„Avengers 3: Infinity War“, mit über zwei Milliarden US-Dollar weltweitem Einspiel der vierterfolgreichste Film aller Zeiten, und sein kommender, sicher ebenfalls verdammt erfolgreich werdender Nachfolger wurden parallel gedreht. Der Großteil des nach wie vor nicht offiziell betitelten „Avengers 4“ ist also bereits im Kasten – und wie die Regisseure Anthony und Joe Russo Ende August 2018 erklärten, auch schon geschnitten. In den lange geplanten, für den Spätsommer anberaumten, zusätzlichen Dreharbeiten sollen nur ein paar Lücken geschlossen und die eine oder andere Szene verbessert werden. Bei Hulk- und Bruce-Banner-Schauspieler Mark Ruffalo aber klingt das nach deutlich mehr Arbeit.
Mark Ruffalo war im Podcast The Marvelist zu Gast, dessen neueste Ausgabe gerade erschienen ist. Nach etwa einer Stunde wurde über die „Avengers 4“-Nachdrehs gesprochen: „Im September beginnen die Nachdrehs. Danach gehen wir zurück auf internationale [Presse]-Tour und anschließend bekommt ihr ‚Avengers 4‘. Von dem wir noch nicht mal wissen, was er werden wird. Wir machen nicht nur einfach Nachdrehs, wir werden den Film fertigstellen, was wir vergangenes Jahr nicht komplett geschafft haben.“
Noch ist was im Fluss
„Avengers 4“ startet am 25. April 2019 und wird den gigantischen Cliffhanger von „Infinity War“ auflösen, in dem – Achtung, Spoiler – Thanos auf dem Höhepunkt seiner Macht einfach mal die Hälfte der Lebewesen des Universums auslöschte und mit ihr diverse liebgewonnene Helden. Natürlich gibt es berechtigte Zweifel daran, wie endgültig diese Tat ist (die Fan-Theorien zur Lösung des Problems ranken sich unter anderem um Zeitreisen). Aber wissen die Russos eigentlich selbst genau, wie es weitergeht? Der Plot streng gehütete Plot von „Avengers 4“ sei jedenfalls vor den Nachdrehs noch nicht in Stein gemeißelt, meint Mark Ruffalo:
„Ich weiß nicht mal, ob sie [die Kreativen] wirklich wissen, was geschehen wird. Einiges passiert erst, während wir nachdrehen. Das ist ziemlich großartig. Wir werden etwas drehen und ein paar Tage später dann nochmal anders, weil wir die Richtung ändern wollen. Es ist ein lebendiger Organismus, auch wenn wir es als abgeschlossenen Film angehen, arbeiten wir immer noch daran.“
Wie ist die Aussage zu bewerten?
Gerade erst sagte Drax-Darsteller Dave Bautista, der über James Gunns Rauswurf bei „Guardians 3“ sehr wütend ist, dass er – nachdem der Trilogie-Abschluss auf Eis gelegt wurde – Änderungen an „Avengers 4“ befürchtet, von denen die Mitglieder der bunten Weltraumtruppe betroffen sind. Wir glauben nicht daran und gehen auch nach den Aussagen von Mark Ruffalo weiter davon aus, dass die Handlung des neuen „Avengers“ nicht mehr signifikant verändert wird.
Die Russos und ihre vertrauten Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely entwarfen die Geschichte ihrer beiden „Avengers“-Filme schließlich in einem Rutsch und werden sich deswegen vorher überlegt haben, wie es nach dem Cliffhanger von „Avengers 3“ weitergehen soll. Das Prinzip „Schauen wir mal“ scheint bei einer so teuren Doppelproduktion schlicht zu riskant. Dass Szenen in den Nachdrehs verändert werden, zum Beispiel durch andere Dialoge, ist absolut wahrscheinlich – das große Ganze aber steht fest.