Da war mehr drin – immerhin steht im Zentrum von „Birds Of Prey: The Emancipation Of Harley Quinn“ die wohl populärste Figur der Suicide Squad, erneut gespielt von Margot Robbie. Und auch die Kritiker zeigen sich großteils angetan von der DC-Verfilmung, die auf der Bewertungsplattform Rotten Tomatoes gegenwärtig immerhin bei 80 Prozent hält (Stand vom 12. Februar 2020).
Doch mit gerade einmal 33 Millionen Dollar, die der Film in den USA an seinem Startwochenende einspielte, blieb er weit hinter den Erwartungen der Experten und sicherlich auch von Studio Warner zurück. Vorab prognistiziert wurden immerhin 50 Millionen Dollar.
Titeländerung für Kinoketten
Jetzt wurde der Titel des Films auf Warners Bitte hin bei einigen US-Kinoketten in „Harley Quinn: Birds Of Prey“ geändert, was vor allem die erfolgreichen Suchanfragen für den Film im Internet erhöhen soll.
Wie die Entertainment-Seite The Verge nun von einem Studio-Repräsentanten erfahren hat, soll die Änderung vor allem für eine „Ausweitung der Suche auf Ticket-Seiten“ bewirken. Mit einem simpleren Titel sollen Fans besser Tickets im Internet finden und infolgedessen eher ins Kino gehen. Insbesondere angesichts des Originaltitels „Birds of Prey (and the Fantabulous Emancipation of One Harley Quinn)“ ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar, auch wenn sie letztlich wohl etwas spät kommt.
Laut eines Berichts von The Wrap handelt es sich allerdings nicht um eine offizielle Namensänderung durch Warner. Die Anpassung habe lediglich im Sinne der Verkaufsstellen und Kinos stattgefunden, nicht aber zu einer allgemeinen Umbenennung geführt.
Über die reine Suchpräzision hinaus soll der Titel „Harley Quinn: Birds Of Prey“ außerdem ein besseres Verständnis vom Inhalt des Films liefern – und DC-Ikone Harley Quinn mehr in den Fokus rücken, wie es im Film ohnehin auch der Fall ist.
Das "X-Men: Dark Phoenix"-Problem
Dass der überlange ursprüngliche Titel von „Birds Of Prey“ nicht überall auf Gegenliebe stieß, ließ sich online bereits früh an den Reaktionen vieler Fans erkennen. Ein ähnliches Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit hätte der Marketingabteilung bei Warner aber bereits zu denken geben können:
Schon bei der Comicverfilmung „X-Men: Dark Phoenix“ dürfte schwaches Marketing – und nicht zuletzt der Originaltitel – für den katastrophalen US-Start mitverantwortlich gewesen sein. Hier setzte man beim US-Titel nämlich auf Understatement, benannte den Film schlicht „Dark Phoenix“ und verzichtete auf einen „X-Men“-Zusatz.
Doch ebenso wie „X-Men: Dark Phoenix“ hat „Birds Of Prey“ mit Sicherheit größere Schwächen als seinen Titel – etwa den schwerfälligen Humor und einen „unnötig chaotischen Erzählstil“, mit dem das „Suicide Squad“-Spin-off für uns nicht über Durchschnitt hinauskommt.
Birds Of Prey: The Emancipation Of Harley Quinn