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    Das Ende und die wahre Geschichte von "The Farewell" erklärt: Die Lüge geht noch weiter

    In „The Farewell“ erzählt Regisseurin Lulu Wang eine sehr persönliche eigene Geschichte – garniert mit einem wunderbaren Ende. Das verrät schon etwas über die wahre Geschichte. Und die geht noch weiter.

    DCM

    Als bei ihrer Großmutter 2013 Krebs diagnostiziert wurde, beschloss die Familie von Regisseurin Lulu Wang, dies vor der Oma zu verheimlichen. Aus dieser Lüge machte Wang nun einen Film: „Basierend auf einer wahren Lüge“ heißt es im Vorspann von „The Farewell“.

    Im Mittelpunkt steht die von Shootingstar Awkwafina („Jumanji 2: The Next Level“) gespielte Billi, der es schwerfällt, vor der Oma zu verheimlichen, dass diese nur wenige Monate zu leben hat, während die Familie eine Fake-Hochzeitsfeier organisiert, um sich unter diesem Vorwand vor der Oma zu verabschieden.

    ACHTUNG: Es folgen nun SPOILER zum Ende von „The Farewell“

    Am Ende des Films enthüllt Wang dann: Sechs Jahre nach der Diagnose, dass sie nur noch wenige Monate zu leben hat, lebt die „Nai Nai“ (ein Kosewort für Großmutter) noch immer. Sie ist bislang nicht gestorben. Doch was Wang hier nicht verrät: Die Lüge existiert weiterhin, sie wird nun durch den Film sogar auf eine neue Ebene gehoben.

    Eine neue Lüge für den Film über die alte Lüge

    Die Familie hat laut Lulu Wang der Großmutter immer noch nicht verraten, dass sie Krebs hat – und musste deswegen nun auch über den Film lügen.

    Denn weil Wang diesen möglichst authentisch machen wollte, drehte sie in der originalen Heimatregion ihrer Oma. Es war also nicht zu verhindern, dass die Großmutter nichts davon mitbekommt. Lu Hong, die jüngere Schwester der Großmutter und treibende Kraft hinter der Entscheidung, die Wahrheit zu verschweigen, spielt sich sogar selbst.

    Wie Lulu Wang im Interview mit NPR.org erzählt, habe man daher der Oma eine neue Lüge aufgetischt – und ihr einfach nur einen Teil der Handlung erzählt. Es sei ein Film darüber, wie die in den USA emigrierte Familie für ein Fest noch einmal in die alte Heimat zurückkehrt.

    Wangs Oma besuchte sogar am ersten Tag der Dreharbeiten das Set, um der Produktion Glück zu wünschen. Und Schauspielerin Zhao Shuzhen, die sie verkörpert, traf sich mehrfach zur Recherche mit der Oma, musste dabei auch drauf achten, die Lüge aufrecht zu erhalten.

    Und die Oma ist weiter ahnungslos?

    Ob die Oma wirklich absolut nichts weiß, kann natürlich auch Lulu Wang nur spekulieren. In Interviews erklärte sie auch bereits, dass möglicherweise ihre Nai Nai die Lüge von Anfang an durchschaut hat. Schließlich wird im Film erzählt (und das ist auch wahr), dass sie selbst ihren Ehemann ähnlich belogen hat, als der krank wurde.

    Gab es die Fake-Hochzeit wirklich?

    Auch wenn „The Farewell“ auf einer wahren Geschichte bzw. einer „wahren Lüge“ basiert, wie es im Vorspann heißt, haben wir uns eine Sache direkt gefragt: Gab es denn auch wirklich die Fake-Hochzeit?

    Hier hat Wang die Geschichte zugunsten der besseren Erzählung angepasst. Im Film wird der Oma ja vorgelogen, dass Billis Cousin heiratet – obwohl er mit seiner neuen Freundin erst wenige Monate zusammen ist. Das führt zu ein paar wunderbar subtil-schrägen Szenen rund um das Paar, das noch gar nicht so eng ist.

    In Wahrheit hatte der Cousin kurz vor der Diagnose schon in Japan geheiratet, eine große Feier in China stand noch für die Zukunft an. Die wurde dann einfach schnell auf sofort vorgezogen, um das Familienzusammenkommen zu orchestrieren.

    „The Farewell“ läuft seit dem 19. Dezember 2019 im Kino und gehört für uns zu den Highlights des bisherigen Kinojahres.

    The Farewell
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