Schon die Trailer verrieten uns, dass wir auch in Tim Burtons „Dumbo“ rosa Elefanten zu sehen bekommen. Doch der „Batman“-Regisseur bringt diese berühmte Szene ganz anders ins Spiel als das Original von 1941. Wir erklären euch die Unterschiede und gehen auch darauf ein, warum rosa Elefanten in der Popkultur so wichtig sind. Doch Vorsicht: Da wir Details zur Umsetzung von Burton nennen, folgen kleine Spoiler zum aktuellen Disney-Kinofilm.
Die rosa Elefanten im Original
Die Szene aus dem Original ist berühmt: Dumbo und sein kleiner Maus-Freund Timothy trinken versehentlich Alkohol, als ihr Wasser mit Champagner versetzt wird. Bald sehen sie erst einen rosa Elefanten, der schnell aber nicht mehr alleine ist. Eine wahre Parade ereignet sich, die immer bunter und durchgeknallter wird – fast wie ein LSD-Trip. Dazu läuft der Song „Pink Elephants On Parade“ und am Ende der Szene wachen Dumbo und Timothy auf einem Baum auf, wodurch herauskommt, dass der Elefant mit den großen Ohren fliegen kann. Hier könnt ihr euch die berühmte Sequenz noch einmal anschauen:
Die rosa Elefanten in der Neuverfilmung
In seiner Neuverfilmung verweist Tim Burton schon früh auf diese Szene. Als Alkohol dem Trinkbottich des kleinen Elefanten gefährlich nahekommt, weist Danny DeVitos Zirkusdirektor darauf hin, dass dies nichts für Kinder sei und man vorsichtig sein solle. Und im Gegensatz zum Original sind dies die Zirkusleute auch. Es gerät kein Alkohol ins Wasser. Doch die rosa Elefanten kommen später trotzdem.
Als Dumbo das erste Mal in der Show von Medien-Mogul V.A. Vandevere (Michael Keaton) auftritt, gibt es zu seiner Ankündigung ein Vorprogramm für die Zuschauer. Und im Rahmen dieser großen Einleitung des Auftritts von Dumbo lässt Showman Vandevere auch rosa Seifenblasen-Elefanten schweben. Begleitet wird dies von Musik, die auch Dumbo freudig mitwippen lässt: Es ist eine neue Interpretation der Klänge von „Pink Elephants On Parade“. Burton verweist damit gekonnt auf das Original, bleibt aber auch etwas zahmer. Denn seine Szene ist natürlich jugendfrei, ganz ohne Alkohol und LSD-Anleihen. Dabei gehören rosa Elefanten und Rausch doch eigentlich zwangsläufig zusammen.
Rosa Elefanten: das Symbol für Rausch
Denn das Sprichwort „seeing pink elephants“, also „rosa Elefanten sehen“, war schon weit vor „Dumbo“ eine bekannte, euphemistische Umschreibung für den Alkoholrausch. Es wird vermutet, dass schon Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts diese Formulierung gebräuchlich war, schließlich gibt es schon von 1896 ein Schriftstück des Autors Henry Wallace Phillips, in dem dieser einen Betrunkenen damit umschreibt, dass dieser „rosa und grüne Elefanten“ sieht.
Spätestens 1913 muss sich die Formulierungen von den „rosa Elefanten“ durchgesetzt haben. Hier nutzte sie nämlich der berühmte Autor Jack London („Wolfsblut“, „Der Seewolf“) in seinem autobiografischen Roman „John Barleycorn“, der in Deutschland nicht unpassend den Titel „König Alkohol“ trägt. Bei der Beschreibung eines Mannes im Vollrausch verweist er nicht nur auf dessen eingeschränkten Gang und darauf, dass der Mann ständig in der Gosse auf die Schnauze fliegt, sondern eben auch darauf, dass dieser rosa Elefanten sieht.
Seitdem ist der Begriff fest in der Popkultur verankert – von Songs über Filme bis hin zum Fernsehen. Immer wieder tauchen rosa Elefanten (oder in Abwandlung davon andere rosa Figuren) im Zusammenhang mit Alkohol auf. Und natürlich gibt es auch diverse alkoholische Getränke und Cocktails, die rosa Elefanten im Namen haben. Doch darauf verweist Tim Burton nicht, wenn in seinem „Dumbo“ die rosa Elefanten nur ein Show-Element sind. Optisch beeindruckend bleibt die Szene trotzdem. Was wir sonst noch von dem Film halten, lest ihr in unserer Kritik.
Dumbo