2021 kann Zack Snyder endlich seine Version von „Justice League“ veröffentlichen – in den USA auf dem neuen Streamingdienst HBO Max, in Deutschland dann wahrscheinlich bei Sky. Bekanntermaßen wurde der Regisseur während der Produktion des Superheldenabenteuers aufgrund einer Familientragödie durch Joss Whedon ersetzt, konnte seine Vision nie realisieren.
Ein Veröffentlichungsdatum erst im Laufe des Jahres 2021 machte bereits klar, was viele Kenner schon lange unkten: Den sagenumwobenen Snyder-Cut, den so viele Fans so ausdauernd forderten, dass sie ihn nun bekommen, gibt es aktuell noch nicht wirklich. In einem ausführlichen Hintergrundartikel enthüllt der Hollywood Reporter nämlich nicht nur das Datum und sogar die genaue Uhrzeit (18. November 2019, 7 Uhr morgens), als Zack und Deborah Snyder von Warner mitgeteilt wurde, dass ihre Vision noch veröffentlicht wird, sondern viele weitere Infos.
Der Snyder-Cut – und für was Fans ihn hielten
Interessant ist dabei, dass der nun kommende Snyder-Cut eine andere Version ist als die diejenige, die Fans lange forderten. Denn in den Petitionen wurde sich meist auf eine erste Schnittfassung bezogen, die Snyder bei Warner nach Abschluss der Dreharbeiten präsentierte. Doch bei dieser 2 Stunden und 20 Minuten langen Version waren sich der Regisseur und das Studio einig, dass sie niemals das Licht der Welt erblicken soll, weil daran noch viel zu tun war – was Synder dann nicht machen konnte, weil er den Selbstmord seiner Tochter zu verarbeiten hatte.
Grundlage für den Snyder-Cut bildet stattdessen eine fast vier Stunden lange Version, die Zack Snyder schon von Anfang an im Kopf hatte, aber nie wirklich voranbrachte, weil er wusste, dass Warner einen solchen Film nicht veröffentlichen würde.
Eine sehr rudimentäre (!) Schwarz-Weiß-Arbeitsversion dieses 4-Stunden-Cuts präsentierte er erstmals im Februar 2020 Entscheidungsträgern von Warner, DC und Streamingdienst HBO Max. An dieser muss aber noch viel getan werden, sie ist nicht annähernd fertig oder veröffentlichbar – und die Details dazu gibt es nun.
Die wichtigsten Infos zum Snyder-Cut selbst
Wir haben für euch die wichtigsten Infos zur aktuellen Produktion des Snyder-Cuts kurz zusammengestellt, die der Hollywood Reporter größtenteils von den Beteiligten bei Warner und Zack Snyder selbst hat (nur beim Budget gaben diese keine Stellungnahme ab):
- Die neue Version muss erst noch erstellt werden, der Warner präsentierte Cut benötigt noch extrem viel Arbeit.
- Dies wird laut Insider-Quellen zwischen 20 und 30 Millionen Dollar kosten (keine offizielle Stellungnahme).
- Die originale Post-Produktion-Crew soll zurückkehren für neue Musik, neuen Schnitt, komplett neue visuelle Effekte, aber auch das Fertigstellen alter Effekte.
- Eventuell kehren auch die Schauspieler zurück, um neue Dialoge aufzunehmen.
- Es wird noch entschieden, ob wir einen 4-Stunden-Film oder eine sechs Kapitel umfassende Serie bekommen. Von Snyder selbst kommt ein Konzept für sechs Episoden mit Cliffhangern.
- Wir bekommen eine „komplett neue Sache“, die Kinoversion zeige uns vielleicht ein Viertel von Snyders Vision.
- Darkseid wird auftreten!
Neben diesen Infos direkt über die notwendige Produktion gibt es noch einige interessante weitere Dinge, die der Hollywood Reporter von Zack Snyder und Co. erfahren hat.
Snyder dachte nie, dass er seinen Film zeigen kann
So gibt Zack Snyder offen zu, dass er nie gedacht hätte, dass er seine Version doch noch zeigen könne. Er habe all das Material aufgehoben, weil er dachte, dass vielleicht in 20 Jahren jemand mal eine Dokumentation darüber macht und er dieser Person dann kleine Ausschnitte aus dem mysteriösen Cut, den es nie gegeben hat, schicken könne.
Und: Snyder hat bis zum heutigen Tag laut eigener Auskunft die finale Kino-Version, die dann Joss Whedon erstellt hat, nicht gesehen. Daher ist seine Aussage, dass man bislang vielleicht nur ein Viertel seiner Vision (s. o.) gesehen habe, auch nur eine Schätzung, die hauptsächlich auf dem basiert, was ihm von Bekannten über die Kinoversion erzählt wurde.
Den Rückhalt seiner Schauspieler hat er aber. Die habe er zuerst angerufen (als allererstes natürlich seinen in der Kinofassung sträflich vernachlässigten Liebling „Cyborg“ Ray Fisher) und in den Sozialen Medien aktive Stars wie Ben Affleck (Batman), Jason Momoa (Aquaman) und Henry Cavill (Superman) haben bereits ihre Freude zum Ausdruck gebracht. Auch Joe Manganiello, der die originale Abspannszene mit seiner Figur Deathstroke verspricht, äußerte sich.
Wann kommt der Snyder-Cut genau?
Eine ganz wichtige Frage für viele Fans wird aber selbst im so umfangreichen Hollywood-Reporter-Hintergrundbericht mit exklusivem Zugang zu allen Beteiligten nicht geklärt: Wann der Snyder-Cut wirklich kommt. Das vage Datum ist „irgendwann 2021“ und der Grund dafür ist, dass es immer noch schwer einzuschätzen ist, wie viel Arbeit nötig ist und wie lange diese dauert.
Aktuell befinden sich Snyder und Warner in Gesprächen mit den diversen für die neue Post-Produktion nötigen Firmen, damit diese die Arbeit überhaupt erst einmal aufnehmen können. Dazu kommt, dass Snyder auch noch an der Post-Produktion seines neuen Neftlix-Zombie-Actionfilms „Army Of The Dead“ (mit Dave Bautista und Matthias Schweighöfer) arbeitet.
Es gebe daher aktuell noch gar keinen Zeitplan – zumal die Verantwortlichen von HBO Max auch entscheiden müssen, wie sie den „Justice League: Snyder Cut“ präsentieren wollen – wirklich als von Snyder gepitchte Serie oder doch als Filmepos (wenn wir Geld setzen müssten, dann wäre es auf eine Serienversion).
Zu sehen bekommen wir das in Deutschland dann, wie eingangs bereits gesagt, wohl bei Sky, dem lokalen Partner von HBO Max – über unseren Affiliate-Link könnt ihr schon jetzt den Dienst ausprobieren und damit FILMSTARTS unterstützen*.
Auf den neuen Synder-Cut freut sich übrigens auch FILMSTARTS-Redakteur Julius Vietzen, der euch im folgenden Video aber erst einmal erklärt, warum er auch die bisherige Version von Joss Whedon mag:
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