Bereits im vergangenen Sommer wurde berichtet, dass „Gundam“ nach über 40 Jahren davorsteht, erstmals als Realfilm den Weg auf die große Leinwand zu finden. Einen entscheidenden Schritt dafür hat man nun hinter sich gebracht, denn mit Brian K. Vaughan hat man jetzt schon mal einen Genre-affinen Drehbuchautor verpflichtet. Vaughan ist vor allem als vielfach ausgezeichneter Autor von Comics wie „Saga“, „Y: The Last Man“ oder „Ex Machina“ bekannt, sammelte aber auch schon Erfahrung im Fernsehen. Er verfasste Drehbücher für „Marvel’s Runaways“ (für die Comic-Vorlage erhielt er sogar einen Harvey Award), „Under The Dome“ sowie auch für J.J. Abrams Mystery-Serie „Lost“. Mit dem Drehbuch zu „Gundam“ schafft es eine seiner Geschichten erstmals auf die große Leinwand.
Darum geht’s in „Gundam“
Als der Spielzeughersteller Bandai (heute Bandai Namco) 1979 „Gundam“ mit der Anime-Serie „Mobile Suit Gundam“ ins Leben rief, hätten die Schöpfer des Formats wohl nie geglaubt, dass die Menschen vier Jahrzehnte später immer noch über ihre Roboter sprechen. Und trotzdem steht das Kult-Spielzeug, welches Animes, wie wir sie heute kennen, entscheidend geprägt hat und mittlerweile über 15 (!) „Gundam“-Serien und zahlreiche animierte Kinofilme nach sich zog, so kurz vor einem Live-Action-Debüt auf der Leinwand wie nie zuvor.
Worum es im Film letztlich auch tatsächlich gehen wird, kann derzeit allerdings nur gemutmaßt werden. Im Laufe der Zeit entstand nämlich eine Vielzahl unterschiedlicher Zeitlinien, deren Schauplätze und Figuren sich mal mehr und mal weniger voneinander unterscheiden. Im Zentrum des Geschehens stehen in der Regel allerdings die sogenannten Mechas, riesige humanoide Roboter, die sich gesteuert von ihren (menschlichen) Piloten duellieren. Ursprünglich stand die Bezeichnung Gundam für General Utility Non-Discontinuity Augmented Maneuvering System, selbst diese wurde in anderen Zeitlinien allerdings abgeändert und dem jeweiligen Inhalt angepasst. Abzuwarten bleibt, welcher Storyline sich Vaughan letztlich bedienen wird. Es ist aber durchaus denkbar, dass sich dieser an unterschiedlichen Serien aus dem „Gundam“-Universum bedienen wird, um letztlich eine eigenständige Geschichte daraus zu formen.
Von den Machern von "Pacific Rim" und "Godzilla"
Es ist übrigens kein Zufall, dass Legendary als Produktionsstudio hinter dem „Gundam“-Hollywoodfilm steht. Das Studio hat sich in der Vergangenheit bereits als erfolgreiche Schmiede für gigantische Sci-Fi-Fantasy-Blockbuster erwiesen und uns unter anderem auch schon „Godzilla“ sowie „Pacific Rim“ (der gewissermaßen sogar auf der „Gundam“-Idee basiert) beschert.
Im Jahr 2000 versuchte sich Regisseur Graeme Campbell schon einmal an dem Stoff und drehte mit „G-Saviour“ bereits einen ersten „Gundam“-Realfilm fürs Fernsehen mit Brennan Elliott („Curse Of Chucky“) und Kenneth Welsh („The Day After Tomorrow“), der jedoch sang- und klanglos unterging. Wer für den kommenden Kinofilm vor die Kamera treten oder auf dem Regiestuhl Platz nehmen wird, ist derzeit noch nicht bekannt.