„World War Z“ spielte 2013 weltweit 540 Millionen US-Dollar ein, erntete überwiegend gute Kritiken und hatte mit Brad Pitt einen der größten Hollywood-Stars an Bord, der seine Rolle als U.N.-Mitarbeiter Gerry Lane durchaus auch noch ein zweites Mal eingenommen hätte. Das alles spricht nach gängigen Hollywood-Standards klar für eine Fortsetzung eines Films.
Und tatsächlich sollte „World War Z 2“ dann auch kommen, wurde sogar recht bald nach Kinostart des ersten Films angekündigt und für 2017 wurde auch schon ein Kinostarttermin festgelegt. Dann gab es einige Personalwechsel hinter der Kamera, letztendlich landete „Fight Club“-Regisseur David Fincher auf dem Regiestuhl, was das Projekt noch einmal spannender machte. Der Termin 2017 schwankte, aber der Film sollte immer noch kommen.
Doch jetzt schreiben wir 2020, „World War Z 2“ ist nicht da und wird wohl auch nicht mehr gedreht – doch warum eigentlich nicht?
Geld regiert die Welt
Auch wenn 540 Millionen US-Dollar weltweites Einspiel erst einmal beeindruckend klingen – gemessen an den enorm hohen Produktionskosten von „World War Z“ ist das gar nicht mal so viel. Der Film kostete fast 200 Millionen, dazu kommen noch die Marketing-Kosten.
Und „World War Z 2“ hätte sogar noch teurer werden sollen, es waren Dreharbeiten epischen Ausmaßes in fünf verschiedenen Ländern geplant. Anfang 2019 entschied sich das Studio Paramount also, bei dem Projekt den Stecker zu ziehen. Das finanzielle Risiko schätzte man wohl als zu hoch ein, trotz zugkräftiger Namen wie Fincher und Pitt.
China und die Angst vor Geistern
Denn alle Zugkraft von Namen nützt nichts, wenn das Publikum fehlt, um genügend Dollars in die Kassen zu spülen. Der westliche Kinomarkt reicht normalerweise längst nicht mehr, um einen teuren Blockbuster finanziell erfolgreich zu machen, der zweitstärkste Kinomarkt der Welt, China, muss da schon auch mitziehen. Und das würde er bei „World War Z 2“ – wie übrigens auch schon bei „World War Z“ – wohl nicht.
Denn gleich zwei Gründe sprechen dagegen, dass „World War Z 2“ das sehr strenge Auswahlverfahren der Chinesen für ausländische Filme in ihren Kinos bestehen würde: Zum einen werden dort traditionell Darstellungen von Geistern und Untoten (hier dann Zombies) nicht gern gesehen, zum anderen wird Brad Pitt nicht gern gesehen, ist also gerade das Gegenteil eines zugkräftigen Namens. Pitt ist in den chinesischen Kinos seit seinem Mitwirken in Jean-Jacques Annauds „Sieben Jahre in Tibet“, der in China als anti-chinesische Propaganda eingestuft wird, unerwünscht.
"World War Z"-Produzenten haben weiterhin Hoffnung
Einen Funken Hoffnung hegen allerdings immer noch die „World War Z“-Produzenten Jeremy Kleiner und Dede Gardner. Wie erst im Januar 2020 im Gespräch mit dem Hollywood Reporter wieder deutlich wurde, hoffen sie, dass „World War Z 2“ eines Tages doch noch kommen werde: „Wir lieben Max Brooks' [Autor der Romanvorlage] Buch. Wir lieben sein Universum. Es fühlt sich nicht so an, als sei es mit ‚World War Z‘ endgültig vorbei.“
Wünschen können sich die beiden viel, nach aktuellem Stand sieht es allerdings so aus, als werde „World War Z 2“ noch kommen – zumindest nicht in der epischen und teuren Form, in der er einst wohl geplant war.
"Ad Astra"-Star Brad Pitt ist überzeugt: David Finchers "World War Z 2" wäre super geworden„World War Z“ läuft am heutigen Sonntag, den 23. Februar 2020 um 22.25 Uhr auf ProSieben.