„James Bond – keine Zeit zu sterben“ und Co. werden verschoben, weil weltweit die Situation rund um geöffnete Kinos so unterschiedlich ist. Das macht schon ein Vergleich zwischen den USA und Deutschland deutlich.
Während sich hierzulande die Menge der verkauften Kinotickets einigermaßen stabilisiert und wieder ordentliche Erfolge drin sind, gehen in den USA die an den Kinokassen erzielten Einnahmen aktuell von Woche zu Woche wieder zurück. Das hat jetzt sogar dafür gesorgt, dass eine der größten dortigen Kinoketten gerade ankündigte, ab 8. Oktober 2020 die Pforten seiner über 500 US-Kinos wieder komplett zu schließen.
USA: "Tenet" vor "Hocus Pocus"
So bietet sich beim Blick auf die US-Kinocharts ein trauriges Bild. „Tenet“ ist zwar auch in der fünften Woche die Nr. 1, die Einnahmen von 2,7 Millionen Dollar (45,1 Millionen Dollar insgesamt) sind aber ein niedriger Wert. Wer hoffte, dass „Tenet“ als Langläufer doch noch ein ordentliches Ergebnis in den USA haben dürfte, kann diese Hoffnung langsam begraben.
Beinahe wäre „Tenet“ sogar das erste Mal vom Thron gestoßen worden. Die Wiederveröffentlichung des 27 Jahre alten Halloween-Klassikers „Hocus Pocus – Drei zauberhafte Hexen“ (zu dem aktuell ein Sequel entsteht) brachte Disney fast zwei Millionen Dollar und damit den zweiten Platz der Charts ein.
Schon mit ordentlich Abstand folgen auf den Plätzen „The New Mutants“ (1 Million Dollar), „Unhinged“ (870.000 Dollar) und „Infidel“ (450.000 Dollar).
Deutschland: "Jim Knopf" ist beliebt
In Deutschland sieht die Lage dagegen wie gesagt besser aus – woran einmal mehr ein Familienfilm den größten Anteil hat: „Jim Knopf und die Wilde 13“ gelang mit rund 150.000 verkauften Kinotickets am Wochenende (rund 190.000 mit Previews) der beste Start einer deutschen Produktion seit Wiedereröffnung der Kinos (und nach „Tenet“ und „After Truth“ der drittbeste überhaupt).
Dass die Hoffnung deutscher Kinobetreiber*innen in den nächsten Wochen nach all den Verschiebungen („Keine Zeit zu sterben“, „Wonder Woman 1984“) auf einheimischer Kost liegen sollte, zeigt der Blick auf die übrige Top-5: Neben den Dauerbrennern „Tenet“ (Platz 2, 90.000) und „After Truth“ (Platz 4, 50.000) finden sich noch „Gott, Du kannst ein Arsch sein!“ (Platz 3, 55.000) und „Ooops 2 - Land in Sicht“ (Platz 4, 38.000) – beides deutsche (Co-)Produktionen.
In China gibt es weiter Mega-Hits
Dass die Kino-Lage in einem anderen Winkel der Welt noch mal eine ganz andere sein kann, beweist übrigens einmal mehr der Blick nach China. Dort spielten in den vergangenen vier Tagen gleich zwei (!) Filme mehr als 150 (!!) Millionen Dollar ein: der patriotische Episodenfilm „My People, My Homeland“ und das Animationsabenteuer „Legend of Deification“.