Die „ES“-Filme und ihre Lauflänge: Immer mal wieder hieß es, der erste „ES“ – immerhin der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten – solle als Director’s Cut veröffentlicht werden. Die Rohfassung des Filmes sollte es damals immerhin auf nicht weniger als vier Stunden Laufzeit bringen (die Kinofassung läuft hingegen „nur“ zwei Stunden und 15 Minuten). „ES 2“ macht bereits vor Kinostart durch seine Lauflänge von stattlichen zwei Stunden und 45 Minuten von sich reden. Und auch hier ist ein deutlich längerer Director’s Cut bereits so gut wie bestätigt, wie Regisseur Andy Muschietti und Produzentin Barbara Muschietti gegenüber Digital Spy berichteten.
Die „ES“-Filme sind also keine 90-Minuten-Snacks, sondern lassen sich Zeit für Figurenzeichnung und Handlungsaufbau, das ist keine Neuigkeit. Doch nun verriet Andy Muschietti, dass ihm ein „ES“-Film mit einer Lauflänge vorschwebe, die noch einmal weit über den bisherigen liegt.
"ES" als 6,5-Stunden-Supercut
Als der Filmemacher in einem Interview mit Jake Hamilton gefragt wurde, ob er einen Supercut, der beide Filme zu einem vereint, plane, wartete er mit einer überraschend konkreten Vorstellung davon auf: „Ich denke über einen Supercut nach. Das bedeutet, die beiden [„ES“-]Filme werden im Grunde nacheinander erzählt und um alles ergänzt, was aus Gründen der Laufzeit geschnitten werden musste. Es handelt sich dabei um großartige Szenen, die sich um die Charaktere drehen und weitere Sachen, die aus anderen Gründen rausgenommen werden mussten. Ich will [dafür] unbedingt neues Material drehen.“
Die Rechnung ist also: Die bekannten Filme + geschnittene Szenen + neugedrehtes Material = ein Supercut in der Form, die Regisseur Muschietti als die beste erachtet. Auf die Frage nach der Spieldauer, sagte der Regisseur nonchalant, dass er mit einer ungefähren Laufzeit von 6,5 Stunden kalkuliere. Ein bescheidenes Projekt.
Bisher kein grünes Licht für den "Es"-Supercut
Doch er machte auch klar, dass das gegenwärtig nur ein Wunsch von ihm sei, dessen Realisierung keinesfalls beschlossene Sache ist: „Wir müssen erst darüber reden. Aber ich will definitiv einen [Supercut] erstellen.“ Gerade der Plan, neues Material zu drehen, würde immense Kosten mit sich bringen. Immerhin müssten dafür nicht nur die Schauspieler erneut zusammengetrommelt, bezahlt und eventuell in der Postproduktion verjüngt werden, auch die Sets müssten womöglich abermals aufgebaut werden.
Und ob dieser Aufwand tatsächlich als rentabel erachtet wird, hängt wahrscheinlich vom Erfolg von „ES 2“ ab. Sollte auch die Fortsetzung wieder mehr als 700 Millionen Dollar an den Kinokassen einspielen, dürfte das Studio wohl durchaus über Muschiettis Pläne nachdenken. Ein Supercut, der „nur“ um existierendes, geschnittenes Material ergänzt wurde, sollte jedoch auf jeden Fall drin sein.
„ES Kapitel 2“ kommt am 5. September 2019 in die deutschen Kinos. Neben den Kinderdarstellern aus dem ersten Film – u. a. „Stranger Things“-Star Finn Wolfhard und Jack Dylan Grazer („Shazam!) – sind dann auch deren Erwachsenen-Versionen zu sehen, die von Bill Hader („Dating Queen“), Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“) und James McAvoy („X-Men: Dark Phoenix“) dargestellt werden. Und nach wie vor mit von der Gruselpartie ist selbstredend Bill Skarsgård als Pennywise!
Die ersten Meinungen zu "ES Kapitel 2" sind da: So gut ist die Horror-Fortsetzung