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    Sex, Horror, Trash und Kult gegen Donald Trump: "Drive"-Regisseur startet kostenlose Netflix-Alternative

    Nicolas Winding Refn startet einen eigenen Streamingdienst. Dort will er ältere Trash- und Kultfilme anbieten und damit ein Zeichen gegen Donald Trump setzen. „Refns Netlix“ soll dabei kostenlos sein und in Kürze anlaufen.

    Promo-Bild zu "The Neon Demon" (© Gaumont / Wild Bunch)

    In einem ausführlichen Artikel für das britische Magazin Guardian enthüllt Nicolas Winding Refn nun die Gründe für seinen bereits vor einigen Monaten angekündigten, nun aber wirklich startenden eigenen Streamingdienst. Die Erkenntnis, wie wichtiger dieser sei, kam ihm laut eigener Aussage in den vergangenen sechs Monaten, die er in den USA gelebt hat. „Schrecklich“ aber auch „aufregend“ sei dieses Amerika unter Donald Trump. Man beobachte, wie die Regierung selbst, den „American Way Of Life“ zerstöre. Es herrsche Hysterie, es sei schon fast apokalyptisch. Daher gelte es ein Zeichen zu setzen.

    Es gehe darum, die freie Rede zu fördern und dies gelinge am besten mit Kunst. Das aktuelle „Kino ist aber wie chinesisches Essen geworden: Es gibt dir billige, unmittelbare Freude wie ein Orgasmus, ist aber weder gesund noch interessant.“ Daher brauche es „gute, herausfordernde Kunst“, was nicht unbedingt Kunst sei, die den guten Geschmack bediene. So legt Refn seinen Fokus vor allem auf kultige Filme, die manche vielleicht auch als Trash bezeichnen, auf Filme mit viel Sex und Horror. Da der „Drive“-Regisseur seit Jahren solche alten Filme aufkauft und sie auf eigene Kosten restauriert, sei er nun zu dem Schluss gekommen, sie zur Verfügung zu stellen, um „Leute zu inspirieren, die Welt auf andere Weise zu sehen“.

    Welche Filme gibt es zum Start?

    Noch gibt es keine finale Liste der Filme, die wir auf dem Streamingdienst finden werden, aber vier Beispieltitel nennt Refn bereits in seinem Guardian-Artikel.

    In dem Thriller „Night Tide“ spielt Dennis Hopper einen Matrosen, der sich auf Landgang in eine geheimnisvolle Frau verliebt, die bei einer Show als Meerjungfrau arbeitet. Doch sie scheint zu glauben, auch wirklich eine Meerjungfrau zu sein. Und dann gibt es da auch noch die Geschichte ihrer ehemaligen Verehrer, die alle tot aufgefunden wurden... Für Refn ist dieser Film laut eigener Aussage eine sehr persönliche Sache, da er den 2007 verstorbenen Regisseur Curtis Harrington sehr gut kannte.

    In „The Nest of the Cuckoo Birds“ strandet ein Regierungsagent auf der Flucht vor Schmugglern, die ihre Entdeckung durch seine Ermordung verhindern wollen, in einer komischen Absteige, in der allerlei verrückte Dinge passieren. Laut Refn ist der Film ein „merkwürdiges, einzigartiges Beispiel für ein nicht identifizierbares Genre, weil es ein bisschen von allem hat: Sex, Horror, Melodrama...“

    Im Mittelpunkt von „The Burning Hell“ steht derweil ein Priester, der allen Nicht-Christen die Hölle prophezeit. Für Refn ist Reverend Estus Pirkle ein „Trump-Vorläufer“, der Film sei „lächerlich, vielleicht sogar schrecklich“, doch dies führe nur dazu, dass er „noch einzigartiger sei“.

    „Hot Thrills And Warm Chills“ zeige laut Refn derweil, dass „Kunst keinen Funken guten Geschmack“ beinhalten muss. Die Geschichte von drei Frauen, die sich nach Jahren in einem Motel wiedertreffen, alte Geschichten austauschen und einen Raubzug planen, hat es Refn wohl scheinbar angetan. Er habe alle Werke von Regisseur Dale Berry aufkaufen müssen (seine anderen drei Filme könnten also auch den Weg auf Refns Plattform finden). Doch damit nicht genug: „Mein Fetisch geht soweit, dass ich auch alle seine Klamotten kaufen musste.“

    Wann und wo geht es los?

    Das „Netflix für alte Trash-Filme“ wird auf der Webseite https://www.bynwr.com verfügbar sein. Noch im Juli 2018 soll der Start erfolgen. Wie bereits eingangs ausgeführt, werden alle Filme kostenlos verfügbar sein. Laut Nicolas Winding Refn, der neben „Drive“ auch für Filme wie „The Neon Demon“ und die „Pusher“-Trilogie bekannt ist, soll es dabei auch keinen einzigen Haken geben.

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