Dieser Artikel ist eine nur leicht veränderte Neuauflage eines älteren Textes. Wir veröffentlichen ihn anlässlich der TV-Ausstrahlung von „Fluch der Karibik“, die es am heutigen Sonntag ab 20:15 Uhr auf Sat 1 gibt.
Die Segel für „Fluch der Karibik 6“ sind gesetzt, doch momentan herrscht Flaute bei dem Projekt. Jede Nachricht um einen möglichen Fortschritt wurde kurz danach wieder zunichtegemacht – zum Beispiel machte zu einem Zeitpunkt die Verpflichtung der „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick Hoffnung auf frischen und frechen Wind in der Filmreihe, doch das Duo warf schnell das Handtuch.
Danach setzte man bei Disney auf Sicherheit: Mit Terry Rossio ist nun der bisherige Stammautor der Reihe an Bord, angeblich ist auch „Chernobyl“-Schöpfer Craig Mazin dabei. Doch gehört hat man seitdem über das Projekt – nichts.
Sequel mit oder ohne Johnny Depp?
Die große Frage, die nämlich auch noch im Raum steht, ist die, ob es überhaupt noch zu einer klassischen Fortsetzung der Reihe mit Johnny Depp als Captain Jack Sparrow kommen wird – oder ob man bei Disney nicht doch eher in Richtung Neustart von „Fluch der Karibik“ denkt.
Denn im Dezember 2018 schmiss Disney Johnny Depp eigentlich aus dem Franchise raus. Doch seitdem gab es immer wieder Berichte, dass dies doch nicht so endgültig sein müsse.
Und das wahrscheinlich vor allem, weil Depp eben das absolute Zugpferd der Reihe ist und die Ideen zu fehlen scheinen, was man mit der Filmreihe denn nun machen soll, wenn es nicht mehr der torkelnde, eyeliner-tragende Pirat Jack Sparrow ist, der die Zuschauer ins Kino lockt.
Ein Reboot also?
Am vernünftigsten wäre es vermutlich, würde Disney die Reihe entweder begraben (zumindest für ein paar weitere Jahre) oder einen Neustart wagen. Ob darin dann Johnny Depp für einen Cameo-Auftritt vorbeischauen würde, sei dahingestellt, aber mit neuen Geschichten und frischem Blut könnte man „Fluch der Karibik“ einer neuen Generation von Kinogängern schmackhaft machen, die dann eben an einer anderen Figur als an Sparrow hängen – zum Beispiel an einer Piratin. Denn vor längerer Zeit wurde schon einmal eine Figur namens Redd „The Redhead“ für einen „Pirates Of The Carribean“-Reboot ins Spiel gebracht.
Das würde insofern gut passen, als dass die rothaarige Piratin Teil der „Fluch der Karibik“-Attraktion im Disneyland Park in Kalifornien und im Disneyland Paris ist, von der die Filmreihe inspiriert wurde. Sie als neue Hauptfigur zu wählen, wäre also ein eleganter Verweis auf die Ursprünge der Filme.
Zudem könnte man eine neue Schauspielerin zum Star der Reihe aufbauen und damit auch Geld sparen – nimmt man eine Newcomerin, kostet diese Disney wesentlich weniger als Johnny Depp, der für den fünften Teil allein 90 Millionen Dollar bekommen haben soll.
Ohne Depp wär’s schon mal billiger für Disney
Das würde die generell teure Produktion eines solchen Abenteuer-Films schon einmal deutlich günstiger machen, wodurch der potenzielle Reboot an den Kinokassen schneller rentabel werden könnte. Doch selbst günstig ist aktuell vielleicht noch zu teuer.
Die Corona-Krise trifft auch die Filmbranche hart und es bleibt abzuwarten, ob ausgerechnet solche Projekte wie „Fluch der Karibik 6“, bei denen das Studio offensichtlich nicht so richtig zu wissen scheint, was man genau damit anfangen soll, nun überhaupt noch vorangetrieben oder nicht eher endgültig auf Eis gelegt werden.
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