Als Jared Leto am Set von „Suicide Squad“ den Joker gab, sollen die Crew-Mitglieder tatsächlich Angst vor dem Schauspieler gehabt haben, so furchteinflößend sei sein Auftreten gewesen. Doch bei Joaquin Phoenix, der nun auch den irren Schurken im eigenen Spin-off-Film spielen wird, ist es quasi umgekehrt. Der Joker-Darsteller hat nämlich Angst vor der Arbeit an dem DC-Film.
Der Schauspieler sprach mit Collider über seine neue Rolle, die kürzlich offiziell bestätigt wurde. Unter anderem sagt Phoenix: „Ich brauche eine Menge Zeit zum Nachdenken, wenn ich darüber eine Entscheidung treffe, woran ich als Nächstes arbeite.“ Er habe zuerst das Skript gelesen und sich dann mehrmals mit Regisseur Todd Phillips verabredet. „Ich finde, er ist sehr beeindruckend und er hat ein sehr interessantes Verständnis für diese Welt und dafür, was er zum Ausdruck bringen will“, fuhr Phoenix fort. „Es fühlt sich einzigartig an, es ist eine ganz eigene Welt und vielleicht jagt mir genau das eine Heidenangst ein oder so.“
Joaquin Phoenix hatte schon vor Jahren die Idee
Macht der Erwartungsdruck dem Schauspieler zu schaffen? Schließlich wurde auch Jared Letos Interpretation gleich an der Meisterleistung des verstorbenen Heath Ledger in „The Dark Knight“ gemessen. Im Gespräch mit Collider verriet Phoenix jedoch, dass es mehr die Erwartungen der Regisseure seien, die ihn bei so etwas nervös machen. „Sie haben ihre Ideen im Kopf und stellen sich bestimmte Darsteller dafür vor und plötzlich bist du dabei und da ist dieser Moment, in dem du denkst: ‚Kann ich ihre Erwartungen erfüllen?‘“, so Phoenix. Der neue Joker-Darsteller spricht dabei speziell von Autorenfilmern, da er in den letzten Jahren fast ausschließlich mit Regisseuren zusammengearbeitet hat, die auch zugleich das Drehbuch verfasst haben.
„Hangover“-Regisseur Todd Phillips, der auch den „Joker“-Film inszeniert, zeichnet ebenfalls für das Skript verantwortlich, wenn auch zusammen mit „The Fighter“-Autor Scott Silver. Angesiedelt sein soll das vom sogenannten DCEU losgelöste „Joker“-Spin-off in den 1980er-Jahren, zudem wird mit angeblich nur 55 Millionen Dollar Budget auf ein deutlich kleineres Budget zurückgegriffen, als bei den sonstigen DC-Blockbustern. Gegenüber Collider verriet Phoenix, dass er schon vor „drei oder vier Jahren“ die Idee für genau so einen „Lower Budget“-Film über eine einzelne Comicfigur hatte, am liebsten sogar über einen Schurken, und diese Warner sogar vorschlagen wollte. Doch Phoenix entschied sich letztendlich um und begrub die Sache, bis plötzlich 2017 die ersten Gerüchte über den Film im Umlauf waren, der nun im Herbst 2018 gedreht werden soll. Phoenix sagt, er wäre dabei sofort begeistert gewesen: „Ich war so aufgeregt, es war die genau die Art von Erfahrung, die ich bei einem Film über eine Comicfigur haben wollte“, so der Schauspieler.
Thomas Wayne im "Joker"-Film dabei?
Neue interessante Details zum Film gibt Collider auch mit seinem Video-Podcast preis: Denn der bestens vernetzte Journalist und Insider Jeff Sneider behauptet darin, dass die Figur Thomas Wayne eine große Rolle spielen soll. Schlagen die Macher mit dem Vater des späteren Batman Bruce Wayne so die Brücke zu Matt Reeves‘ „The Batman“? Schließlich berichteten wir zuletzt, dass beide Filme eventuell im selben Universum spielen könnten. Und die Rivalität zwischen dem Joker und der Fledermaus ist ein zentrales Element für die Entwicklung des Schurken mit der Clownmaske.
Spinnt man den Gedanken weiter, könnte es sich bei dem Universum, in dem der „Joker“-Solofilm spielt, sogar um das „Flashpoint“-Universum handeln. Denn in der gleichnamigen Comicvorlage wird unter anderem Thomas Wayne statt seines Sohnes Bruce zu Batman. Die Pläne für eine geplante Adaption dieser Geschichte wurden zwar mittlerweile wohl verworfen, jedoch könnte sich DC mit der Einführung von Thomas Wayne in einem anderen Universum alle Möglichkeiten offen halten. Genauere Informationen zu dieser Rolle oder zu einem möglichen Darsteller hatte Sneider aber noch nicht parat.
Robert De Niro als Radiosprecher?
Immerhin scheint es, als könnte für Robert De Niro immer noch eine Rolle vorgesehen sein. Obwohl Produzent Martin Scorsese nun plötzlich dem Projekt den Rücken zukehrte (der gemeinsam mit Phillips eine Rolle für De Niro geplant haben soll), hat Sneider von Collider offenbar nichts über einen Ausstieg der Schauspiellegende gehört und könnte sich für ihn zum Beispiel die Rolle eines Radiomoderators vorstellen, der über die Verbrechen des Jokers berichtet. Möglich wäre etwa ein Sprecher des Senders Gotham Broadcast Company, kurz GBC.
Es ist also weiterhin sehr interessant, wie sich der „Joker“-Film entwickelt. Ein Termin für den Kinostart steht zwar noch nicht, bei einem Drehstart im Herbst 2018 könnte der Film aber im Laufe des Jahres 2019 in die Kinos kommen.