Viele kennen das noch von früher: Man liegt spätabends bequem auf der Couch, der Abspann läuft und niemand hat gerade Lust, sich jetzt noch auf den Weg in die Videothek zu machen – lieber ein wenig draufzahlen und den Film entspannt am nächsten Tag zurückbringen. Wer zu lange damit wartet, vergisst es aber auch gerne mal ganz – und das kann dann teuer werden. Diese Erfahrung muss jetzt auch Lonnie Perry aus Tulsa, Oklahoma machen. Der lieh sich im Jahr 2014 nämlich Seth MacFarlanes Komödie „Ted“ aus der örtlichen Videothek aus, ohne sie je wieder zurückzubringen. Die Folge: Ein unfreundlicher Brief vom Anwalt, der ihm nun 218,07 Dollar in Rechnung stellt. Diese Geschichte griff nun der lokale Fernsehsender KTUL-TV auf.
Das Problem an der ganzen Sache: Perry, der kurz nach dem Leihen des Films obdachlos wurde, hatte die DVD damals einfach in einer Box verstaut und dort vergessen. Mitarbeiter aus der Videothek versuchten ihn im Laufe der Zeit zwar immer wieder zu erreichen, blieben aber erfolglos – Perry hatte keinen festen Wohnsitz. Heute, vier Jahre später, bittet er um Nachsicht und ein wenig Zeit, um die anfallenden Gebühren (die zu einem großen Teil aus Anwaltskosten bestehen) zu entrichten. Sollte ihm das Gericht dahingehend nicht entgegenkommen, droht Perry eine Haftstrafe.
Während Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon immer populärer werden, geht das Videothekensterben – in den USA ebenso wie in Deutschland – unaufhörlich weiter. Unter den Fans physischer Medien macht sich deshalb zwar schon seit Jahren Trauerstimmung breit, prekäre Situationen wie der Fall Perry dürften in Zukunft dafür aber kaum noch eintreten.