Die Schauspielkarriere, die ihn jetzt im Alter von 39 Jahren zur Titelrolle in der 200 Millionen Dollar teuren DC-Comic-Verfilmung „Aquaman“ bringt, ist für den gebürtigen Hawaiianer Joseph Jason Namakaeha Momoa keine Leichtigkeit und führt zunächst über Auftritte als Model. Aufgewachsen in Norwalk, Iowa kehrt der 1,93 Meter große Hüne in der College-Zeit nach Hawaii zurück, um sein Studium der Meeresbiologie (und später Wildtierbiologie) weiterzuführen und seine Wurzeln zu erkunden. Das Sprungbrett ins Filmgeschäft sind jedoch Modelaufträge, nachdem er 1998 von Designer Takeo Kikuchi entdeckt und 1999 Hawaii’s Model Of The Year wird. So kommt Momoa ohne jede Schauspielerfahrung an seine Rolle in der TV-Serie „Baywatch“, wo er zwischen 1999 und 2001 den hübschen Rettungsschwimmer Jason Ioane spielt. Der nächste Karriereschritt folgt mit einer wiederkehrenden Rolle in der Sci-Fi-Serie „Stargate: Atlantis“ (2005 bis 2009). Doch auch das ist nur eine Zwischenstation.
Ich war 19 und faltete T-Shirts in einem Surf-Shop. Und wurde dann unter 1.300 Leuten ausgewählt, um eine Hauptrolle in 'Baywatch Hawaii' zu spielen.
Wenn man an eine Neuauflage der Barbaren-Saga „Conan“ denkt, ist der Weg zu Jason Momoa nicht weit. Er ist mehr Athlet als Method Actor, aber vor allem ein charismatischer Typ von stattlicher Statur. Doch das Remake des Arnold-Schwarzenegger-Vehikels gerät zum kollektiven Desaster. An der Kinokasse spielt der 90 Millionen Dollar teure Fantasy-Actioner von Regisseur Marcus Nispel weltweit nur 49 Millionen ein und erntet vernichtende Kritiken. Den herben Nackenschlag für seine Karriere versucht Momoa mit Engagement zu kompensieren und verkündet, er habe ein Drehbuch zur „Conan“-Fortsetzung geschrieben, weil er an den Stoff glaube. Doch „Conan 2“ wird nie realisiert, zu groß ist der Reinfall mit Teil eins.
Durchbruch mit "Game Of Thrones"
Mag manch einer zu dem Zeitpunkt den Vorstoß Momoas belächelt haben, bleibt der Sportfan (Bouldern, Snowboarden, Hockey, Mountainbiken, Kampfsport) doch hartnäckig und landet wenig später seinen großen Durchbruch in der Fantasy-Serie „Game Of Thrones“ – als Khal Drogo, ein Fürst der Dothraki, der einerseits durch seine Brutalität hervorsticht, aber auch nach einem Ehrenkodex lebt und auf jeden Fall großen Eindruck hinterlässt. Momoa muss in dem Mega-Erfolg die fiktive Sprache der Dothraki sprechen, was zu dem kuriosen Ergebnis führt, dass sich einige Casting-Agenten nicht sicher sind, ob er überhaupt Englisch sprechen kann, wie er berichtet.
Mit dem neu gewonnenen Ruhm beginnt der Aufstieg Momoas. Sein verstärktes Selbstbewusstsein zeigt sich zudem in der Tatsache, dass er mit „Vendetta Rider – Weg der Rache“ (erscheint in Deutschland nur auf dem Heimkinomarkt) sein Regiedebüt gibt und auch das Drehbuch zu dem Thriller-Drama mitgeschrieben hat. Dort spielt er an der Seite seiner Ehefrau Lisa Bonet („Angel Heart“), mit der Momoa zwei Kinder hat. Somit ist er übrigens auch der Stiefvater von Schauspielerin Zoë Kravitz („Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“), Bonets Tochter aus erster Ehe mit dem Musiker Lenny Kravitz.
Der Einstieg bei Marvel gelingt mit „Guardians Of The Galaxy“ zwar nicht, weil er zum Vorsprechen für die Rolle des Drax (die später Dave Bautista spielt) kommt, dann aber doch ablehnt, um nicht auf diesen Typ Haudrauf festgelegt zu werden. Aber bei der Konkurrenz von DC ergattert Momoa schließlich 2014 DIE Rolle seiner Karriere: Aquaman! Zu Beginn entsteht eine absurde Situation, weil er die Verpflichtung aus rechtlichen und taktischen Gründen noch nicht bestätigen darf – und stattdessen rumeiern muss. Die Bestätigung folgt erst auf der Comic Con Experience in Sao Paulo, als rauskommt, dass Momoa für vier Filme als Aquaman unterschrieben hat. Seinen ersten kurzen Auftritt hat er in „Batman V Superman“, in „Justice League“ belebt Momoa schon in einer vielversprechenden Nebenrolle das Geschehen und zeigt, welches Potential diese Figur hat.
Jason Momoa IST Aquaman
Das bestätigt sich nun in „Aquaman“. Denn Jason Momoa ist die perfekte Besetzung als Arthur Curry alias Aquaman. Momoa bringt eine unglaubliche Präsenz in den Film und trägt stets das nötige Augenzwinkern zur Schau. Der Fantasy-Actioner hat gewiss erzählerische Schwächen, aber Momoa zieht einen einfach in den Bann, sodass wir in unserer FILMSTARTS-Kritik zu dem Fazit kommen: „Ein erstaunlich unterhaltsames Durcheinander.“ Und weiter: „Es gibt in ‚Aquaman‘ eine Menge Zeitlupe-Einstellungen, die auch aus einer Deo-Werbung stammen könnten, und es gibt eine Menge Oneliner, die auch richtig peinlich hätten ausfallen können, aber Momoa rockt beides gleichermaßen.“
AquamanJe nachdem, ob der Teaserauftritt in „Batman V Superman“ schon als ein Film seines Vertrags über vier Filme zählt, hat Momoa mindestens noch einen Film im DCEU offen. Der nächste wird mit hoher Wahrscheinlichkeit „Aquaman 2“ sein. Der ist zwar noch nicht angekündigt, aber nach den bisherigen Einspielergebnissen nur noch Formsache. Mit einem Kinostart ist dann 2021 zu rechnen.
„Aquaman“ läuft seit dem 20. Dezember 2018 in den deutschen Kinos.
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