Schon lange war ein Film mit den Figuren Black Cat und Silver Sable geplant. Mit „Silver & Black“ hatte der Actioner einen Titel, mit Gina Prince-Bythewood („Die Bienenhüterin”) eine Regisseurin und sogar schon einen geplanten Kinostart im Februar 2019. Der wurde nach vielen Verzögerungen, die sich bei der Arbeit am Drehbuch ergaben aber kürzlich gestrichen und nun ist klar: Das Projekt ist komplett tot.
Wie Variety zuerst berichtete, sollen stattdessen zwei einzelne Filme über die Figuren kommen. Dies wurde auch schon von oberster Stelle bestätigt - und zwar von Sanford Panitch, Präsident von Sonys Filmtochter Columbia Pictures und der Chefaufseher über Sonys Spidey-Figuren-Universum. Er ist dort quasi der Gegenpart zu Marvels Kevin Feige, soll aber eine losere Rolle bekleiden, da die einzelnen Produzenten bei den jeweiligen Filmen mehr Freiheiten haben. Panitch erklärte bezüglich Black Cat, dass sie so eine „großartige Hintergrundgeschichte“ habe und es so viel Material gebe, dass „es einen eigenen Film rechtfertigt“.
Black Cat
Black Cat hätte man übrigens beinahe schon in Sam Raimis „Spider-Man“-Trilogie zu Gesicht bekommen, ehe sie dann doch noch aus den Drehbüchern herausgeschrieben wurde. Eine Figur mit Black Cats bürgerlichem Namen Felicia Hardy, gespielt von Felicity Jones, war dann aber immerhin in „The Amazing Spider-Man 2“ zu sehen, aber auch hier kam die Superheldin letztendlich nicht zum Vorschein – eine Verbindung zu der Figur Black Cat wurde in den Film nie explizit hergestellt.
In den Comics ist Black Cat eine akrobatische Einbrecherin, die immer wieder mit Spider-Man anbandelt und es mit dem Gesetz oft nicht so genau nimmt.
Silver Sable
Statt mit ihr gemeinsam aufzutreten, soll auch Silver Sable ihren eigenen Film bekommen. Die 1985 von Tom DeFalco, Ron Frenz und Joe Rubinstein erschaffene Figur ist in den Comics manchmal Spideys Verbündete, manchmal aber auch dessen Gegenspielerin. Sie verdingt sich als Söldnerin und betreibt eine Agentur, die sich auf die Jagd nach Kriegsverbrechern spezialisiert hat.
Noch mehr Spin-offs
Doch damit soll noch lange nicht genug sein. Es soll ein ganzes Universum mit Spider-Man-Nebenfiguren (Helden, Anti-Helden und Bösewichten) entstehen, das intern bereits den nicht-offiziellen Titel SUMC (für „Sony’s Universe of Marvel Characters“) tragen soll. Daher sind bereits zahlreiche weitere Filme in Arbeit.
Bekannt sind dabei „Venom“, der die Reihe am 3. Oktober 2018 eröffnen wird, sowie ein Film über Vampir Morbius, für den Jared Leto verpflichtet wurde. Zuletzt wurde zudem „The Equalizer“-Autor Richard Wenk für ein Drehbuch rund um Kraven The Hunter angeheuert. Doch auch das soll noch nicht alles sein.
So berichtet Variety, dass auch mögliche Projekte über die mit übermenschlichen Kräften ausgestattete Jackpot, den sich immerzu tarnenden Nightwatch sowie über die mysteriöse Silk, die von derselben Spinne wie Peter Parker gebissen wurde, geplant seien. Sony suche hier noch nach Autoren. Höchste Priorität hat aber insgesamt wohl „Black Cat“. Dieser Titel soll zuerst in Angriff genommen werden.
Nicht alles wird erscheinen
Diese Vorgehensweise macht deutlich, dass wir nicht alle Filme bekommen werden. Man scheint einfach eine Reihe von Ideen zu entwickeln. Was dann überzeugen kann, wird wirklich umgesetzt, der Rest fällt hinten herunter. Ähnlich ging übrigens Marvel beim MCU vor, als man intern Nachwuchsautorinnen und -autoren in einem Programm die Chance gab, zu einem Comic ihrer Wahl ein Skript zu entwickeln, davon aber nur wenige ausgewählte Ideen übernahm. Unter anderem „Guardians Of The Galaxy“ fand so seinen Weg auf die Leinwand – auch wenn das ursprüngliche Skript von Nicole Perlman dann von Regisseur James Gunn noch einmal überarbeitet wurde.
Und was ist mit Spider-Man?
Da Sony nun ein Filmuniversum mit zahlreichen Spidey-Nebenfiguren aufbaut, fragen sich natürlich viele Fans: Was ist mit Spider-Man selbst in diesem sogenannten SUMC? Vorerst wird dieser dort wohl nicht auftreten, da er aufgrund eines Deals von Sony mit Marvel und Disney Teil des MCU ist.
Es kursiert momentan aber die (allerdings noch nicht gesicherte) Information, dass nach dem kommenden „Spider-Man: Far From Home” der aktuelle Deal, der Sony wohl auch verbietet, Spidey für ihre eigenen Filme zu nutzen, ausläuft. Nach dem Ende dieses Deals könnte Sony dann womöglich Tom Hollands Spidey in das eigene Universum überführen und er wäre nicht mehr Teil des MCU. Da die Verträge natürlich geheim sind, kann in diesem ganzen Bereich allerdings aktuell nur spekuliert werden.