Für uns ist Ari Asters „Hereditary – Das Vermächtnis“ der womöglich bestinszenierte Horrorfilm seit Stanley Kubricks „Shining“ von 1980 – und er bietet solch dermaßen effektiven psychologischen Horror, dass es am Ende fast schon einer erlösenden Katharsis gleichkommt, wenn der Grusel-Schocker im finalen Drittel endgültig in offenkundig okkulte Gruselgefilde hinübergleitet. Aber was hat die FSK zu dem schon bei seiner Premiere auf dem Sundance Filmfestival abgefeierten Horror-Drama zu sagen – gerade in Anbetracht der zentralen Schockszene nach einer Dreiviertelstunde, die einem selbst dann noch ganz tief bis ins Mark fährt, wenn man bei den üblichen Jump Scares schon lange nicht mehr aus seinem Sitz schreckt?
Freigegeben ab 16 Jahren
Die FSK hat den Film ab 16 Jahren freigegeben - eine absolut nachvollziehbare Entscheidung. Eine FSK ab 12 war eh nicht drin und eine Freigabe ab 18 Jahren wäre wegen einiger unfassbar intensiver Szenen zwar grundsätzlich denkbar gewesen, aber da muss man eben auch mit einbeziehen, dass „Hereditary“ alles andere als stumpfes Schock-Kino ist, sondern den Schmerz und die Schuld, sie sich mit der Zeit in einer Familie ansammeln, mit einer gewaltigen Kraft und herausfordernden Ambivalenz auf die Leinwand zerrt. Kein Wunder also, dass für Hauptdarstellerin Toni Collette („The Sixth Sense“) im kommenden Herbst eine große Oscar-Werbekampagne gefahren werden soll.
Hereditary - Das Vermächtnis„Hereditary – Das Vermächtnis“ startet am 14. Juni 2018 in den deutschen Kinos!