Es ist die Faszination des Unbekannten, die uns nicht loslässt. Denn niemand kann mit Gewissheit sagen, was die Zukunft bringt, nichtsdestotrotz bemühen wir uns aber dennoch seit Menschengedenken, hinter ihr Geheimnis zu kommen und einen Blick darauf zu werfen, was einmal sein wird. Und das Medium Film erwies sich seit jeher als perfekte Plattform, um sich solchen Gedankenexperimenten hinzugeben und sich zu fragen, was denn einmal sein könnte – mit „Die Reise zum Mond“ prophezeite George Méliès immerhin bereits im Jahr 1902, wo die Menschheit erst über ein halbes Jahrhundert später ankommen sollte.
Nachdem 2015 in der Filmwelt zum offiziellen Jahr von Marty McFly und „Zurück in die Zukunft“ erkoren und mit selbstschnürenden Turnschuhen sowie fliegenden Skateboards gefeiert wurde, hat das Jahr 2019 für Cineasten ebenfalls eine besondere Bedeutung. Denn gleich mehrere Kultfilme spielen in der einst so fernen Zukunft, die wir seit einigen Tagen Gegenwart nennen. Aber sind wir auch tatsächlich da angekommen, wo uns das Kino der Vergangenheit vermutet hat?
Wir haben uns mit dieser Frage auseinandergesetzt und zum Jahresbeginn nicht nur Klassiker wie Ridley Scotts wegweisenden Sci-Fi-Klassiker „Blade Runner“, die gesellschaftskritische King-Verfilmung „Running Man“ mit Arnold Schwarzenegger oder „Akira“, einen der bedeutendsten Animes überhaupt, revuepassieren lassen, sondern auch einen Blick auf die Vorhersagen etwas jüngerer Blockbuster geworfen: Wie hat sich die Klontechnologie seit Michael Bays „Die Insel“ weiterentwickelt? Gibt es Gemeinsamkeiten mit der Welt der Blutsauger aus „Daybreakers“? Und stehen die Katastrophen aus „Geostorm“ nicht ohnehin schon längst an der Tagesordnung?