Der finnische Regisseur Renny Harlin war in den 90er Jahren einer der der angesagtesten Genre-Filmemacher Hollywoods: „Stirb langsam 2“, „Cliffhanger“ und „Deep Blue Sea“ liefen erfolgreich an den Kinokassen und begeisterten viele Zuschauer. Doch zwischendrin gab es auch Flops wie „Ford Fairlane“ und vor allem „Die Piratenbraut“. Spätestens als es in den 2000ern mit Werken wie „Driven“ und „Mindhunters“ nur noch Bruchlandungen gab, war Harlins Zeit in der ersten Reihe Hollywoods vorbei. Danach inszenierte er günstigere Filme, doch seit einiger Zeit hat er eine neue Heimat: Er lebt und arbeitet nun in China, wo allerdings zuletzt der Fantasyfilm „Legend Of The Ancient Sword“ zu einem der größten Kinokassen-Flops der Geschichte des Landes avancierte.
Doch Harlin blickt voraus… und dabei auf ein altes Projekt zurück. Während seiner Hochphase in den 90er Jahren drehte er den Actioner „Tödliche Weihnachten“ über eine Mutter (Geena Davis), die sich plötzlich nach und nach an ihre Vergangenheit als Killerin erinnert. Mit einem Detektiv (Samuel L. Jackson) versucht sie herauszufinden, wer sie war und warum sie nun gejagt wird. Der Film enttäuschte an den Kinokassen, fand aber bei der Heimkino-Veröffentlichung viele Fans. Und deswegen denkt Harlin schon länger über ein Sequel nach und arbeitet bereits konkret daran.
Die Handlung von "Tödliche Weihnachten 2"
Den Kollegen vom Hollywood Reporter verriet er nun, dass er bereits ein sogenanntes Treatment, eine Art Storyabriss ohne ausgearbeitete Einzelszenen und Dialoge, geschrieben hat. Im Mittelpunkt stehe nun die Tochter von Geena Davis‘ Figur aus dem ersten Teil, die inzwischen an der Uni studiert. Als ihre Mutter stirbt, bekommt sie ein mysteriöses Paket, das etwas enthält, was sie nicht versteht – aber viele Leute haben wollen. Plötzlich sind die Regierung und diverse Bösewichte hinter ihr her, die diesen Gegenstand in ihre Finger bekommen wollen. Sie muss fliehen und wendet sich an die einzige Person, von der sie glaubt, dass sie ihr helfen kann: Auftritt von Samuel L. Jacksons Privatdetektiv Mitch Henessey.
Mit Samuel L. Jackson habe er auch schon drüber gesprochen, so Harlin: Der „Captain Marvel“-Star sei zu hundert Prozent an Bord. Auch mit Warner, dem Rechteinhaber, gebe es bereits Gespräche. Aktuell sei das Studio durchaus interessiert, sich zu beteiligen. Das Problem sei aber, dass bei diesen großen Studios die Entscheidungen sehr langsam getroffen werden. „Schwerfällig“ agiere man dort laut Harlin, weil man unter anderem ja ermitteln müsse, wie erfolgsversprechend der Film in der ganzen Welt sei. Eine Alternative wäre, dass das Studio ihm die Rechte gibt und er sich neue Partner sucht. Interesse gebe es aus seiner neuen Heimat China. Da „Tödliche Weihnachten“ zu den allerersten Hollywood-Filmen gehöre, die in China ins Kino kamen, sei er dort sehr bekannt. Er sei so bereits von mehreren Investoren angesprochen worden, ob er nicht ein Sequel oder ein chinesisches Remake machen wolle.
Wir dürfen also gespannt abwarten, ob Harlins Traum von „Tödliche Weihnachten 2“ sich erfüllt.