Dass die „Saw“-Reihe irgendwann weitergehen würde, war zu erwarten. Dafür waren die Filme, die zusammen fast eine Milliarde Dollar einspielten, einfach zu erfolgreich. Doch wer nun „Saw 9“ macht, ist überraschend. Chris Rock soll den blutigen Spielchen des Jigsaw-Killers neues Leben einhauchen, wobei es so klingt, als wäre seine Idee keine direkte Fortsetzung der bisherigen Filme, sondern mehr eine Art Relaunch.
Wie Lionsgate bekannt gab, sei der Comedy-Superstar auf sie zugekommen und habe eine Idee präsentiert, von der man sofort begeistert gewesen sei. Rock selbst bezeichnet sich in der Ankündigungsmitteilung als großer „Saw“-Fan seit er 2004 den ersten Film gesehen habe und führt aus: „Ich bin begeistert von der Möglichkeit, es an einen heftigen und verdrehten neuen Platz zu führen.“ Die Beschreibungen „Re-Imagining“ und „Spin-off“ werden auch noch im Zusammenhang benutzt. Rock wählt also einen neuen Ansatz, der wohl die bisherige Hauptgeschichte um John Kramer alias Jigsaw nicht weiter fortsetzt, sondern eine neue Richtung nimmt.
Vergleiche mit Eddie Murphys Cop-Filmen
Als Vergleich für ihre ungewöhnliche Entscheidung, Comedian Rock mit diesem „Saw“-Spin-off einen Horrorfilm anzuvertrauen, nennen die Macher Eddie Murphys Ausflüge ins Actionkino: „Chris will dem ‚Saw‘-Franchise seinen ganz eigenen Dreh geben – auf die Weise, wie es Eddie Murphy mit ‚Nur 48 Stunden‘ mit dem Buddy-Cop-Filmen getan hat.“ Der langjährige Bühnenkomiker Murphy gab mit dem Klassiker 1982 sein Kinodebüt.
Für sein Unterfangen bekommt Rock nun auch Horror-erfahrene Unterstützung. Darren Lynn Bousman, der „Saw II“, „Saw III“ und „Saw IV“ inszeniert hat, nimmt auf dem Regiestuhl Platz. Das finale Skript stammt derweil von Pete Goldfinger und Josh Stolberg, den Autoren von „Saw 8: Jigsaw“, dem bislang letzten Film der Reihe. Sie halten sich dabei an Chris Rocks Story-Idee. Dieser wird selbst als Produzent alles überwachen. Der US-Kinostart wurde bereits für den 23. Oktober 2020 angesetzt.
Das ist Chris Rock
Chris Rock ist einer der erfolgreichsten und bekanntesten US-Komiker. Wie so viele seiner Kollegen begann er auf der Stand-Up-Bühne und gehörte dann zum Ensemble der Kult-Show „Saturday Night Live“. Dort war er Mitglied jener goldenen Generation um seine Kumpels Adam Sandler, Chris Farley, Rob Schneider und David Spade, die Anfang der 1990er Jahre die Comedy im US-Fernsehen auf ein neues (und vielleicht auch nie wieder erreichtes) Level hoben.
Daneben hatte er schon damals kleine Kino- und TV-Rollen. Später trat er unter anderem in „Lethal Weapon 4“, „Dogma“, „Bad Company“ oder „Kindsköpfe“ auf. Inspiriert von seinem eigenen Leben entwickelte er die Serie „Alle hassen Chris“, inszenierte mehrere Filme (z. B. „Head Of State“, „Top Five“) und moderierte sowohl 2005 als auch 2016 die Oscarverleihung. Zuletzt war der vierfache Emmy-Gewinner an der Seite von Kumpel Adam Sandler im Netflix-Film „Die Woche“ zu sehen.