Gerade bei größeren Produktionen gibt es immer wieder auch aufwändigere Szenen, die zwar geschrieben und sogar gedreht werden, es am Ende aber aus unterschiedlichen Gründen doch nicht in den fertigen Film schaffen. Das „Harry Potter“-Prequel „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ bildet da keine Ausnahme. Im Interview mit Collider ging Newt-Darsteller Eddie Redmayne nun gleich auf mehrere solcher Szenen ein, denen er hinterher trauert, von denen sich Regisseur David Yates am Ende aber wohl primär aus Zeitgründen verabschiedet hat. Neben längeren Versionen der Baby-Niffler-Szene und der Verfolgung durch die katzenähnlichen Matagots im französischen Zaubereiministerium stellte Redmayne besonders zwei Szenen gesondert heraus.
Betrunkener Bowtruckle
Als „entzückend“ bezeichnete Redmayne etwa eine geschnittene Sequenz, die schon recht früh im Film vorgekommen wäre. Nach der Szene, in der Newt sich weigert, als Auror für das britische Zaubereiministerium den totgeglaubten Obscurial Credence Barebone (Ezra Miller) zur Strecke zu bringen, landet er ursprünglich in einem Zauberer-Pub in London. Dort bekommt er dann noch einmal Besuch von seinem Bruder Theseus (Callum Turner), mit dem er eine angeregte Diskussion hat, während sich Newts treuer Bowtruckle Pickett am Butterbier des Magizoologen bedient und dabei betrunken wird.
Letas Zusammenbruch
Eine weitere Szene, die Redmayne gerne im Endprodukt gesehen hätte, war ein Moment kurz vor dem großen Finale. Nachdem seine frühere Schulfreundin und Theseus jetzige Verlobte Leta Lestrange (Zoë Kravitz) in ihrem Familien-Mausoleum von ihrer eigenen schweren Vergangenheit erzählt und die wahre Geschichte über ihren Halbbruder Corvus offenbart, sollte sie eigentlich noch einen kurzen Zusammenbruch haben – durchaus verständlich, wurde im Film doch schon zuvor angedeutet, dass sie noch immer von einer schicksalhaften Entscheidung, die sie als Kind getroffen hat, verfolgt wird. Besonders die Leistung von Leta-Darstellerin Zoë Kravitz sei hier laut Redmayne absolut erstaunlich gewesen.
Hoffen auf die Blu-ray
Wie Redmayne in seinen Ausführungen verständnisvoll andeutet, hätten die beschriebenen Szenen wohl weichen müssen, um sich stärker auf den Fortgang der Story an sich zu konzentrieren. Dennoch hätte so mancher Fan sie sicherlich gern gesehen, hätten sie doch das Potential gehabt, Leta als Figur sowie das komplizierte Verhältnis zwischen Newt und seinem Bruder etwas weiter zu vertiefen und so auch die Dreiecksbeziehung des Trios greifbarer zu machen.
Wer die Szenen gerne gesehen hätte, kann zumindest darauf hoffen, dass diese als Bonusmaterial auf den Heimkinoveröffentlichungen von „Phantastische Tierwesen 2“ zu finden sein werden. Auch wenn Blu-ray und DVD bereits vorbestellt werden können, gibt es für diese bislang noch kein konkretes Release-Datum, schließlich läuft das Fantasy-Abenteuer derzeit noch erfolgreich in den hiesigen Kinos.