Die Zeit der TV-Lagerfeuer, als sich ein Großteil des Landes für einzelne Filme oder Serien vor dem Bildschirm versammelte, ist wohl endgültig vorbei. Inzwischen gelingt es ja kaum noch mal, auch nur die eigene Familie gemeinsam vor den Fernseher zu bekommen. „Wetten, dass.. ?“ wurde eingestellt, stattdessen swipen die Enkel*innen durch TikTok, während die Großeltern auf dem „Traumschiff“ einchecken…
Treffen der Generationen also ausgeschlossen? Von wegen! Es gibt auch 2020 noch Serien, die wirklich der ganzen Familie Spaß machen. Eine davon ist „Unter Freunden stirbt man nicht“, die pünktlich zu Weihnachten auf TVNOW erscheint – ein kurzweilig-schwarzhumoriges Streaming-Vergnügen, bei dem man es sich an den freien Tagen gemeinsam gemütlich machen kann.
» "Unter Freunden stirbt man nicht" jetzt nur auf TVNOW streamen
Wie versteckt man eine Leiche?
„Unter Freunden stirbt man nicht“ handelt von fünf guten Freunden, von denen einer stirbt: Der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich (Michael Wittenborn), der Erfinder Joachim (Heiner Lauterbach), die Buchhändlerin Annette (Adele Neuhauser) und die Kinderpsychologin Ella (Iris Berben) sind zutiefst bestürzt, als sie die Leiche des immer charmanten Hermann (Walter Sittler) in dessen Bett entdecken.
Dabei könnte das Timing nicht schlechter sein: In gerade einmal fünf Tagen soll bekanntgegeben werden, dass Hermann den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften gewinnen soll. Aber die Regeln sind eindeutig: Tote können nicht ausgezeichnet werden.
Noch weiß außer den Freunden ja aber niemand, dass Hermann verstorben ist – und so beschließt die Clique kurzerhand, dass das auch bis nach Bekanntgabe des Siegers so bleiben soll.
Allerdings ist es gar nicht so leicht, eine Leiche für so viele Tage zu verstecken. Irgendwann fängt so ein Toter nämlich auch an, zu stinken…
Zwei Schauspieltitanen zum ersten Mal vereint
Heiner Lauterbach und Iris Berben zählen seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Schauspielern Deutschlands. Trotzdem sind sie bisher nur einmal im selben Film aufgetreten – nämlich in der Komödie „666 – Traue keinem mit dem du schläfst“ von 2002, in der ihre Rollen aber so klein waren, dass sie sich nicht einmal mehr an sie erinnern konnten, als wir sie in der Pressekonferenz darauf angesprochen haben.
Stattdessen markiert „Unter Freunden stirbt man nicht“ nach all den Jahren die erste echte Zusammenarbeit der beiden deutschen Superstars!
Heiner Lauterbach („Enkel für Anfänger“, „Es ist zu deinem Besten“) spielt Joachim, den besten Freund des Verstorbenen. Der Erfinder hat sein Vermögen schon zu Studentenzeiten mit einem revolutionären Verschluss für Plastiktüten gemacht – seitdem kam allerdings kein zweiter großer Wurf mehr hinzu.
Stattdessen versucht er sich an Gedichten, mit denen außer ihm selbst allerdings niemand etwas anfangen kann. Der großspurige Aufschneider mit poetischen Ambitionen ist eine Paraderolle für Heiner Lauterbach, der vor allem die selbstironischen Elemente seiner Figur mit einem angenehmen Augenzwinkern verkörpert.
Nicht weniger Laune an den Spleens der eigenen Figur hat Iris Berben als Kinderpsychologin im Ruhestand, die jede Gelegenheit nutzt, ihre Enkelkinder loszuwerden, um sich ihrem noch immer sehr ausgeprägten Sexualleben mit ständig wechselnden Partnern zuzuwenden. „Tatort“-Kommissarin Adele Neuhauser („Tatort: Wien“), Michael Wittenborn („Merz gegen Merz“) und Walter Sittler („Der Kommissar und das Meer“) als Leiche vervollständigen das spielfreudige Starensemble.
Berühmte Vorbilder
Von Alfred Hitchcocks „Immer Ärger mit Harry“ über den Achtziger-Kultfilm „Immer Ärger mit Bernie“ bis hin zu „Lang lebe Ned Devine!“, in dem ein ganzes Dorf den Tod eines frischgebackenen Lottogewinners zu verbergen versucht, damit der Millionengewinn nicht verfällt – die Idee mit der Leiche, die es mindestens zu verstecken, mitunter gar am Leben zu halten gilt, hat schon eine ganze Reihe von Komödien-Klassikern hervorgebracht.
„Unter Freunden stirbt man nicht“-Autor Claudius Pläging, der zuletzt auch schon das Drehbuch für den Kinohit „Der Vorname“ mit Christoph Maria Herbst verfasst hat, findet nun eine ganze Reihe von Variationen, um das Problem mit der Leiche noch weiter auf die Spitze zu treiben:
Als plötzlich unangemeldeter Besuch ins Haus kommt, während Hermanns Leiche noch im Bett liegt, müssen sich Annette und Friedrich schnell eine Ausrede einfallen lassen, warum Hermann gerade nicht aus dem Schlafzimmer kommen kann. Wir wollen an dieser Stelle nicht spoilern: Aber die sehr komische Ausrede sorgt dafür, dass der Besuch ganz schnell und peinlich berührt wieder von dannen zieht.
Schwarzer Humor & schnelle Twists
Trotz ihrer geballten Lebenserfahrung haben die vier überlebenden Freunde nicht die geringste Ahnung, wie man eine solche Leiche am besten verschwinden lässt. Zum Glück für den Zuschauer, denn so bieten die Versteckversuche jede Menge Vorlagen für dunkelschwarzen Humor: Wie soll man zum Beispiel reagieren, wenn einem die Leiche beim Transport zum Auto auf die Straße fällt, wodurch ein Radfahrer zu Fall kommt, der nach dem Aufrappeln wissen will, wie es dem Mann auf dem Boden geht?
Aber auch abseits der morbiden Prämisse sind die Gags angenehm bissig: Annette stößt einen Autor zu Boden, der sie begrabscht hat - und landet so selbst im Zentrum eines Shitstorms, denn der Grabscher ist ein im Rollstuhl sitzender Holocaust-Überlebender. Richtung schön böse eben!
„Unter Freunden stirbt man nicht“ ist allerdings nicht nur lustig - es gibt auch eine spannende Handlung, in der ein Cliffhanger den nächsten jagt: Wer da zwischendurch einmal zu oft aufs Handy schaut, verpasst womöglich die nächste der zahlreichen überraschenden Wendungen…
Alle vier Folgen von „Unter Freunden stirbt man nicht“ stehen ab sofort auf TVNOW zum Streamen zur Verfügung.
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