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    Unser erster Eindruck von "Alita: Battle Angel"

    Wir hatten Gelegenheit, schon einmal einen ausführlicheren Blick auf Robert Rodriguez‘ „Alita: Battle Angel“ zu werfen und verraten euch heute, was euch in der von James Cameron produzierten Anime-Verfilmung erwartet – ab 20. Dezember 2018 im Kino!

    Twentieth Century Fox

    Knapp 15 Jahre sind vergangen seit Yukito Kishiros Manga „Battle Angel Alita“ die Aufmerksamkeit von James Cameron („Terminator“, „Avatar“) erhaschen konnte. Bereits 2006 gab der Filmemacher bekannt, dass sein jüngster Deal mit Fox nicht nur „Avatar“ beinhalten würde, sondern auch die Adaption von Kishiros Cyberpunk-Märchen. Die Zeit verstrich und nichts passierte, auch weil Cameron lange Zeit selbst die Regie von „Alita: Battle Angel“ übernehmen wollte. Jetzt, wo sich der mittlerweile 63-Jährige ganz und gar seinem „Avatar“-Franchise verschrieben hat (ganze vier Sequels sollen bis 2025 erscheinen), schien es gar keine andere Möglichkeit mehr zu geben, als den Regieposten von „Alita: Battle Angel“ abzugeben.

    Gemeinsam mit seinem Co-Produzenten Jon Landau fand Cameron in Regisseur Robert Rodriguez („Planet Terror“) den perfekten Mann, um die bereits bestehende Vision adäquat auf die Leinwand zu bringen. Fünf Monate vor Kinostart durften wir bereits einen ausführlicheren Blick auf die Arbeit des „Sin City“-Visionärs werfen. Nachfolgend erfahrt ihr, welche Szenen wir bereits zu Gesicht bekommen haben und was wir davon halten. Aber eines schon mal vorweg: Wir können es jetzt kaum noch erwarten, den Rest von „Alita: Battle Angel“ zu sehen!

    ACHTUNG, SPOILER! Auch wenn uns natürlich nicht das Finale des Films gezeigt wurde und wir deswegen keine großen Twists oder Auflösungen verraten könnten, gehen wir in den nächsten Absätzen doch ausführlich und im Detail auf einige ausgewählte Szenen aus „Alita: Battle Angel“ ein.

    Große Augen, große Gefühle

    Wir erinnern uns an Rupert Sanders‘ „Ghost In The Shell“ und eine der größten Whitewashing-Debatten der vergangenen Jahre. Im Fall der jungen Cyborg-Dame Alita steht uns eine derartige Kontroverse allerdings sicher nicht bevor – dafür sorgen alleine die überdimensionalen Manga-Äuglein, mit denen sie von der Leinwand herabschaut. Gerade sie sind es auch, an denen man sich im Trailer zum Film im ersten Moment besonders reiben kann. Hat man sich an ihr Äußeres aber erst einmal gewöhnt, wird es einem leicht gemacht, auch in ihr Inneres zu blicken.

    Alita (Rosa Salazar) sieht zwar zweifelsohne menschenähnlich aus, aber im Film gibt es nie den Zwang, sie als Mensch zu akzeptieren. Die Hauptfigur ist ganz hervorragend animiert, soll zugleich aber auch als das wahrgenommen werden, was sie ist – ein Roboter. Wenn sie von ihrem „Vater“ Dr. Ido (Christoph Waltz) Unterricht im Orangenessen bekommt (sie stellt sich bei ihrem ersten Anlauf etwas tollpatschig an und versucht die Frucht mitsamt Schale zu essen), tut sich die ganze tragische Tiefe ihrer Figur auf, wenn sie ihn mit ihren großen verängstigten Augen anschaut, nicht wissend, wer oder was sie ist.

    Twentieth Century Fox

    Das Aufeinandertreffen mit ihrem potentiellen Love Interest Hugo (Keean Johnson) wirkt hingegen etwas plump und wie aus eine, typischen YA-Roman: Hugo versucht Alita vor einem Roboter zu retten, muss dabei aber feststellen, dass Alita ganz gut alleine klarkommt. Dass der erste Körperkontakt zwischen den beiden ein „du bist aber schwer“ seinerseits zur Folge hat (immerhin ist sie auch ein Cyborg, der zu großen Teilen aus Metall besteht), gibt dem Ganzen aber zumindest einen ganz süßen Touch. Emotionen werden aber nicht nur mit großen Rettungstaten und gegenseitigen Schmeicheleien geweckt, sondern eben auch immer wieder in kleinen unscheinbaren Momenten wie dem bereits erwähnten, in dem Alita ihrem „Vater“ in die Augen blickt.

    Anhand der Szenen, die uns gezeigt wurden, lässt sich bereits eine ebenso spannende wie nachvollziehbare Entwicklung der Titelfigur erahnen. Wird jene emotionale wie logische Kurve im Rest des Films konsequent weitergesponnen, stehen uns in „Alita: Battle Angel“ nicht nur spektakuläre Bilder, sondern auch große Gefühle bevor.

    Visuelles Highlight zum Jahresabschluss

    Damit nicht nur die Titelheldin große Augen macht, sondern auch das Publikum, fährt James Cameron einmal mehr die ganz großen Geschütze auf, die uns auch schon bei „Avatar“ die Münder offenstehen ließen. Während man auf den ersten Blick plump behaupten könnte, einen Hybrid aus „Total Recall“, „Blade Runner“ und „Jupiter Ascending“ vor sich zu haben, liegt die Liebe im Detail. Der visuelle Ideenreichtum der Macher scheint schier unendlich und wird sicherlich auch beim zweiten, dritten oder vierten Schauen noch Kleinigkeiten offenbaren, die einem zuvor gar nicht aufgefallen sind. Interessant sind dabei nicht nur Gadgets wie Hugos Hover-Bike oder die überdimensionale Spitzhacke von Alitas Ziehvater Dr. Ido (der offenbar ein Geheimnis birgt), sondern auch die grau in graue Unterwelt, in der Alita auf ihren größten Widersacher trifft.

    Die ruhigen Töne, die auch schonder Trailer (musikalisch) anschlägt, finden sich auch im Film wieder – sowohl im Score als auch im weichen, warmen Look, der einem ein wohliges Gefühl vermittelt. Dem gegenüber stehen hammerharte Kämpfe mit wilden Kreaturen, deren Physis ausgefallene Choreographien ermöglichen, die man so wohl noch nie gesehen hat. Während die Action zweifelsohne Lust auf mehr macht, sei jedoch erwähnt, dass diese stellenweise ungemein brachial daherkommt und somit eigentlich auch nach einer gewissen Härte verlangt – allzu viel Blut wird es in dem Streifen, dessen Produktion nahezu 200 Millionen Dollar verschlingen soll, aber wohl nicht geben.

    Fazit

    Man nehme die kunterbunte Welt von „Spy Kids“, gebe eine wenig vom visuellen Genie von „Sin City“ hinzu und vermenge das Ganze mit wahnwitziger Action á la „Planet Terror“ – fertig ist der neue Rodriguez-Film, in dem der Texaner das Beste seiner bisherigen Filme vereint. Wer sich nicht daran stört, dass „Alita: Battle Angel“ wohl kein Blutgelage wie „From Dusk Till Dawn“ bieten wird, den erwartet aller Voraussicht nach eines der ganz großen visuellen Kino-Highlights des Winters 2018. „Alita: Battle Angel“ startet am 20. Dezember 2018 in den deutschen Kinos!

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