Die Academy Of Motion Picture Arts And Sciences erhitzte vergangene Woche ganz schön die Gemüter, als sie gleich mehrere Neuerungen bei den Oscars verkündete. Während die Show beispielsweise auf eine Gesamtdauer von nur drei Stunden gekürzt und die Verleihung kleiner Nebenkategorien auf die Werbepausen verlegt werden soll, wurde auch eine neue Kategorie angekündigt, in der populäre Filme konkurrieren soll. Auch wenn noch nicht genau feststeht, wie die Auszeichnung in dieser Kategorie genau ablaufen wird, spaltet man damit die Filmschaffenden bereits in zwei Ufer. Während viele diese Entwicklung für äußerst fragwürdig halten, äußerte sich Schauspieler Mark Wahlberg bei der Premiere seines neuen Films „Mile 22“ durchaus positiv über den Weg, der mit den Oscars zukünftig eingeschlagen werden soll.
Verdiente Anerkennung
„Vielleicht hätten wir schon ein paar [Oscars] gewonnen, wenn es die Kategorie schon länger gäbe“, äußerte sich Wahlberg gegenüber den Kollegen von Variety. „Wir hatten einige finanziell sehr erfolgreiche Filme und wir denken, dass diese durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient hätten“, fährt der 47-Jährige fort. Wahlberg zeigt sich also durchaus glücklich darüber, dass kommerziell erfolgreiche Filme stärker in die Oscars eingebunden werden, bestätigt aber gleichzeitig, dass er letzten Endes Filme machen würde, um sein Publikum zu unterhalten.
Es gibt jede Menge beliebte Filme da draußen, die nicht die Anerkennung bekommen, die sie verdient haben.
Auch ohne die Kategorie Bester populärer Film war Mark Wahlberg schon drauf und dran, Hollywoods beliebten Goldjungen mit nach Hause zu nehmen. Denn er war bereits zweimal für einen Oscar nominiert – als bester Nebendarsteller in Martin Scorseses Mafiafilm „Departed – Unter Feinden“ sowie als Produzent des Box-Dramas „The Fighter“.
Das Filmgeschäft ist gestorben
Die Oscar-Verleihung verlor in den vergangenen Jahren stetig an Zuschauern. Ob eine neue Blockbuster-Kategorie die gewünschte Veränderung bringt, ist fraglich, hängt letzten Endes aber auch von deren Bedingungen ab, die erst noch bekanntgegeben werden sollen. Während „Der Herr der Ringe“-Star Elijah Wood mit einem simplen „Oof“ auf den Popularitäts-Oscar reagiert, macht Rob Lowe („Wayne’s World“, „Thank You For Smoking“) seinem Ärger etwas mehr Luft. Das Filmgeschäft sei schon seit Jahren in einer schlechten Verfassung gewesen, wäre mit der Ankündigung des Oscars für den besten populären Film aber endgültig gestorben.
Inwiefern die Veranstaltung durch die Neuerungen profitieren wird, kann wohl jeder schon im kommenden Jahr beurteilen. Denn schon bei der 91. Oscar-Verleihung am 24. Februar 2019 sollen die ersten „Upgrades“ in Kraft treten.