Woche für Woche bietet Netflix nicht nur zahlreiche neue Filme, sondern vor allem auch Serieninhalte an – viele davon sind Eigenproduktionen. Es ist demnach wenig überraschend, dass es sich der Streaming-Anbieter sein Programm auch einiges kosten lässt. Die Zahlen, die The Economist nun vorlegt, sind nichtsdestotrotz unglaublich: Im Jahr 2018 investiert Netflix zwischen zwölf und 13 Milliarden Dollar in seine Inhalte – und lässt damit sämtliche Filmstudios und TV-Sender alt aussehen. In einer früheren Mitteilung war noch von acht Milliarden Dollar die Rede.
Aufstieg im Rekordtempo
Während die alten Hasen der Branche, Filmstudios wie Universal Pictures oder Paramount, ihren Status über viele Jahrzehnte aufbauten, wurde nach Netflix erst knapp vor der Jahrtausendwende ins Leben gerufen – damals noch als Online-DVD-Versand. Heute, knapp 20 Jahre später, steht die Welt vermeintlich Kopf. Denn Netflix produziert in diesem Jahr ganze 82 Filme. Warner, das Major Studio, das in diesem Jahr die meisten Filme veröffentlicht, steht im Vergleich mit 23 Filmen in den Startlöchern, Disney das Studio mit den finanziell erfolgreichsten Filmen, hat zehn Produktionen vorzuweisen. Allerdings produziert Netflix einen Großteil seiner Filme nicht wirklich selbst, sondern kauft lediglich die Rechte daran, um sie dann als Originals auf seiner Plattform anzubieten.
Es darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden, dass Netflix den Fokus nach wie vor auf Serien legt. Ein großer Teil der Produktionskosten fließt deswegen auch in die über 700 Serien, die zum Teil als Netflix Original selbst produziert werden oder aber oftmals (wie die Filme) auch bei anderen Produktionsstudios eingekauft werden.
Was einst mit der ersten Netflix-Serie „Lilyhammer“ begann, ist heute also ein weltweites Phänomen, das längst auch die renommiertesten Filmstudios und TV-Sender nicht mehr ignorieren können. Wohin die Streaming-Reise noch geht, traut sich spätestens jetzt aber wohl niemand mehr zu prophezeihen.