Viele „Justice League“-Fans kommen nicht zur Ruhe, weil sie gerne die von Regisseur Zack Snyder eigentlich vorgesehene Version des Films sehen wollen, den sogenannten Snyder-Cut. Snyder wurde während der Produktion durch Joss Whedon ersetzt, der auf Geheiß von Warner umfangreiche Änderungen vornahm.
Doch an „Joker“ erkennt man, wie viel sich seitdem bei Warner und DC geändert hat: Regisseur Todd Phillips durfte anscheinend genau den Film drehen, den er drehen wollte, ohne dass sich jemand eingemischt hat. Denn wie er gegenüber Collider vehement bekräftigte, wird es von „Joker“ keinen Director’s Cut geben. Nicht mal entfernte Szenen sollen die Fans auf DVD und Blu-ray zu sehen bekommen.
„Ich hasse verfickte Extended Cuts. Ich hasse geschnittene Szenen. Die werden ja aus gutem Grund geschnitten“, so Phillips. „Joker“ sei genau der Film, den er wolle, und er werde nie eine entfernte Szene zeigen.
Diese Szene wurde geschnitten
Immerhin verrieten Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix aber gegenüber Collider Details zu einer Szene, die es nur ganz knapp nicht in die Kinofassung von „Joker“ schaffte: Offenbar sollte Arthur (Phoenix) in der Mitte des Films noch einmal mit seinem Co-Clown Randall (Glenn Fleshler) sprechen, der ihm im Film den Revolver gibt.
Im fertigen Film erinnere nur die Szene, in der Arthur in der Clown-Agentur auf das Schild über der Treppe schreibt, daran. Dieses Gespräch sei „eine der besten Szenen des Films“ gewesen, so Phoenix. Trotzdem habe er vollstes Verständnis dafür, dass sie geschnitten werden musste, denn er habe eingesehen, dass der Film ohne besser sei.
„Das ist doch das Tolle an Filmen, oder? Man kann eine großartige Szene haben, eine, die Sinn ergibt, doch der Film ist die Summe all dieser Szenen und die müssen zusammen funktionieren, um eine Geschichte zu erzählen. Und [dass wir die Szene rausgeschnitten haben] hat diese ganze Sequenz so reibungslos gemacht.“
Dieses Extra könnte auf DVD und Blu-ray kommen
Ein kleines Zugeständnis an „Joker“-Fans, die sich nach neuem Bildmaterial sehnen, machte Phillips dann aber doch: Er habe eine Montage aus den verschiedenen Takes zusammengeschnitten, die von der Szene, in der Arthur als Joker die Talkshow von Murray Franklin (Robert De Niro) besucht, gedreht wurden.
„Murray ist aufgestanden und hat gesagt ‚Bitte heißt den Joker willkommen‘ und der Vorhang ist aufgegangen und er hat jedes Mal etwas Anderes gemacht. […] Wir haben das vielleicht 13 Mal gedreht und sie sind alle verschieden und so lustig, es gibt viele gute Takes.“
Nicht einmal Phoenix selbst hat diesen Zusammenschnitt bisher gesehen, aber laut Collider besteht eine Chance, dass wir den Supercut im Heimkino zu Gesicht bekommen.
„Joker“ erscheint am 12. März 2020 auf DVD, Blu-ray und digital und läuft seit dem 10. Oktober 2019 in den deutschen Kinos.
Diese zentrale Szene in "Joker" wurde komplett improvisiert