Wie Hollywoods Branchenblätter übereinstimmend berichten, wird Mel Gibson gemeinsam mit dem noch relativ unbekannten Autor Bryan Bagby eine Neuauflage von „The Wild Bunch“ in Angriff nehmen. Das Duo wird gemeinsam das Drehbuch schreiben, Gibson anschließend selbst Regie führen.
Schon länger gibt es in Hollywood Pläne, den Western-Klassiker neu aufzulegen. Dabei war zuletzt eine moderne Adaption im Gespräch, für welche die Geschichte aus der Endphase des Wilden Westens in die Gegenwart verlegt werden sollte. Der titelgebende „wilde Haufen“ sollte in Versionen, an denen unter anderem David Ayer („Suicide Squad“) und Brian Helgeland („L.A. Confidential“) arbeiteten, ein Team aus Drogenfahndern sein, das auf eigene Faust einen Drogenboss in Mexiko jagt. Will Smith war zum damaligen Zeitpunkt als möglicher Darsteller im Gespräch. Da Gibson und Bagby aber ein komplett neues Skript schreiben, gehen wir erst einmal davon aus, dass sie sich wieder stärker an dem legendären Original orientieren. Ob Gibson selbst eine Hauptrolle übernimmt, ist noch nicht bekannt.
Sam Peckinpahs Action-Meisterwerk
In „The Wild Bunch“ von Sam Peckinpah plant ein alternder Bandit mit seiner Gang einen großen Coup. Doch ein einstiger Weggefährte ist ihm mit einer Bande skrupelloser Kopfgeldjäger auf den Fersen. 1970 gab es für Peckinpahs Original zwei Oscarnominierungen: für das beste Drehbuch und die beste Musik. Bekannt ist der Western-Klassiker aber vor allem für seine stilistisch herausragenden und brutalen Actionszenen in Slow-Motion, die das Kino nachhaltig prägten. Die Heroic-Bloodshed-Filme von John Woo („The Killer“) oder „Matrix“ wären ohne „The Wild Bunch“ nicht denkbar.
Bei uns hat „The Wild Bunch“ daher nicht nur 5 Sterne und gehört zu den drei besten Western und 20 besten Filmen aller Zeiten, sondern auch zu den drei besten Actionfilmen der Kino-Geschichte.
Gibson: Zuerst 2. Weltkrieg
Bevor sich Mel Gibson nun daran macht, dieses Meisterwerk neu zu verfilmen, hat er noch ein anderes Projekt als Regisseur vor der Brust. Momentan steht er kurz davor, die Finanzierung für sein Kriegs-Drama „Destroyer“ zu sichern. Gibson will darin die wahre Geschichte des Kriegsschiffes USS Laffey erzählen. Dieses wurde 1942 im Kampf gegen Japan eingesetzt und sah sich bei der Seeschlacht von Guadalcanal einer großen feindlichen Übermacht ausgesetzt.
Sollte die Finanzierung in Kürze stehen, will Mel Gibson „Destroyer“ im Laufe des Jahre 2019 drehen. „The Wild Bunch“ dürfte daher frühestens 2020 für einen Kinostart 2021 entstehen.