In einer regelmäßigen Reihe beschreiben wir jeden Sonntag, wie es in „Avengers 4“ für einen der überlebenden Helden des viel diskutierten Endes von „Avengers: Infinity War“ weitergehen könnte. Dafür versuchen wir, die bekannten Informationen zu sortieren, unserer Meinung nach interessante Fan-Theorien einzuordnen und stellen in diesem Zusammenhang natürlich auch unsere Überlegungen an, was im vierten Teil passieren könnte. Diese Woche blicken wir dabei auf Thor und bevor wir uns mit dessen Zukunft beschäftigen, ist natürlich zuerst der Blick zurück wichtig.
Thor in "Avengers: Infinity War"
Der von Chris Hemsworth gespielte Donnergott hat in „Avengers: Infinity War“ den vielleicht interessantesten und sehr sicher umfangreichsten Handlungsstrang. Er muss zu Beginn hilflos mitansehen, wie nach dem Großteil seiner Bevölkerung auch Bruder Loki (Tom Hiddleston) stirbt. Danach bricht Thor auf, sich eine neue mächtige Waffe zu holen und muss dabei feststellen, dass die Zwergenheimat Nidavellir völlig zerstört wurde. Mit Sturmbrecher schmiedet er sich dort trotzdem eine Axt – die er nach Schnellreise zur Erde direkt in die Brust von Thanos (Josh Brolin) rammt. Doch Thors Attacke kommt zu spät, denn der fiese Titan hat bereits kurz vorher alle Infinity-Steine eingesammelt und kann deswegen mit seinem berühmten Fingerschnipser die Hälfte aller Lebewesen im gesamten Universum auslöschen.
Thor = Aragorn?
Schon weit vor „Avengers: Infinity War“ machte auf der Internetplattform Reddit die Aussage eines Nutzers die Runde, dass die Brüder Joe und Anthony Russo für die Geschichte von Thor über „Avengers 3 + 4“ einige Parallelen zur Story von Aragorn in den „Herr der Ringe“-Filmen ziehen würden. Und wenn wir nun auf „Infinity War“ zurückblicken, dann ist da - zusätzlich zur wichtigen Rolle von Zwergen in beiden Fällen - was dran:
Beide gehen mit zwei Gefährten (Thor mit Rocket und Groot, Aragorn mit Legolas und Gimli) einen eigenen Weg. Beide bekommen auf diesem eine mächtige Waffe und beide tauchen in der großen, finalen Schlacht in letzter Sekunde auf, als der Kampf verloren scheint. Einen großen Unterschied gibt es: Aragorn bringt die Wende – was der Zuschauer bei Thors Eingreifen zwar auch zuerst glaubt, dann aber eines Besseren belehrt wird, denn im Gegensatz zu Aragorn hat Thor auf seiner Reise keine Armee aufgestellt. Doch genau hier jedoch könnte „Avengers 4“ die Parallele komplettieren.
Stellt Thor eine Armee auf?
Für den „Infinity War“-Nachfolger müssen sich die überlebenden Helden eine neue Strategie überlegen, wie sie Thanos entgegentreten. Selbst ihre geballte Kraft samt einer Armee aus Wakanda hat nicht ausgereicht – und nun, nach den vielen Verlusten, sind sie geschwächt. Die beliebteste Theorie ist, dass die Helden in der Zeit zurückreisen, um dort die Steine einzusammeln. Ein Zeitreise-Plot wurde auch von den Machern schon vor dem Start von „Infinity War“ angedeutet. Doch trotzdem werden die Helden irgendwie gegen Thanos kämpfen müssen, der sie sicher aufhalten will und nicht den ganzen Film über gemütlich auf seiner Veranda verbringt. Hier könnte Thors Pfad auf den Fußspuren von Aragorn weitergehen.
Was wäre, wenn Thor sich erneut mit (zwei) Begleitern auf den Weg macht, um noch mehr Unterstützung gegen Thanos zu finden? So könnte er alle möglichen Welten im Universum besuchen, wo jeweils die Hälfte der Bevölkerung durch das Fingerschnipsen ausgelöscht wurde, um die dort übrigen Armeen zu rekrutieren. Schon in „Infinity War“ wurde Thors Verantwortung für diese anderen Welten durch die Auslöschung von Nidavellir in Aussicht gestellt. Wenn Thor bei den Bewohnern dieser Welten Abbitte dafür leistet, dass Asgard sie im Stich ließ, ihnen aber neue Hoffnung gibt, würde das auch seine Figur weiterentwickeln.
Thor als neuer Herrscher
Schließlich hat sich bei Thor in der jüngeren Vergangenheit mit dem Tod seines Vaters und der Zerstörung seiner Heimat in „Thor: Tag der Entscheidung“ und schließlich dem Verlust von Loki, Heimdall (Idris Elba) und der übrigen Asen in „Infinity War“ viel verändert. Die gebrochene Seite der Figur haben wir in „Infinity War“ – unter anderem im Zwiegespräch mit Rocket – mehr als deutlich gesehen. Dass er nun mit seiner neuen mächtige Waffe, in die er selbst so viel Hoffnung legte, nichts gegen Thanos ausrichten konnte, dürfte ihn zum Nachdenken bringen.
Und genau das könnte eine weitere Wendung für die Figur bedeuten. Thor könnte erkennen, dass er mehr wie sein Vater werden muss, der als Herrscher die Bewohner unterschiedlichster Reiche vereinte und anführte. Dies würde auch einen interessanten Bogen zu einem möglichen vierten „Thor“-Teil schlagen, in dem wir den Donnergott dann vielleicht als weisen Herrscher zum Beispiel beim Aufbau eines neuen Asgards sehen.
Daher glauben wir, dass Thor am Ende von „Avengers 4“ noch am Leben sein wird und – obwohl er zu den Helden der ersten Stunde gehört –, eben nicht im Kampf gegen Thanos fällt. Ob es so kommt, erfahren wir dann ab dem 25. April 2019 im Kino.
Anmerkung: Eine aktualisierte, überarbeitete und vor allem deutlich erweiterte Version dieses Artikels findet sich nun an anderer Stelle!
Bisher erschienen sind...
- Der Hulk in "Avengers 4": Vom Wüterich zum Professor?
- Captain America in "Avengers 4": Der neue Träger des Handschuhs?
- Nebula in "Avengers 4": Thanos-Töterin oder neuer Bösewicht?
- Rocket in "Avengers 4": Komik und Tragik in einem Waschbär
- Thor in "Avengers 4": Führt er eine Armee in die 2. Schlacht von New York?
- Black Widow in "Avengers 4": Vom "Secret Avenger" zur neuen Anführerin?
- Hawkeye alias Ronin in "Avengers 4": Mentor für "Tote Mädchen lügen nicht"-Star?