Im Mittelpunkt von „Once Upon A Time In Hollywood” stehen zwei fiktive Charaktere: ein Western-TV-Star (Leonardo DiCaprio) und sein Stunt-Double (Brad Pitt), die es Ende der 1960er Jahre in Hollywood endlich zum Kinostar bringen wollen. Doch die Traumfabrik hat sich verändert, wie sich auch an ihrer berühmten Nachbarin zeigt: Sharon Tate (Margot Robbie).
Durch die Verbindung zu Tate thematisiert Quentin Tarantino auch die Geschichte rund um die Mordserie des Kults von Charles Manson in seinem neuen Film. Denn die Schauspielerin und Ehefrau von Regisseur Roman Polanski wurde 1969 hochschwanger von fanatischen Anhängern Mansons ermordet.
So verwundert es nicht, dass beim neuesten Schwung an Cast-Neuzugängen, die der mit Tarantino bestens verknüpfte Kollege Mike Fleming Jr. im Branchenmagazin Deadline exklusiv vermeldet, mehrere Verbindungen zu den Manson-Morden gibt. Und daneben wird auch eine Hollywood-Ikone auftreten. Das sind die Cast-Neuzugänge in der Übersicht:
Damian Lewis
Der unter anderem durch die Serien „Homeland“ und „Billions“ bekannte Damian Lewis wird in einem Casting-Coup, der zumindest optisch perfekt passt, zu einem der größten Kinostars aller Zeiten. Der britische Schauspieler verkörpert nämlich Hollywood-Ikone Steve McQueen. Der 1980 gestorbene Steve McQueen galt zur Zeit, in der der Film spielt, als einer der zugkräftigsten Mega-Stars an den Kinokassen. Tarantino ist ein großer McQueen-Fan. Als er 2014 anfing, das Retro-Programm seines schon Jahre zuvor gekauften Kinos in Los Angeles selbst zu gestalten, begann er mit einer Übersicht von McQueen-Filmen.
Als einer seiner besonderen Lieblinge gilt dabei „Bullitt“. In einem Interview erklärte er einmal, er habe den Cop-Thriller sechs Mal gesehen und könne die Geschichte nicht erklären, aber McQueen sehe darin einfach nur cool aus. Da „Bullitt“ 1968 in die Kinos kam, also zu jener Zeit, die „Once Upon A Time In Hollywood” abdecken könnte, dürfte der Film eine Rolle spielen. Weitere bekannte Werke mit McQueen sind unter anderem „Die glorreichen Sieben“ (1960), „Gesprengte Ketten“ (1963), „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ (1968) und „Getaway“ (1972).
Dakota Fanning
Ebenfalls an Bord ist Jungschauspielerin Dakota Fanning, die aktuell in der Serie „The Alienist – Die Einkreisung“ an der Seite von Daniel Brühl auf Netflix zu sehen ist. Auch sie spielt eine historische Persönlichkeit: Lynette „Squeaky“ Fromme gehörte zu den Anhängern der berüchtigten Mason Family, also des Kultes um Charles Manson. Sie schloss sich diesem 1967 an, war an dem Mord an Sharon Tate und weiteren Personen (den sogenannten „Tate/La Bianca-Morden“ 1969) nicht beteiligt, führte aber anschließend die Protestkundgebungen für die angebliche Unschuld von Manson und den Tätern an.
Sie selbst wurde 1975 wegen Mordversuchs an dem damaligen US-Präsidenten Gerald Ford zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, was in Tarantinos Film aber nicht mehr thematisiert werden dürfte.
Luke Perry
Quentin Tarantino ist bekannt dafür, auch gerne Schauspieler auszugraben, die etwas in Vergessenheit geraten sind. Ein solcher Fall ist dieses Mal Luke Perry. Der Ex-„Beverly Hills, 90210“-Star spielt laut Deadline eine Figur namens Scotty Lancer.
Weitere Details gibt es dazu nicht, aber von 1968 bis 1970, also zur Handlungszeit des Films, lief eine Western-TV-Serie namens „Lancer“ im US-Fernsehen. Eine der Hauptfiguren heißt Scotty Lancer. Perry ist mit seinen 51 Jahren zwar deutlich älter als es die Figur in dieser fiktiven Serie ist (sie dürfte so 30 sein), trotzdem wird diese Namensähnlichkeit kein Zufall sein. Zudem wissen wir von Michael Madsen schon länger, dass er eine Figur in einer Western-TV-Serie spielt – mit Luke Perry an seiner Seite als die Brüder Lancer?
Emile Hirsch
Sicher können wir uns dagegen bei der Rolle von Emile Hirsch sein. Der aus Filmen wie „Speed Racer“ und „Into The Wild“ bekannte Schauspieler wird zum berühmten Hollywood-Hairstylisten Jay Sebring und verbindet so die Handlungsstränge um Steve McQueen und die Manson-Morde.
Denn Sebring war ein enger Berater von McQueen und für dessen ikonische Stylings verantwortlich. Daneben hatte er für kurze Zeit eine Beziehung mit Sharon Tate und blieb mit ihr auch befreundet, als sie Roman Polanski heiratete. An einem Sommertag im August 1969 waren Sebring und Tate mit Freunden Essen und feierten anschließend im Haus der Schauspielerin noch weiter – wo sie dann alle von drei Mitgliedern der „Manson Family“ brutal ermordet wurden.
Nicholas Hammond
Ganz typisch für Quentin Tarantino ist derweil auch die nächste Rolle und die Besetzung. Denn mit seinem neuen Film scheint er auch dem Regisseur Sam Wanamaker besondere Ehre zu erweisen, der von Nicholas Hammond gespielt wird. Sam Wanamaker inszenierte Ende der 1960er Jahre vor allem Episoden von TV-Serien – darunter übrigens auch Folgen der bereits angesprochenen Serie „Lancer“. So könnten wir ihn mit Madsen und Perry am Set der Western-Serie innerhalb von Tarantinos Film sehen. Zu den wenigen Filmen-Regie-Arbeiten Wanamakers gehört unter anderem der Spionage-Thriller „Der Vollstrecker“ von 1970. Als Schauspieler dürften viele Zuschauer Wanamaker daneben als Mafia-Paten aus „Der City Hai“ mit Arnold Schwarzenegger kennen.
Schauspieler Nicholas Hammond ist ein Veteran in Film und TV und seit den 1960er Jahren im Geschäft. Dabei spielte er in den 1970er-Jahren auch in der von Tarantino geschätzten Western-Serie „Rauchende Colts“ mit. Zudem ist Hammond der allererste Spider-Man. Er verkörperte Peter Parker zwischen 1977 und 1979 in der Serie „The Amazing Spider-Man“, die erste Live-Action-Adaption der berühmten Comics.
Von Nicolas Hammond liegt uns leider aktuelles Bild vor.
Clifton Collins Jr. & Keith Jefferson
Fast nichts bekannt ist über die beiden Rollen der letzten beiden Cast-Neuzugänge aus der Deadline-Meldung. Clifton Collins Jr. („Crank 2“, „Westworld“) spielt eine Figur namens Ernesto The Mexican Vaquero. Ein Tarantino-Buddy scheint derweil Keith Jefferson zu sein. Er war in den vergangenen Jahren eigentlich nur in Mini-Rollen in Tarantinos „Django Unchained“ und „The Hateful Eight“ zu sehen. Nun macht er den Hattrick bei seinem Zusammenarbeiten mit dem Regisseur voll und spielt in „Once Upon A Time In Hollywood“ einen gewissen Land Pirate Keith.
Neben den Neuzugängen und den bereits genannten DiCaprio, Pitt, Madsen und Robbie wurden auch Burt Reynolds und Timothy Olyphant bereits für „Once Upon A Time In Hollywood“ bestätigt. Auch Kurt Russell, Tim Roth und Samuel L. Jackson sollen zum Cast gehören. Kinostart ist am 8. August 2019.