Die Frage, ob Englands berühmtester MI6-Agent 007 wohl jemals von einem nicht-weißen Schauspieler oder einer Frau gespielt werden wird, wird in „Bond 25“ von Cary Fukunaga („True Detective“) angeblich beantwortet: Statt Daniel Craigs James Bond, der nach den Ereignissen von „Spectre“ seinen Ruhestand auf Jamaika genießt, wird Lashana Lynch, die in „Captain Marvel“ die Kampfpilotin Maria Rambeau spielt, für den britischen Geheimdienst als 007 unterwegs sein. Das berichtet zumindest die britische Boulevardzeitung Daily Mail. Es wurde bereits längere Zeit spekuliert, dass Lynchs Figur Nomi im Film als die neue 007 enthüllt werden wird.
In ihrem Artikel stützt sich die Zeitung auf die Aussagen eines angeblichen Insiders, der auch gleich eine Beschreibung und eine Kontextualisierung der Szene mitliefert: So soll „Fleabag“-Schöpferin Phoebe Waller-Bridge, die auf Daniel Craigs persönliche Bitte als Autorin zu dem Projekt hinzugezogen wurde, für den Moment im Film verantwortlich zeichnen, in dem Bond auf seine Nachfolgerin trifft. M (Ralph Fiennes) gönnt dem Spitzenspion die Frührente nicht und schleift Bond aus dem sonnigen Jamaika zurück in seine nasskalte Heimat, wo er den MI6 bei der Bewältigung einer globalen Krise unterstützen soll. Dort trifft Bond dann auf seinen Ersatz: „[…] M sagt ‚Tritt ein, 007‘ und hereinkommt Lashana, die schwarz, schön und eine Frau ist“, so der Insider.
Eine neue Ära für Bond
Bond, der ewige Macho und notorische Verführer, versuche dann, bei Lynchs Figur mit seiner üblichen Masche zu landen. Doch die Agentin „rollt [bei seinen Verführungsversuchen aber] mit den Augen“. „Sie hat kein Interesse daran, in sein Bett zu hüpfen, zumindest nicht am Anfang“, heißt es in der Beschreibung ihrer Figur.
Nicht nur die Einstellung gegenüber Frauen von James Bond, dem Agenten, sondern auch von „James Bond“, der Filmreihe, soll in „Bond 25“ geändert werden. So sei beispielsweise die Bezeichnung „Bond-Girl“ vom Set verbannt worden. In der neuen Iteration sei stattdessen die Rede von „Bond-Women“, also betont erwachsenen, selbstbestimmten Frauen, die nicht mehr despektierlich als Mädels bezeichnen werden sollen. Für Daniel Craig solle also in „Bond 25“ eine neue Ära anbrechen.
„Das ist ein Bond für das moderne Zeitalter, der eine jüngere Generation ansprechen soll, trotzdem aber all dem treu bleibt, was man von einem ‚Bond‘-Film erwartet. Es gibt spektakuläre Verfolgungsjagden und Kämpfe und Bond ist immer noch Bond, aber er muss lernen, sich mit der Welt von #MeToo auseinanderzusetzen“, wird die Quelle zitiert.
Achtung vor dem Aufschrei
Bei der Daily Mail handelt es sich definitiv nicht um eine zwingend glaubwürdige Quelle, weshalb diese Informationen unter Vorbehalt genossen werden sollten. Das Beschriebene klingt jedoch, als könne es tatsächlich im Film vorkommen. Dass die im Artikel als „feministische TV-Autorin“ bezeichnete Waller-Bridge praktisch im Alleingang ausschlaggebend für die vermeintliche Neu-Ausrichtung des Franchise sei, so wie die Daily Mail nahelegt, darf aber durchaus bezweifelt werden. Wir gehen davon aus, dass die Produzenten auch von sich aus ein Interesse daran haben, dass ihre Bond-Filme in die Zeit passen.
„Bond 25“ soll am 2. April 2020 erscheinen.