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    "The Irishman": Martin Scorsese erteilt Handy-Verbot und möchte, dass ihr die dreieinhalb Stunden am Stück schaut

    Regisseur Martin Scorsese möchte nicht, dass man sein dreieinhalbstündiges Mafia-Epos „The Irishman“ wie eine Serie auf Netflix zerstückelt. Ebenso wenig ist der Film laut ihm auf Handys oder Smartphones zu empfehlen - höchstens auf großen iPads.

    Netflix

    Dreieinhalb Stunden Filmgucken am Stück ist eine lange Zeit – das ist auch Martin Scorsese bewusst. Trotzdem hat sich die Regielegende zuletzt deutlich dagegen ausgesprochen, sich das als Kinofilm inszenierte Epos „The Irishman“, das seit dem 27. November 2019 bei Netflix abrufbar ist, selbst in Episoden aufzuteilen und so quasi als TV-Serie zu gucken. Das sei nicht im Sinne von Scorseses Inszenierung.

    Nun hat Scorse in der YouTube-Show Popcorn With Peter Travers eine weitere, fast schon verzweifelte Bitte an die Netflix-Zuschauer nachgelegt – nämlich „The Irishman“ bloß nicht auf den kleinen Bildschirmen von Handys und Smartphones zu konsumieren:

    "The Irishman" auf dem iPad?

    Seitdem „The Irishman“ auf Netflix verfügbar ist, haben die User natürlich auch die Möglichkeit, sich den Gangsterstreifen über ihre Netflix-App mobil anzusehen. Für Scorsese wäre eine solche Mobil-Sichtung allerdings eine Sünde - mit einer Ausnahme:

    „Ich würde vorschlagen, wenn Sie jemals einen meiner Filme oder die meisten Filme überhaupt wirklich sehen möchten, schauen Sie es sich bitte, bitte nicht auf einem Telefon an, bitte. Ein iPad, vielleicht ein großes iPad.“

    Das iPad-Feigenblatt klingt dabei allerdings auch nur wie eine eigentlich gar nicht ernsthaft gewollte Kapitulation im schnelllebigen Zeitalter der mobilen Endgeräte, die die zahlreichen Details in seinem Mafia-Epos laut Scorsese aber nicht würdig wiedergeben können.

    Scorseses Anleitung fürs Netflix-Heimkino

    Trotz sinkender Aufmerksamkeitsspannen ist sich der Regisseur derweil sicher, dass der überlange „The Irishman“ nur gut am Stück funktionieren kann:

    „Es war eine interessante Erzählstruktur, und sie hat mich jedes Mal wieder hineingezogen. [...] Idealerweise möchte ich, dass Sie in ein Kino gehen und ihn von Anfang bis Ende auf einer großen Leinwand betrachten. Und ich weiß, er ist lang - sie müssen aufstehen, sie müssen auf die Toilette gehen, so etwas, ich verstehe. Aber selbst bei ihnen zu Hause müssten sie soch doch einen Abend oder einen Nachmittag dafür freimachen können, wo sie wissen, dass Sie nicht ans Telefon gehen oder nicht zu viel aufstehen werden, dann könnte es genauso funktionieren.

    Netflix

    Eine waschechte Scorsese-Anleitung für das Netflix-Heimkino! So ganz hat sich der Regisseur scheinbar noch nicht damit abfinden können, dass sein Film nach einer limitierten Kinoveröffentlichung schon jetzt auf der Streamingplattform seines Produzenten Netflix zur Verfügung steht.

    Dass Scorsese sich dem traditionellen Kino eher verpflichtet fühlt, wird dabei auch noch einmal durch seine Antwort auf die Frage unterstrichen, ob er sich vorstellen könne, einmal Filme nur fürs Smartphone zu drehen: „Ich weiß nicht, wie es geht. Ich wünschte, ich könnte es, aber ich weiß nicht wie. Nein, ich verstehe es nicht.“

    „The Irishman“ mit Robert De NiroAl Pacino und Joe Pesci ist seit dem 27. November 2019 auf Netflix verfügbar.

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