Es folgen Spoiler zu „Matrix 3“
Jahrelang gab es Gerüchte über „Matrix 4“, bevor der neue „Matrix“-Film im August 2019 dann tatsächlich angekündigt wurde. Lana Wachowski wird die einflussreiche Sci-Fi-Trilogie fortführen, die sie in den Neunzigern mit ihrer Schwester Lili Wachowski begann – wobei Fans zu Recht rätseln, worum es in dem Sequel eigentlich gehen soll, wo doch „Matrix: Revolutions“ mit den Toden von Neo (Keanu Reeves) und Trinity (Carrie-Anne Moss) endete, die sich erfolgreich für den Frieden zwischen Menschen und Maschinen geopfert haben.
Fakt: "Matrix 4" wird tatsächlich eine Fortsetzung
Zumindest nach allem, was bisher über den neuen, noch unbetitelten „Matrix“ bekannt ist, wird die Handlung tatsächlich nach der „Matrix“-Trilogie spielen. Anstatt für ein Prequel hat sich Lana Wachowski tatsächlich für eine klassische Fortsetzung entschieden, in der zwar „Aquaman“-Fiesling Yahya Abdul-Mateen II die neue Hauptrolle spielen wird, Keanu Reeves und Carrie-Anne Moss aber als Neo und Trinity wieder Teil der Action werden.
Nun muss der Tod – vor allem in den grenzüberschreitenden Geschichte von Lana Wachowski – kein endgültiger Zustand sein, doch es bietet sich noch eine andere Erklärung für die Rückkehr der „Matrix“-Hauptpersonen an, außer „die sind doch nicht tot“.
Spekulation: Körpertausch
Womöglich sind Neo und Trinity ausschließlich in der Computerwelt zurück (die bisher bekannten Videos vom Dreh scheinen jedenfalls nur in der Matrix zu spielen), während diese Avatare in der echten Welt von völlig anderen Menschen gesteuert werden. Und vielleicht ist es in „Matrix 4“ total üblich geworden, dass Menschen in der Matrix einen anderen Körper haben als in der echten Welt.
Kürzlich hat Lilly Wachowski nämlich bestätigt, dass bereits die ersten „Matrix“-Filme als Transgender-Allegorie gedacht waren – als Bild für die Erfahrung, im falschen Körper zu stecken. So ist der Mr. Anderson aus der Matrix ja in Wirklichkeit ein Mann namens Neo. Seine wahre Identität wurde also durch die Maschinen unterdrückt, so wie die wahre Identität von Transmenschen durch den falschen Körper unterdrückt wird (von Agent Smith wird Neo übrigens auch konsequenterweise weiterhin „Mr. Anderson“ genannt – und die Nennung des alten Namens, des „Deadname“, ist unter Transmenschen verpönt).
Vielleicht geht Lana Wachowski in „Matrix 4“ nun also einen Schritt weiter und zeigt die Transgender-Erfahrung deutlich statt als Allegorie? Möglicherweise leben sich die Menschen in „Matrix 4“ in der Computerwelt so aus, wie sie sein wollen, während sie in der echten Welt daran gehindert werden.
Spekulation: Die Matrix muss gerettet werden
Dann könnte es in „Matrix 4“ die Computerwelt sein, die es in ihrer Freiheit zu verteidigen gilt, weil Menschen nur hier so sein können, wie sie sein wollen, während vielleicht die echte Welt, die Menschenwelt, zur Diktatur geworden ist, in der das Ausleben unterdrückt wird. Das bleibt vorerst Spekulation, aber es wäre eben schade, wenn der neue Film den Kampf der Vorgänger, den Kampf um die echte Welt, einfach nur fortführen würde, anstatt ihn auf den Kopf zu stellen.
(Randnotiz: Die Aussage von Keanu Reeves, der „Matrix 4“ ohne Kontext als „Liebesgeschichte“ und „Weckruf“ beschrieben hat, hilft jedenfalls nicht groß weiter, wenn es um Rückschlüsse auf den Inhalt geht.)
Die Rückkehrer in der Übersicht
Yahya Abdul-Mateen II spielt die neue Hauptrolle, außerdem geben u. a. Jonathan Groff („Mindhunter“), Jessica Henwick („Iron Fist“), Neil Patrick Harris („How I Met Your Mother“), Bollywood-Star Priyanka Chopra und Max Riemelt („Sense8“) ihren „Matrix“-Einstand. An Rückkehrern sind bestätigt:
- Keanu Reeves als Neo
- Carrie-Anne Moss als Trinity
- Jada Pinkett Smith als Niobe
- Daniel Bernhardt als Agent Johnson
- Lambert Wilson als Merowinger
Nicht zurückkehren werden Laurence Fishburne als Morpheus und Hugo Weaving als Agent Smith.
„Matrix 3: Revolutions“ läuft am 5. Oktober ab 20.15 Uhr auf KABEL EINS