Quentin Tarantinos „Once Upon A Time… In Hollywood“ hatte bisher einen sehr gelungenen Kinolauf: nach dem erfolgreichsten US-Start aller Tarantino-Filme spielte der Film gegenüber einem Budget von 90 Millionen Dollar weltweit über 300 Millionen ein. Dabei sollte „Once Upon A Time… In Hollywood“ ursprünglich gar nicht im Kino landen: Tarantino hatte vielmehr vor, das Material als Roman zu veröffentlichen.
„Ich verbrachte fünf Jahre damit, es als Roman zu schreiben“, verriet Tarantino in einem Interview mit dem Modemagazin Esquire. „Dann ließ ich es zu dem werden, was es werden wollte. Lange Zeit konnte ich es nicht akzeptieren. Aber schließlich tat ich es doch.“ Nachdem er den Roman in ein Drehbuch kondensiert hatte, legte er es den Schauspielern vor – von denen Brad Pitt und Leonardo DiCaprio die einzigen waren, die es in voller Länge lesen durften. Und für diese Komplettfassung mussten sie den Regisseur zuhause besuchen, denn nur dort gab es das einzige vollständige Exemplar, das so häufig durchgeblättert wurde, dass es irgendwann voller Flecken war.
"Once Upon A Time... In Hollywood" als Romanadaption
Wenn einer der bekanntesten Regisseure der Welt beschließt, sein Material nach fünf Jahren als Roman zu veröffentlichen, mag das zunächst verwundern. Tarantino hat allerdings in Interviews schon häufiger erklärt, dass er seine Filme wie Bücher schreibt. Gegenüber der BBC sagte er: „Ich schreibe einen Roman in Drehbuchform. Und am Set adaptiere ich dieses Drehbuch Tag für Tag in einen Film.“ Unter anderem schreibt er den meisten seiner Charaktere eine komplette Hintergrundstory – selbst wenn er weiß, dass er die nie im Film verwenden wird.
Abgesehen von dieser filmischen Arbeitsweise hat Tarantino allerdings noch nie einen Roman veröffentlicht. Nachdem das Drehbuch zu „The Hateful 8“ 2014 illegal im Internet verbreitet worden war, erwog der Regisseur, das bisherige Material als Roman zu herauszugeben, schrieb sein Drehbuch dann aber doch um und brachte die neue Version in die Kinos.
Literatur von Quentin Tarantino könnte allerdings schon in absehbarer Zeit im Buchladen zu finden sein. Schließlich will er nach dem nächsten Film die Kino-Regie an den Nagel hängen. Und laut unserem FILMSTARTS-Interview könnt er sich gut vorstellen, dann „Filmbücher und Romane zu schreiben.“
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