Unter dem Begriff Teenie-Serie verstand man bis vor kurzem eigentlich eher kurzweilige Formate, die zwar immer wieder ernste Themen anschneiden, die das Erwachsenwerden so mit sich bringt, letztlich aber eher seichte, lockere Unterhaltung bieten. Und dann kam „Tote Mädchen lügen nicht“. Die Netflix-Serie bleibt weitestgehend humorlos und erschüttert mit einer dramatischen Geschichte und teils expliziten, schonungslosen Bildern. Ähnliches muss sich auch „Euphoria“ nachsagen lassen: Die Serie feierte ihre Erstausstrahlung in den USA im vergangenen Juni und steht ob ihrer drastischen Darstellungen seitdem immer wieder stark in der Kritik. Ob die HBO-typische Gangart auch hierzulande für Diskussionen sorgen wird, wird sich schon bald zeigen: Sky holt den Serien-Hit im Oktober 2019 endlich auch nach Deutschland!
Darum geht’s in "Euphoria"
Rue (Zendaya) macht gerade eine schwierige Phase durch. Frisch aus dem wenig erfolgreichen Drogenentzug entlassen, weiß die 17-Jährige nicht so recht, was sie eigentlich von ihrer Zukunft erwartet. Und dass ihre Klassenkameraden allesamt ähnliche Probleme haben, macht es ihr nicht gerade leichter, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen – etwa Sportskanone Nate (Jacob Elordi), der seine sexuelle Unsicherheit mit Arschlochverhalten auszugleichen versucht, die übergewichtige Kat (Barbie Ferreira), die ein Doppelleben im Internet führt oder Cheerleader Cassie (Sydney Sweeney), die eine Affäre nach der anderen hat, um den Verlust ihres Vaters irgendwie zu bewältigen. Zwischen Sex- und Drogeneskapaden gestaltet sich die Suche nach dem Sinn des Lebens für die Jugendlichen alles andere als leicht…
Skandalserie oder viel heiße Luft um nichts?
Gerade in den USA wird oftmals nicht so heiß gegessen, wie gekocht wird. Wie skandalös „Euphoria“ letztlich ist, entscheidet letztlich jeder am besten selbst – immerhin hängt das auch vom persönlichen Empfinden sowie von den eigenen Sehgewohnheiten ab. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings, dass die Drama-Serie gleich eine Reihe von Tabuthemen behandelt, mit denen sich viele Jugendliche in der Generation Z herumschlagen müssen und dabei auch nicht davor zurückschreckt: Drogen, Mobbing und Depression sind ebenso Gegenstand der ersten Staffel wie Selbstverletzung, Pornografie oder sexueller Missbrauch.
Nun, diese Themen sind weder neu, noch weit hergeholt, werden in Film und Fernsehen oft aber verharmlost. In „Euphoria“ soll Sam Levinson („Assassination Nation“) hingegen ein ungeschöntes, schonungsloses Bild jener Problematiken abliefern – realistisch und provokativ. Und das scheint durchaus logisch, immerhin kommt die Serie vom Privatsender HBO, der bekannt dafür ist, seine Grenzen hinsichtlich der Darstellung von Sex und Gewalt nicht allzu eng zu stecken.
Dann startet "Euphoria" in Deutschland
Nach HBO-Hits wie „Game Of Thrones“ oder zuletzt „Chernobyl“ wird auch „Euphoria“ seine deutsche Premiere bei Sky feiern: Der Pay-TV-Sender hat sich die Rechte an der Serie gesichert und wird ab 16. Oktober 2019 immer mittwochs um 20.15 Uhr jeweils zwei Episoden zeigen. Die Doppelfolgen wird es auf Sky Atlantic HD sowie auf Sky Ticket, Sky Go und Sky Q zu sehen geben – und zwar sowohl im englischen Originalton als auch in der deutschen Synchronfassung. Hauptdarstellerin Zendaya ist übrigens derzeit auch vielerorts noch auf den Kinoleinwänden zu sehen. Im Marvel-Blockbuster „Spider-Man: Far From Home“ spielt sie die Rolle der MJ.
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