Produzent Jason Blum ist bekannt dafür, stets zahlreiche Eisen im Feuer zu haben. Aktuell ist er laut der IMDb bei nicht weniger als 20 unveröffentlichten Filmen und Serien als Produzent beteiligt, die konkret in Arbeit oder angekündigt sind – dazu kommen zahllose Projekte in einem sehr frühen Stadium.
Zu den bereits fertigen Filmen zählt auch „The Hunt“, der eigentlich im September 2019 in die Kinos kommen sollte. In dem satirischen Horror-Actioner wird eine Reihe von einfachen US-Bürgern entführt und auf einer Lichtung ausgesetzt, bevor die Reichen und Mächtigen die Jagd auf sie eröffnen. Eines der vermeintlichen Opfer, Crystal (Betty Gilpin), weiß sich jedoch zu wehren.
Debatte um "The Hunt"
Dann jedoch kam es im Sommer 2019 im Abstand von nur wenigen Tagen zu gleich drei Anschlägen in den USA, bei denen insgesamt 36 Menschen durch Schusswaffen getötet wurden.
Aus Respekt vor den Opfern der Gewalttaten entschloss sich Universal, der Verleih von „The Hunt“, zunächst, das Marketing für den Film zu unterbrechen. Und nach einer Reihe von Tweets von US-Präsident Donald Trump und zunehmendem öffentlichem Druck sagte das Studio den Start des angeblich gewaltverherrlichenden Films später sogar komplett ab.
"The Hunt" startet im März 2020
Nun hat Universal jedoch einen neuen Starttermin bekannt gegeben: „The Hunt“ wird in den USA am 13. März 2020 anlaufen. Ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest.
Es gibt allerdings eine „Unbetitelte Blumhouse-Produktion“ (Blumhouse ist die Produktionsfirma des oben erwähnten Jason Blum), die am 14. Mai 2020 in den deutschen Kinos startet – vielleicht handelt es sich dabei um „The Hunt“.
Ganz offenbar hat sich Universal entschieden, beim Marketing komplett auf die Karte „Skandalfilm“ zu setzen – und gleichzeitig die ganze Aufregung um den Film satirisch aufs Korn zu nehmen. Sowohl der neue Trailer, den ihr euch oben anschauen könnt, als auch das folgende Poster stehen ganz im Zeichen der Vorverurteilung, die der Film erfahren hat.
Skandalfilm oder nicht?
Im Trailer heißt es so etwa „Der meist debattierte Film des Jahres ist einer, den noch keiner gesehen hat.“ Und auf dem Poster finden sich Zitate aus der Berichterstattung der US-Medien über „The Hunt“. So hat Indiewire den Film etwa als „gefährlich“ bezeichnet, das Magazin Time findet den Film „nicht angemessen“ und die Los Angeles Times spricht von einer „Glorifizierung von Gewalt“.
Wohl gemerkt hatten damals weder Trump noch Kritiker der US-Magazine „The Hunt“ gesehen, stattdessen wurde der Film pauschal als gefährlich, ausbeuterisch, spaltend oder sogar krank bezeichnet, eine Erfahrung die Co-Drehbuchautor Damon Lindelof („Lost“, „Watchmen“) gegenüber Collider als „frustrierend“ bezeichnete.
Dass es sich bei „The Hunt“ um eine völlig überspitzte Satire handelt, wurde hingegen größtenteils übersehen. Genau das scheint allerdings der Fall zu sein, wie man bei Collider nach Sichtung des Films mittlerweile bestätigt hat: So heißt es etwa, der Film sei eine „energetische, sehr brutale, aber verspielte Satire“. Und um wohl genau das zu unterstreichen, ist der Tonfall im neuen Trailer auch wesentlich humorvoller. Zum Vergleich könnt ihr euch hier nochmal den ersten Trailer zum Film anschauen: