem gemessen an einem typischen Cruise-Actioner zu moderatem Einspielergebnis, wurde die Filmreihe schnell wieder beendet. Mittlerweile beugt sich Lee Child, der die Besetzung mit Cruise anfangs so verteidigte, jenem Teil der Fans, die nach einem der Vorlage entsprechenden Reacher verlangen. Für Amazon Prime Video entsteht so nun eine Serie mit Alan Ritchson („Titans“) in der Hauptrolle.
Ob diese Serie gut oder schlecht wird, wird erst die Zukunft zeigen. Bis dahin (und wahrscheinlich auch danach) schaue ich einfach Christopher McQuarries „Jack Reacher“ immer und immer wieder.
Auch neu bei Amazon Prime Video: Ein Romantik-Doppel
Ebenfalls neu bei Amazon Prime Video gibt es übrigens unter anderem das Romantikdrama „A Billion Stars - Im Universum ist man nicht allein“ mit „Suits“-Hauptdarsteller Patrick J. Adams und „Pretty Little Liars“-Star Troian Bellisario (die im echten Leben ein Ehepaar sind) sowie die Romantikkomödie „My Sassy Girl“.
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Bei „My Sassy Girl“ handelt es sich aber nicht um das herausragende Original, das wohl zu den besten romantischen Komödien dieses Jahrtausends gehört, sondern um das deutlich schwächere Hollywood-Remake mit Elisha Cuthbert („24“) und von Regisseur Yann Samuell, der damit nicht an sein vorheriges Kinodebüt „Liebe mich, wenn du dich traust“ anknüpfen konnte.
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