Spoiler-Warnung: Wie ihr euch angesichts der Überschrift denken könnt, verraten wir im Text das Ende von „Annabelle 3“
Wenn die Puppe Annabelle aus ihrer Glasbox rauskommt, drehen die Dämonen frei – diese schmerzliche Erfahrung machen Judy (Mckenna Grace), ihre Babysitterin Mary Ellen (Madison Iseman) sowie deren Freundin Daniela (Katie Sarife) in „Annabelle 3“, dem neuesten Ableger der inzwischen sieben Filmen langen „Conjuring“-Reihe. Im Haus der Dämonenjäger Ed und Lorraine Warren (Patrick Wilson, Vera Farmiga) ist daraufhin ordentlich was los – aber als es den Mädels gelingt, die Gruselpuppe zurück ins Gefängnis zu stecken, ist dann auch wieder Ruhe im Karton, ganz so, wie es diese zu Filmbeginn definierte Grundregel im Umgang mit Annabelle vorsieht.
Bemerkenswert und erklärungswürdig an diesem Ende sind weniger der Totentanz und eher zwei andere Aspekte:
Warum endet der Film so süß?
Wenn es so aussieht, als würde ein Horrorfilm mit Happy End abgeschlossen, weckt das den Argwohn erfahrener Grusel-Fans: Monster besiegt und alles gut? Nee, das kann nicht sein – das Böse hat sich bestimmt nur irgendwo versteckt und kommt in der allerletzten Szene per Jump Scare zurück! Nicht so aber bei „Annabelle 3“, denn dieser Film endet tatsächlich auf zwei sehr süßen Noten. Zum einen feiert Judy ihre Geburtstagsparty, zu der überraschend viele Gäste kommen – nachdem das Mädchen vorher noch befürchtete, alleine dazusitzen, weil ihre Mitschüler Judys Eltern für Scharlatane hielten und deswegen Abstand nahmen.
Regisseur Gary Dauberman erklärte den Kollegen von Inverse, dass er dieses Alles-ist-gut-Ende ganz bewusst gewählt hat:
„Ich wollte es nicht auf einer unheilvollen Note enden lassen. Es geht nicht um ominöse Menschen, es geht um gute Menschen. Sie finden immer Hoffnung. Genau das wollte ich bei diesem Ende zeigen, im Gegensatz dazu, es mit einem Grusel-Twist abzuschließen. Ich sage nicht, dass wir nicht in Versuchung waren, aber ich wollte einfach, dass es etwas unerwartet endet.“
Das „Annabelle 3“-Ende ist auch deswegen süß, weil Daniela eine erlösende Botschaft bekommt. Sie war es, die den Kasten von Annabelle öffnete und damit alle in Todesgefahr brachte, aber sie hatte dazu einen guten Grund: Sie wollte mit ihrem toten Vater in Kontakt treten, an dessen Unfalltod sie sich die Schuld gab. Lorraine Warren sagt der jungen Frau dann, dass die sich keine Sorgen mehr machen soll: Lorraine habe den Verstorbenen kontaktiert und der tote Papa wolle nicht, dass seine Tochter sich Vorwürfe macht. Aber…
… hat Lorraine wirklich mit dem Geist des Papas gesprochen?
Oder hat sie das nur erfunden, um Daniela zu beruhigen? Die Kollegen von Inverse haben bei Regisseur Gary Dauberman nachgefragt. Seine Interpretation ist eindeutig – Lorraine habe demnach nicht geflunkert: „Das ist ein echter, ernstgemeinter Moment. Daniela hatte die ganze Zeit über so viel Gewicht auf den Schultern. Es ist echte Erleichterung. Die haben Ed und Lorraine vielen Menschen gebracht. Das wollte ich in dieser Szene beispielhaft ausdrücken.“
Auch wenn die echten Warrens im Unterschied zu den Warrens der Filmwelt natürlich nicht wirklich mit Geistern kommunizieren konnten… oder etwa doch?
„Annabelle 3“ läuft seit dem 4. Juli 2019 in den deutschen Kinos.
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