Die Europäische Filmakademie kürte am 15. Dezember 2018 in Sevilla die besten Filme und Schauspielleistungen des Jahres 2018 in Europa. „Cold War - Der Breitengrad der Liebe“ des polnischen Filmemachers Pawel Pawlikowski war der größte Abräumer des Abends. Er gewann in gleich fünf Kategorien und konnte sich so etwa auch als bester europäischer Film des Jahres gegen die Mitnominierten „Border“, „Dogman“, „Girl“ und „Glücklich wie Lazzaro“ durchsetzen. Zusätzlich wurden sowohl das Drehbuch und die Regiearbeit von Pawilowski als auch der Schnitt von Cutter Jarosław Kamiński ausgezeichnet. Hauptdarstellerin Joanna Kulig wurde zudem zur besten europäischen Schauspielerin 2018 gekürt.
Im Schwarz-Weiß-Drama geht es um den Komponisten Wiktor (Tomasz Kot), der gemeinsam mit seiner Kollegin Irene (Agata Kulesza) im Jahr 1949 durch die Bergdörfer Polens reist, um nach versteckten Gesangstalenten zu suchen. Als er die talentierte, rebellische Zula (Kulig) trifft, verliebt er sich in sie und stellt sie in den Mittelpunkt eines neuen Ensembles. Aufgrund politischer Umstände wollen die beiden aber bald aus Polen fliehen, doch die Flucht gelingt nicht wie geplant und die Liebenden verlieren sich aus den Augen. Sie treffen sich erst viele Jahre später in Frankreich wieder...
Für uns ist „Cold War“ „ein formal strenges, kühl-reduziertes und mit erstaunlich viel schwarzem Humor gewürztes Porträt einer selbstzerstörerischen Liebe, die einfach nirgendwo einen Platz hat.“
Cold War - Der Breitengrad der Liebe„Cold War - Der Breitengrad der Liebe“ läuft seit dem 22. November 2018 hierzulande im Kino und wird immer noch in einigen Lichtspielhäusern gezeigt.
Nicht der erste Triumph für Pawlikowski
Bereits 2014 war der polnische Regisseur Pawlikowski der große Gewinner des Europäischen Filmpreises. Sein Film „Ida“ gewann damals unter anderem in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch und Beste Kamera und konnte zudem auch noch den Publikumspreis einheimsen. Außerdem erhielt der Filmemacher schon für sein ebenfalls in Schwarz-Weiß gedrehtes „Cold War“-Vorgängerwerk den Preis als Bester Regisseur.
Weitere Gewinner 2018
Der Italiener Marcello Fonte wurde für seine Leistung in „Dogman“ als bester europäischer Schauspieler 2018 ausgezeichnet. Der Preis für die beste europäische Komödie ging an „The Death Of Stalin“ von Armando Iannucci. Christoph Kaiser und Julian Maas gewannen in der Kategorie Beste Komponisten für den deutschen Film „3 Tage in Quiberon“ und Kameramann Martin Otterbeck wurde für seine Leistung in „Utøya 22. Juli“ geehrt.
Die weiteren Kategorien im Überblick:
Beste Dokumentation: „Bergman - A Year In A Life“ von Jane Magnusson
Bester Animationsfilm: „Another Day Of Life” von Raul de la Fuente & Damian Nenow
Bester Kurzfilm: „The Years“ von Sara Fgaier Europäischen
FIPRESCI-Preis: „Girl“ von Lukas Dhont
Bestes Szenebild: Andrey Ponkratov („Leto“)
Bestes Kostümbild: Massimo Cantini Parrini („Dogman“)
Bestes Make-Up: Dalia Colli, Lorenzo Tamburini & Daniela Tartari („Dogman”)
Bestes Sounddesign: André Bendocchi-Alves & Martin Steyer („Der Hauptmann“)
Beste visuelle Effekte: Peter Hjorth („Border“)
Lebenswerk: Carmen Maura
Weltweiter Erfolg im Kino: Ralph Fiennes
Sonderpreis: Costa-Gavras
Koproduzentenpreis – Prix EURIMAGES: Konstantinos Kontovrakis und Giorgos Karnavas
Publikumspreis: „Call Me By Your Name” von Luca Guadagnino
Hier könnt ihr nochmal den Trailer zum Abräumer „Cold War - Der Breitengrad der Liebe” sehen: