Am 29. November 1970 startete mit dem mittlerweile legendären „Taxi nach Leipzig“ der erste Fernsehfilm der deutschen Kultreihe „Tatort“, die noch immer Millionen von Menschen jeden Sonntag vor die Mattscheibe bringt. Zum Start des 50. Krimi-Jubiläumsjahres 2020 hat sich der WDR daher für seinen ersten Fall an Neujahr etwas ganz Neues einfallen lassen.
In „Druck“, dem Tatort-Debüt von Regisseur Jan Georg Schütte („Klassentreffen“), werden laut DWDL Ermittler aus den populären NRW-Teams Dortmund und Münster zusammenarbeiten, unterstützt von komplett neuen Figuren. Das Crossover wartet zudem noch mit einer weiteren Besonderheit auf: Es wird eine improvisierte Folge ohne festes Drehbuch.
Diese "Tatort"-Kommissare sind in "Druck" dabei
In „Druck“ werden die Ermittler aus Dortmund, der leicht verrückte Peter Faber (Jörg Hartmann) und seine Kollegin Martina Bönisch (Anna Schudt), die Hauptrollen spielen. Unterstützung erhalten sie jedoch aus Deutschlands beliebtestem „Tatort“-Team – und zwar von Nadeshda Krusenstern (Friederke Kempter) aus Münster. Hintergrund des Ganzen ist die zeitgleiche Ermordung von vier Kommissaren aus vier unterschiedlichen Dienststellen in Nordrhein-Westfalen.
Dies macht die Zusammenarbeit mit vier komplett neuen „Tatort“-Polizisten nötig, die alle eine Verbindung zu einem der Ermordeten hatten: Kommissar Rettenbach (Ben Becker) aus Oberhausen, Kommissar Mitschowski (Nicholas Ofczarek) aus Aachen, Kommissarin Möller (Elena Uhlig) aus Düsseldorf und Kommissar Ziesing (Friedrich Mücke) aus Paderborn.
Klar, dass es bei ganzen sieben (!) Ermittlern mit unterschiedlichen Hintergründen zu Kompetenzgerangel kommen wird. Um das zu verhindern, werden die Schnüffler daher von zwei Coaches auf Teamarbeit eingeschworen. Gespielt werden diese dabei ebenfalls von echten Krimi-Profis: Von „Tatortreiniger“ Bjarne Mädel und von Charly Hübner, bekannt aus dem Rostocker „110“.
Während Crossover-Auftritte in der Anfangsphase des „Tatorts“ normal waren, wurden diese im Laufe der Jahre stetig weniger. Zuletzt ermittelten 2012 die Teams aus Köln und Leipzig gemeinsam und auch in der 1000. „Tatort“-Folge kam es 2016 zu einem Treffen mehrerer Kommissare aus Norddeutschland.
Mal wieder ein Impro-"Tatort"
Neben dem Cast ist jedoch noch etwas anderes ungewöhnlich an dem Jubiläums-„Tatort“: Es handelt sich um eine Impro-Arbeit ohne festes Drehbuch, die Anfang Mai innerhalb von zwei Tagen mit den Darstellern frei abgedreht wurde. Filme ohne Drehbuch sind die Spezialität von Regisseur Schütte, wie er bereits in vorherigen Werken wie „Wellness für Paare“ unter Beweis gestellt hat.
Und für „Druck“ muss Schütte auch wirklich sein ganzes Können auspacken, um die „Tatort“-Zuschauer von dieser kreativen Herangehensweise zu überzeugen. Denn der letzte Impro-Tatort „Babbeldasch“ aus Ludwigshafen kam nicht sonderlich gut beim Publikum an.
„Tatort: Druck“ läuft am 1. Januar 2020 im Ersten.
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