Bereits in „Killer's Bodyguard“ inszenierte Regisseur Patrick Hughes ein ungleiches Duo in einer Action-Komödie für Erwachsene, das sollte er mit „The Man From Toronto“ wiederholen – oder doch nicht? Kurz vor Drehstart des Actionfilms stieg mit Jason Statham einer der beiden Hauptdarsteller überraschend aus – wie anschließend die Runde machte, weil Sony-Tochter Columbia Pictures eben keinen Film nur für Erwachsene plante.
Während Statham von einem sogenannten R-Rating ausging, soll die Sony-Führungsriege auf einen Film für ein breiteres Publikum bestanden haben.
Aufgrund des kurzfristigen Ausstiegs von Statham, der das Projekt wohl so einfach verlassen konnte, weil sein Vertrag noch nicht unterschrieben und damit in trockenen Tüchern war, musste man bei Sony improvisieren und ganz schnell einen zweiten Hauptdarsteller neben dem bereits länger feststehenden Kevin Hart finden. Und das wurde nun Woody Harrelson, der durch die „Zombieland“-Filme oder den kürzlich abgedrehten „Venom 2“ eine gute Vergangenheit mit Sony hat. Aber das ist eine – zumindest auf den ersten Blick – komische Wahl...
Darum geht es in "The Man From Toronto"
Natürlich ist der dreifach oscarnominierte Woody Harrelson ein großartiger Schauspieler – doch als Ersatz für Jason Statham? Warum das womöglich so wenig passt, macht ein Blick auf den Inhalt deutlich. Denn im Mittelpunkt von „The Man From Toronto“ steht eine Identitätsverwechslung, die dafür sorgt, dass einer der berüchtigtsten Killer der Welt, nur als „Mann aus Toronto“ (ursprünglich Statham, nun Harrelson) bekannt, und ein Loser (Kevin Hart) sich eine Airbnb-Wohnung teilen müssen. Und dort schlagen bald noch ein paar weitere Killer auf, die dem Mann aus Toronto ans Leder wollen...
Und wer sich nun vorstellt, wie ein solcher Film aussieht, hat womöglich wie der Autor dieser Zeilen zwei komplett unterschiedliche Werke im Sinn, wenn er sich einmal Statham und einmal Harrelson als Killer ausmalt. Der britische Statham, ein ehemaliger Wasserspringer, steht für physische Action und kurze trockene Sprüche, der US-Charakterdarsteller Harrelson für viel Gerede, aber deutlich weniger Körpereinsatz.
Beides hat seinen Reiz und kann funktionieren, doch gerade aufgrund der Kurzfristigkeit des Darstellerwechsels ist die Wahl mehr als ungewöhnlich. Denn viel Zeit, das Drehbuch anzupassen, bleibt eigentlich nicht.
Das Ergebnis sollen wir noch dieses Jahr im Kino sehen. „The Man From Toronto“ startet nach derzeitiger Planung am 26. November 2020, falls der Film nicht wegen des Wechsels und all der anderen Dinge, die vor sich gehen (Stichwort: Coronavirus) noch verschoben wird.
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