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    "Booksmart"-Star Kaitlyn Dever im FILMSTARTS-Interview: Nicht einfach nur das weibliche „Superbad“!

    Im Vorfeld wurde die Teenie-Komödie „Booksmart“ oft als „weibliches ‚Superbad‘“ bezeichnet. Uns erklärt Hauptdarstellerin Kaitlyn Dever, warum die Einordnung ihrer Meinung nach nicht zutrifft und was „Booksmart“ stattdessen so besonders macht.

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    Olivia Wildes Regiedebüt „Booksmart“ über zwei Streberinnen, die an ihrem letzten Tag an der Highschool noch mal so richtig die Sau rauslassen wollen, wurde von den Kritikern zwar universell abgefeiert (aktuell 97 Prozent positive Besprechungen auf Rotten Tomatoes), aber dabei immer wieder als „weibliches ‚Superbad‘“ ziemlich verkürzt beschrieben. Dass mit Beanie Feldstein („Lady Bird“) eine der Protagonistinnen im wahren Leben die kleine Schwester von „Superbad“-Star Jonah Hill ist, hat dabei sicherlich auch eine Rolle gespielt.

    Wir haben zum Start von „Booksmart“ mit Kaitlyn Dever gesprochen, die die zweite Hauptrolle der herrlich trockenhumorigen Amy verkörpert und als Star der Netflix-Mini-Serie „Unbelievable“ gerade erst einen vielbeachteten Hit gelandet hat. Sie verrät uns, was für sie persönlich das ganz Besondere an „Booksmart“ ist und welche Szenen eigentlich gar nicht so im Drehbuch standen, sondern erst vor Ort am Set improvisiert wurden.

    FILMSTARTS: „Booksmart“ wird in vielen Kritiken mit „Superbad” verglichen, was eure Regisseurin Olivia Wilde allerdings gar nicht so gut findet. Was ist denn deiner Meinung „Booskmart“ von anderen Teenie-Komödien?

    Kaitlyn Dever: Ich denke auch, dass „Booksmart“ komplett anders ist als klassische Teenie-Filme wie „Superbad“ oder „The Breakfast Club“. Das Besondere für mich ist, wie ehrlich und ungekünstelt er zeigt, was es bedeutet, im Jahr 2019 jung zu sein. Und es ist ein Beweis für Olivias Talent als Regisseurin, dass sie in der Lage ist, junge Menschen so gut zu verstehen. Sie begreift die Freuden und Ängste, wenn man in diesem Alter ist. Und sie ist eine Frau und kann deshalb die weibliche Sicht der Dinge in diesem Lebensabschnitt zeigen. Sie fällt nicht zurück in die üblichen Stereotype, sondern hinterfragt sie stattdessen. Das ist wirklich etwas Neues in einem Teenie-Film.

    Außerdem sind die beiden Hauptfiguren primär schlau und ehrgeizig. In anderen Filmen wären clevere Mädchen nur eine Art Gag am Rande. Hier sind sie im Mittelpunkt, sie sind pfiffig und wissen das auch. Sie haben keine Angst, es offen zu zeigen. Und es ist sehr stark und wichtig für junge Menschen, so etwas zu sehen und sich nicht schämen zu müssen. Das wäre auch schon für vorherige Generationen wichtig gewesen. Nur wäre es gar nicht möglich gewesen, so einen Film vor zehn Jahren zu machen. Wirklich viele Leute sind schon zu mir gekommen, um mir zu sagen, wie toll es gewesen wäre, wenn sie so einen Film mit solchen Figuren schon zu ihrer Highschool-Zeit als Inspiration gehabt hätten. Das macht den Film so anders. Er ist sehr progressiv.

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    FILMSTARTS: Gibt es einen Aspekt an deiner Figur Amy, der dir selbst besonders ähnelt?

    Kaitlyn Dever: Oh ja, ich denke, ihr sarkastischer Ton... der kommt direkt von mir. Ich wollte diesen trockenen Humor auch deshalb unbedingt für Amy, weil er ein gutes Gegengewicht zu Beanies sehr lautem Charakter bildet.

    FILMSTARTS: Du hast mit deinem Co-Star Beanie Feldstein während des Drehs zusammengewohnt. Wie hat sich das auf den Film ausgewirkt?

    Kaitlyn Dever: Wir haben viel improvisiert und Ideen von uns eingebracht. Zum Beispiel die Tanzszene am Anfang, das sind definitiv ich und Beanie. Einfach ein paar lustige Bewegungen einbauen, dachten wir uns. Und als Beanie anfängt, zu meiner Begrüßung zu Tanzen... das ist einfach einer meiner liebsten Momente im Film. Das ist tatsächlich ein Zeichen unserer sehr echten Freundschaft.

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    FILMSTARTS: Welche Szene war denn die schwerste für dich?

    Kaitlyn Dever: Das Schauspielern unter Wasser. Aber ehrlich gesagt ist alles ist am Anfang schwer und gruselig, wenn man es noch nicht gemacht hat. Aber man wird besser, je öfter man sich neuen Herausforderungen stellt. Man kann ja nicht wegrennen vor Nervosität. Olivia war immer da und hat einen abgeholt. Sie hilft dir bei allem, ist sehr lässig und sie arbeitet wirklich hart daran, dass der Film gut wird. Gleichzeitig ist sie aber nie einschüchternd.

    FILMSTARTS: Uns hat deine Performance im Vergewaltigungs-Drama „Unbelievable“ auf Netflix ziemlich begeistert. Was ist schwerer zu drehen: eine Komödie oder ein Drama?

    Kaitlyn Dever: Meine ehrliche Antwort: Ich denke, beides kann sehr schwer sein. Ich bin ja quasi am Set einer Sitcom aufgewachsen [Anm.d.Red.: sie hat in acht Staffeln und 137 Folgen von „Last Man Standing“ die Tochter von Tim Allen gespielt]. Ich wollte eben immer schon Menschen zum Lachen bringen. Es ist eines der besten Gefühle, das es auf der Welt gibt. Für mich bedeutet eine Komödie, aus seiner Komfortzone auszubrechen, sehr laut zu sein und lächerliche Dinge zu tun, die man eigentlich niemals tun würde. Das bist dann vielleicht nicht wirklich du selbst in dem Moment, aber es ist wichtig für die Szene.

    Das ist sehr herausfordernd, aber so ist es auch beim Drama: Da musst du an Orte gehen, die wirklich dunkel und traurig sind. Szenen die herzzerreißend sind und dich extrem mitfühlen lassen mit der Person, die du spielst. Ich fühle manchmal sehr stark mit den Figuren, die ich darstelle, weil ich sehr empathisch bin. Beide Formen – Komödie und Drama - sind schwer und herausfordernd auf verschiedene Art und Weise, beide sind berührend. ich würde aber nicht sagen, dass Komödien einfacher sind.

    FILMSTARTS: Was ist der Kern von „Booksmart“? Worum geht es in dem Film deiner Meinung nach wirklich?

    Kaitlyn Dever: Es geht darum, mit sich selbst im Reinen zu sein und die Freundschaft mit seinem besten Freund zu feiern und zu leben. Im Kern geht es aber auch darum, andere zu akzeptieren und Leute nicht nach ihrem Äußeren zu beurteilen,

    „Booksmart“ läuft seit dem 14. November 2019 in den deutschen Kinos – und er ist tatsächlich verdammt lustig, wie ihr auch noch einmal in unserer ausführlichen Kritik zum Film nachlesen könnt:

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