Quentin Tarantinos nächstes Projekt „Once Upon A Time In Hollywood“ sorgt schon seit einiger Zeit immer wieder für Schlagzeilen. So heizte der Filmemacher die Erwartungen mit der Starpaarung Leonardo DiCaprio und Brad Pitt an, außerdem sorgte die Nachricht, dass der umstrittene „Chinatown“-Regisseur Roman Polanski als Figur eine zentrale Rolle in der Handlung des im Jahr 1969 angesiedelten Charles-Manson-Films einnehmen soll, für eine gewisse Aufregung, obwohl dies angesichts der historischen Fakten naheliegend ist. Schließlich gehörte Polanskis damalige Ehefrau Sharon Tate zu den Opfern von Mansons Bande.
Zwischenzeitlich gab es sogar Gerüchte, dass das verantwortliche Studio Sony das Projekt komplett absagen könnte, aber nun zeigte sich Tarantino bei einer Präsentation auf der Cinema Con in Las Vegas bester Dinge und rührte gemeinsam mit DiCaprio kräftig die Werbetrommel. Dabei lässt besonders eine Aussage des Star-Regisseurs aufhorchen: Mit „Once Upon A Time In Hollywood“ komme er seinem 1994er Kulthit „Pulp Fiction“ so nah wie nie zuvor.
Parallele Erzählstränge wie in "Pulp Fiction"
Was für eine Art von Nähe Tarantino bei seiner vom Hollywood Reporter zitierten Äußerung im Sinn hatte, führte er nicht weiter aus, aber was wir bisher über „Once Upon A Time In Hollywood“ wissen, deutet durchaus auf gewisse Parallelen zu „Pulp Fiction“ (und natürlich auch zu anderen Tarantino-Filmen) hin. So gibt es offenbar wieder mehrere Haupthandlungsstränge: Während Rick Dalton (Leonardo DiCaprio), ein ehemaliger Westernserien-Star und sein langjähriges Stunt-Double Cliff Booth (Brad Pitt) versuchen, sich in einem Hollywood zurechtzufinden, das sie schon lange nicht mehr wiedererkennen, ereignet sich ebenfalls in Los Angeles und Umgebung die Mordserie der von Charles Manson angeführten Sekte, der auch die schwangere Schauspielerin Sharon Tate (höchstwahrscheinlich gespielt von Margot Robbie) zum Opfer fällt.
Neben einer virtuosen Zusammen- und Parallelführung dieser Erzählstränge ist ziemlich sicher auch wieder mit brillanten Wortgefechten und eingängiger Musikuntermalung zu rechnen, und die Dynamik zwischen Brad Pitt und Leonardo DiCaprio könnte an das legendäre „Pulp Fiction“-Duo John Travolta und Samuel L. Jackson anknüpfen. Tarantino verspricht jedenfalls Großes von seinen Hauptdarstellern, zieht dabei aber einen anderen Vergleich.
DiCaprio und Pitt auf den Spuren von Redford und Newman
Zwischen Pitt und DiCaprio gebe es die aufregendste Star-Dynamik seit dem gemeinsamen Aufritt von Paul Newman und Robert Redford als Butch Cassidy und Sundance Kid im oscarprämierten Klassiker „Zwei Banditen“, so der Regisseur. Dass Westernfan Tarantino ausgerechnet diesen Titel nennt, dürfte kein Zufall sein, schließlich spielen DiCaprio und Pitt ehemalige Western-Stars und auch der Filmtitel „Once Upon A Time In Hollywood“ verweist natürlich auf eines der größten Meisterwerke dieses Lieblingsgenres – auf Sergio Leones „Spiel mir das Lied vom Tod“ (im Original: „Once Upon A Time In The West“).
Wieviel „Pulp Fiction“-Vibes und Western-Spirit „Once Upon A Time In Hollywood“ tatsächlich ausstrahlt, wird 2019 in den Kinos zu sehen sein. Der US-Start ist auf den 9. August terminiert, ein genaues Datum für Deutschland gibt es noch nicht.