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    Er könnte sogar einen Oscar gewinnen: "American History X"-Regisseur castet Roboter als Schauspieler

    Wie Regisseur Tony Kaye nun bekannt gab, holt er für die Komödie „2nd Born“ einen Roboter an Bord. Der soll sogar von der Schauspielergewerkschaft anerkannt werden, was ermöglichen könnte, dass die Maschine Filmpreise wie den Oscar gewinnt.

    Buena Vista Pictures (Szenenbild aus "Der 200 Jahre Mann")

    Die iranisch-amerikanische Komödie „1st Born“ dürfte bisher kaum jemandem ein Begriff sein – kein Wunder, schließlich ist der Film mit unter anderem Val Kilmer, Denise Richards, Robert Knepper und Tom Berenger noch nicht erschienen. Doch nun wurde bereits die Fortsetzung „2nd Born“ angekündigt und die sorgt sofort für Aufsehen. Denn der neu zur Reihe stoßende, vor allem für „American History X“ bekannte Regisseur Tony Kaye überrascht mit der Ankündigung, dass er einen Roboter casten will.

    Richtig interessant sind die genauen Details der Ankündigung. Laut den Informationen von Deadline will Kaye „einen echten Roboter casten, der in verschiedenen Schauspielmethoden und -techniken trainiert wird“. Dahinter stecke die „Idee, den Einsatz von Computer-Effekten zugunsten eines physischen K.I.-Roboters zu vermeiden“. Kaye und sein Produzent Sam Khoze hoffen dabei, dass der Roboter als echter Schauspieler von der Gewerkschaft SAG anerkannt wird. Es soll sich zudem nicht um einen kleinen Part handeln. Der Roboter soll eine Hauptrolle bekleiden.

    Weg frei für Filmpreise

    Eine solche SAG-Anerkennung wäre unter anderem ein wichtiger Schritt, wenn der Roboter bei Filmpreisen in der Schauspielerkategorie gegen echte Menschen antreten soll. Wobei das erst einmal theoretischer Natur ist und wir uns momentan noch nicht vorstellen können, dass er dann gegen echte Menschen Chancen hätte – gerade bei eher konservativen Preisen wie den Oscars. Zudem kommen natürlich für die einzelnen Preise noch weitere Anforderungen dazu.

    Unbekannt ist derweil noch, wie Kaye den Roboter in seinem Film überhaupt nutzen will. „2nd Born“ ist schließlich kein Sci-Fi-Film, sondern spielt in der Gegenwart, so wie wir sie kennen. In „1st Born“ durchlebt ein junges amerikanisch-iranisches Paar eine komplizierte Schwangerschaft und zwei gegensätzliche Männer müssen sich zusammenraufen, um Großväter zu werden. Im zweiten Teil ist das Baby da, doch für die umfangreiche Familie aus zwei verschiedenen Kulturen stehen neue Abenteuer an. Will Kaye den Roboter vielleicht nutzen, damit dieser das Baby/Kind spielt, weil es so eine große Rolle im Sequel einnimmt? Das wäre dann quasi ein Gegenstück zu unter anderem „Der 200 Jahre Mann“ (siehe Bild), wo mit Robin Williams ein Mensch einen Roboter spielt.

    Schauspielern der Zukunft?

    Auf jeden Fall dürfte Kayes Roboter-Casting wieder mal die Debatte über die Schauspielerei in der Zukunft befeuern. Eigentlich schon selbstverständlich sind Schauspieler, die per Motion-Capture-Verfahren andere Wesen zum Leben erwecken – auch wenn zum Beispiel die Oscar-Academy es verpasste, zumindest Andy Serkis für seine Arbeit in den „Planet der Affen“-Filmen mit einer Nominierung zu bedenken. Längst werden auch per Computer bereits verstorbene Schauspieler noch einmal „vor die Kamera geholt“ und da Roboter auf vielen Feldern den Menschen schon Konkurrenz machen, ist es eigentlich nur ein logischer Schritt, sie auch als Schauspieler zu sehen.

    Eine Welt, in der plötzlich nicht mehr nur Menschen vor der Kamera stehen, zeigte übrigens „Gattaca“-Regisseur Andrew Niccol bereits 2002 in seinem Film „S1m0ne“. Darin nutzt ein von Al Pacino gespielter Regisseur keinen Roboter, sondern eine digital erschaffene Schauspielerin... und bekommt dann Probleme, als alle Welt den neuen Shootingstar kennenlernen will.

     

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