Bei seinem allerersten Meeting mit J.J. Abrams zu „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ erfuhr er schon kleine Infos über das nun in „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ umgesetzte Schicksal seiner Figur Kylo Ren, verrät Adam Driver den Kollegen von Vanity Fair, um dann zu erklären: „Einen umspannenden Handlungsbogen gab es nicht wage – ganz im Gegenteil – sehr klar. Das Ende war schon von Anfang an in Sicht.“ Auf dem Weg von „Das Erwachen der Macht“ über „Star Wars 8: Die letzten Jedi“ bis zum großen Finale mit „Der Aufstieg Skywalkers“ hätten natürlich noch Details ausgearbeitet werden müssen, aber man habe damals schon über die Dinge gesprochen, die man nun umsetze.
Diese Äußerung sorgt natürlich für viel Aufsehen. Gerade im Vorfeld von „Star Wars 8“ wurde immer wieder betont, wie viel Freiheiten Rian Johnson hat und dass er machen kann, was er wolle. Teile der Fans sehen gerade dies auch jetzt noch skeptisch: Disney habe keinen Plan, es sei unverantwortlich, dieses Mega-Franchise zum Spielball einzelner Personen zu machen, ist immer wieder zu lesen. Dass zum Beispiel Reys Herkunft wie auch die Figur Snoke von Johnson in „Die letzten Jedi“ zu Nebensächlichkeiten erklärt wurden, führten diese Kritiker auf einen mangelnden Plan zurück. Doch wie ist es nun wirklich?
Es gab einen Plan… nur nicht immer!
Nachdem der ursprüngliche Autor Michael Arndt („Little Miss Sunshine“) entlassen wurde, bekam J.J. Abrams den Auftrag, mit „Star Wars“-Veteran Lawrence Kasdan ein neues Drehbuch zu schreiben. Wir sind sicher: Dabei entwickelten sie Pläne, wohin es für ihre beiden zentralen Figuren Rey und Kylo Ren im Verlauf der Trilogie gehen sollte. Dies deuteten beide auch immer wieder an. Allerdings gab Abrams das Franchise dann auch freiwillig aus der Hand. Johnson und der für „Star Wars 9“ ursprünglich verpflichtete Colin Trevorrow bekamen diese Pläne, hatten dann aber auch die Freiheit, Dinge zu ändern. Johnson hat dabei sicher Sachen gemacht, die Abrams nicht auf dem Schirm hatte, Trevorrow selbst wurde stattdessen gefeuert und Abrams zurückgeholt.
Und dieser kann nun seine ursprüngliche Vision auch umsetzen – und an die zusätzlichen Ideen von Rian Johnson anpassen. Und so nimmt Kylo Ren die Reise, die Abrams damals schon Schauspieler Adam Driver aufgezeigt hat, als er ihn überzeugte, den Part zu spielen. Dieser Plan war möglicherweise aber zwischenzeitig (wohl vor allem beim gefeuerten Trevorrow, der angeblich in eine ganz andere Richtung wollte) nicht auf der Agenda. Das erinnert übrigens ein wenig an die Original-Trilogie, wo Lucas bekanntlich auch nicht von Anfang an einen Masterplan hatte (und zwischenzeitlich auch Autoren dazu kamen, die in eine ganz andere Richtung gingen).
Eine Filmreihe mit neun Teilen
Dazu passen auch die aktuellen Äußerungen von Abrams selbst: Es habe immer wieder Meetings mit seinem ursprünglichen Co-Autor Lawrence Kasdan, seinem Regie-Nachfolger und -Vorgänger Rian Johnson sowie sogar mit „Star Wars“-Erfinder George Lucas gegeben, um sicherzustellen, dass er mit „Star Wars 9“ nicht nur den Bogen der drei neuen Filme zu einem befriedigenden Abschluss bringe, sondern die komplette Skywalker-Saga.
Das Finale werde daher das Ende aller neun Teile – oder wie es Abrams erklärt: „Wenn ein Kind alle neun Film schaut, sieht er oder sie diesen einen Pfad, diese Unvermeidlichkeit und das ist die Herausforderung für diesen Film.“ Ob ihm dies gelingt, sehen wir dann ab dem 19. Dezember 2019 im Kino. Aber erst spätere Generationen, die die Produktionsgeschichte und all die Diskussionen nicht kennen und alle neun Filme das erste Mal entdecken, werden wohl final beurteilen können, ob sich Episode I bis IX wirklich wie eine immer so geplante, große Saga anfühlt, auch wenn das nicht so ist und nie so war.
Viele neue Bilder zu "Star Wars 9": Pferde, die Ritter von Ren und viele Bekannte in "Der Aufstieg Skywalkers"