Wie zuerst parool.nl, das Online-Portal der niederländischen Zeitung Het Parool berichtete, ist Robby Müller am gestrigen Dienstag, den 3. Juli 2018, gestorben. Damit muss sich die Filmwelt von einem der besten und prägendsten Kameramänner verabschieden, der in den vergangen Jahrzehnten das Kino mitgestaltet hat.
Besonders legendär ist dabei seine Zusammenarbeit mit Wim Wenders. Ein Dutzend Filme drehte der niederländische Kameramann mit dem deutschen Regisseur, darunter Klassiker wie „Alice in den Städten“ und „Paris, Texas“. Mit Wenders gemeinsam ging Müller in die USA und traf dort auf andere Filmemacher, die seinen experimentierfreudigen Stil und sein Auge für einzigartige Bilder schnell zu schätzen wussten.
Die Liste der Regisseure, mit denen er zusammenarbeitete, liest sich so auch wie ein Who Is Who der internationalen Autorenfilmer: Für Jim Jarmusch machte er mit „Down By Law“, „Mystery Train“, „Dead Man“, „Ghost Dog“ und „Coffee And Cigarettes” gleich fünf Arbeiten. Daneben entwickelte er unter anderem für Lars von Trier („Breaking The Waves“, „Dancer In The Dark“), Barbet Schroeder („Barfly“, „Die Spieler“), Michael Winterbottom („24 Hour Party People”), Peter Bogdanovich („Saint Jack”, „Sie haben alle gelacht“), John Schlesinger („Das Ritual“) oder William Friedkin („Leben und Sterben in L.A.“) eindrucksvolle Bilderwelten und rückte die Darsteller ins richtige Licht – um an dieser Stelle nur einige prominente Regisseure zu nennen.
„Licht“ ist dabei ein gutes Stichwort, denn für seine virtuosen Lichteffekte war Müller bekannt. „Master Of Light“, also Meister des Lichts, hieß so eine Ausstellung, die 2016 im Filminstitut Eye in Amsterdam gezeigt wurde und 2017 auch unter anderem in der Deutschen Kinemathek in Berlin Station machte.
Master of Light - Robby Müller from ARTtube on Vimeo.