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    Drohender "Birds Of Prey"-Flop: War es das jetzt wieder mit Blockbustern von und mit Frauen?

    „Birds Of Prey“ wird kein großer Hit mehr, doch das liegt nicht daran, dass eine Regisseurin einen Film über ein Team von Superheldinnen gedreht hat, sondern eher an anderen Faktoren wie dem Marketing und der Altersfreigabe.

    2019 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. TM & © DC Comics / Claudette Barius

    Birds Of Prey“ steht aktuell (Stand: 21. Februar 2020) bei einem weltweiten Einspielergebnis von knapp 153 Millionen Dollar. Das von Studioquellen ausgegebene Ziel von 250 Millionen Dollar, damit Warner wenigstens kein Geld verliert, scheint damit in Reichweite. Doch eines ist klar: Ein echter Erfolg wird „Birds Of Prey“ nicht mehr.

    Drohender DC-Flop: So viel müsste "Birds Of Prey" einspielen, um doch noch ein Erfolg zu werden

    Doch welche Auswirkungen hat dieser Misserfolg auf die Zukunft? Werden Hollywoodstudios im Allgemeinen und Warner im Besonderen nun wieder nur noch auf männliche Hauptfiguren und männliche Filmemacher setzen? Nein.

    Noch 2020 kommen nämlich drei Filme von Regisseurinnen ins Kino, in denen entweder Superheldinnen oder ein bunt gemischtes Ensemble im Mittelpunkt stehen:Black Widow“ von Cate Shortland (deutscher Starttermin: 30. April), „Wonder Woman 1984“ von Patty Jenkins (4. Juni) und „Eternals“ von Chloé Zhao (5. November).

    Natürlich war die Arbeit an diesen Filmen bereits weit fortgeschritten, als sich der Misserfolg von „Birds Of Prey“ noch nicht absehen ließ. Doch es befinden sich auch noch zahlreiche weitere Projekte in der Entwicklung: „Birds Of Prey“-Autorin Christina Hodson schreibt etwa die Drehbücher zu „The Flash“ und „Batgirl“ und Kevin Feige sucht nach einer Regisseurin für „Captain Marvel 2“.

    Und daran dürfte sich auch erst einmal nichts ändern, wenigstens solange „Black Widow“, „Wonder Woman 2“ und „Eternals“ nicht auch floppen, was allerdings als sehr unwahrscheinlich gelten darf.

    War das Marketing schuld?

    Das Problem mit „Birds Of Prey“ war nämlich nicht, dass Hauptfigur Harley Quinn (Margot Robbie) und die Birds Of Prey nicht genug Strahlkraft hätten oder dass der Film von Regisseurin Cathy Yan nicht gut genug war, um massenhaft Zuschauer ins Kino zu locken, wie auch aus den Analysen in den großen US-Branchenmagazinen hervorgeht.

    Zum einen machen viele Experten vielmehr das Marketing für den lauen Start des Films verantwortlich. Dass der Titel nicht ideal gewählt ist und den Fokus des Films nicht unbedingt widerspiegelt, hätte man etwa auch vorher schon bemerken können.

    Und obwohl der Autor dieser Zeilen mit den beiden Trailern zu „Birds Of Prey“ (ebenso wie mit dem Film an sich) eine Menge Spaß hatte und vor allem der zweite Trailer auch einen guten Eindruck von Stil und Aufbau des Films vermittelt, kamen diese nicht überall gut an – weder in der FILMSTARTS-Redaktion noch im Internet.

    Vielleicht wäre es eine gute Idee gewesen, „Birds Of Prey“ eher als „Deadpool von DC“ zu vermarkten. Die beiden „Deadpool“-Filme waren riesige Erfolge und gewisse Ähnlichkeiten lassen sich nicht von der Hand weisen: Meta-Humor, Deadpool und Harley als unzuverlässige Erzähler und natürlich die US-Altersfreigabe für Erwachsene.

    War die Altersfreigabe schuld?

    Und genau hier sehen die US-Analysten ein weiteres Problem. Wie etwa Deadline und Forbes schreiben, hat Harley Quinn viele junge, weibliche Fans, die durch das sogenannte R-Rating (Zutritt erst ab 17 Jahren oder in Begleitung eines Erziehungsberechtigten) in den USA vom Kinobesuch abgehalten wurden.

    Gerade in den USA hat das R-Rating ein sehr großes Stigma, viele Eltern gehen mit ihren Kindern nicht in solche Filme, die auch oftmals nur abends gezeigt werden. Hier dürfte der Unterschied zu solchen Erfolgen wie „Captain Marvel“ und „Wonder Woman“ liegen, die eben auch jüngeren Fans zugänglich waren.

    War es das jetzt mit Superheldenfilmen mit R-Rating?

    Und tatsächlich könnte der Misserfolg von „Birds Of Prey“ wohl am ehesten in diesem Bereich noch Auswirkungen haben. Auch wenn die Erfolge („Deadpool“, „Logan“, „Joker“) in den letzten Jahren noch überwiegen: Warner und andere Studios könnten noch einmal genauer darüber nachdenken, welche Filme sie mit einer Altersfreigabe für Erwachsene produzieren.

    Allerdings beträfe auch das eher die weiter entfernte Zukunft. Der kommende DC-Film „The Suicide Squad“ von James Gunn soll offenbar ebenfalls eine US-Altersfreigabe für Erwachsene bekommen und wir können uns nicht vorstellen, dass sich daran noch was ändert.

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    Dafür ist das Vertrauen in James Gunn wohl zu groß, der Disney mit „Guardians Of The Galaxy“ und „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ zwei große Hits beschert hat. Und dafür dürften brutale Action und Schimpfwörter auch zu sehr Teil des Konzepts von „Suicide Squad 2“ sein, als dass sich diese einfach rausschneiden ließen, um eine niedrigere Altersfreigabe zu erzielen.

    Genaueres wissen wir dann spätestens im Sommer 2021: „The Suicide Squad“ startet im August 2021 in den US-Kinos, der deutsche Termin dürfte nicht allzu weit entfernt davon liegen. „Birds Of Prey“ läuft hingegen seit dem 4. Februar 2020 in den deutschen Kinos.

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    "Birds Of Prey" im Podcast Leinwandliebe

    Auch in unserem FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe haben wir anlässlich des Kinostarts über „Birds Of Prey“ gesprochen. Unsere durchaus kontroverse Diskussion über die Qualität des Films und die Zukunft von DC könnt ihr euch unten anhören oder herunterladen:

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