Kurz vor Weihnachten gab es die offizielle Ankündigung: Die „Deadpool“-Autoren Rhett Reese und Paul Wernick schreiben für Disney an einem Reboot der äußerst erfolgreichen „Fluch der Karibik“-Reihe. Dadurch wurde dieses Gerücht zum Fakt, ein anderes hingegen ist immer noch nicht gänzlich bestätigt: dass Johnny Depp damit raus ist. Doch die Hinweise verdichten sich auch hier immer mehr, sprach doch Disney-Produktionschef Sean Bailey im Zuge der Reboot-Ankündigung darüber, dass man „neue Energie und Lebendigkeit reinbringen“ und „der Reihe einen Tritt in den Hintern verpassen“ wolle. Dies könnte eben gleichbedeutend mit einem Tritt in den Hintern von Johnny Depp sein – und diese Entscheidung könnte Disney laut Forbes um die 90 Millionen US-Dollar sparen.
Eine ordentliche Summe, die Disney helfen würde, das neue „Pirates Of The Carribean“-Abenteuer durch dann niedrigere Produktionskosten schneller zu einem finanziellen Erfolg zu machen – vor allem, wenn man keinen anderen großen (und somit teuren) Star statt Depp engagieren würde. Das Budget von Depps jüngstem Auftritt als Captain Jack Sparrow, „Pirates Of The Caribbean 5: Salazars Rache”, soll etwa 230 Millionen Dollar betragen haben, wovon ein Großteil für Depps Gage von eben jenen kolportierten 90 Millionen verwendet wurde.
"Pirates of the Caribbean 6": Neue Helden
Nach der Quasi-Ankündigung von Depps Ausscheiden aus der Filmreihe reagierten zwar viele Nutzer der Sozialen Meden ungehalten und monierten, das Franchise könne nur mit Jack Sparrow funktionieren, doch mal ehrlich: 16 Jahre nach dem Start des ersten Teils kann frischer Wind nicht schaden und inzwischen ist eine neue Generation an Kinogängern herangewachsen, die mit dem Reboot eine ganz neue „Fluch der Karibik“-Erfahrung im Kino starten können. Zudem ist Johnny Depp in Hollywood durch seine Alkohol-Eskapaden und die Affäre um die angeblichen Gewalttaten gegen seine damalige Ehefrau Amber Heard (zur Zeit in „Aquaman“ zu sehen) heftig umstritten. Für einen erklärten Familienunterhalter wie Disney sind solche Negativschlagzeilen eines Stars Gift.
Für den Neuanfang hat man angeblich schon eine neue Hauptfigur im Blick, die hervorragend zu Disneys Plänen passen würde, verstärkt auf weibliche Hauptrollen zu setzen. So könnte die Piratin „The Redhead“ Redd die Lücke füllen, die Jack Sparrow hinterlässt. Redd gehört zu den „Pirates Of The Caribbean“-Attraktionen im Disneyland Park in Kalifornien und im Disneyland Paris, die rothaarige Seefahrerin ist vielen Disney-Fans also bereits vertraut.
Könnte Jack Sparrow zurückkehren?
Ob Jack Sparrow gänzlich raus ist, Johnny Depp vielleicht für einen kurzen Gastauftritt vorbeischaut oder durch einen jüngeren Darsteller ersetzt wird, der die Figur in jungen Jahren verkörpert, bleibt weiterhin erst mal abzuwarten. Zur Linie des „Tritts in den Hintern“ würde es allerdings eher passen, komplett auf diese Figur zu verzichten, ganz neu anzufangen und im Idealfall auch gleich im ersten Film einen neuen Fan-Liebling zu etablieren, der die Reihe in den kommenden Jahren tragen kann.
Diesen würde der Reboot auch brauchen, denn Piraten-Abenteuer gehören zu jenen Film-Gattungen, die ganz schnell auch wieder in der Versenkung verschwinden können, um dort einige Jahrzehnte zu ruhen und dann wieder aufzuerstehen, so wie es 2003 mit dem ersten „Fluch der Karibik“ geschah. Immerhin könnte sich das finanzielle Risiko für Disney nun aber im Rahmen halten, wenn man die Produktionskosten durch den Wegfall von Depps Budget senkt und auf neue, noch nicht so teure Gesichter setzt.