Gerade stellte Disney-Boss Bob Iger die Zahlen seines Unternehmens für das erste Quartal 2018 vor. Für uns Filmfans ist eine in diesem Zusammenhang getroffene Aussage aber viel interessanter als die dank des Kino-Hits „Black Panther“ und guter Einnahmen aus den Vergnügungsparks auf 2,9 Milliarden Dollar gewachsenen Gewinne des Unternehmens: Es könnte ein zweites MCU, also ein zweites Marvel-Franchise, im Kino geben.
Laut dem Hollywood Reporter erklärt Bob Iger, „dass Marvel „sich an einem neuen Franchise neben den Avengers versuche“. Es soll also eine zweite Filmreihe geben, die wie das MCU aus Solofilmen und Crossover-Geschichten bestehen könnte. Das lässt uns natürlich spekulieren...
Was könnte uns erwarten?
Es liegt natürlich der Verdacht nahe, dass Iger damit bereits auf die bevorstehende Übernahme der Film- und Serienschmiede von Fox anspielt. Damit gehören zahlreiche klassische Marvel-Figuren, allen voran die X-Men und die Fantastic Four, bald Disney. Bisher wird davon ausgegangen, dass diese nach und nach ins MCU überführt werden könnten. Die Aussage lässt aber den Schluss zu, dass es vielleicht ein Franchise unabhängig davon geben wird. Wir glauben das aber nicht.
Zu sehr fiebern viele Fans einem Treffen der Avengers und der X-Men entgegen, als dass man sie darum bringen wird. Wahrscheinlicher wäre da schon, dass man einzelne Figuren, die nicht ins MCU passen (Stichwort: Deadpool) parallel in unabhängigen Filmen laufen lässt.
Denkbar ist zudem, dass man Comicadaptionen, die keine bis kaum Berührungspunkte mit dem MCU haben, in einem separaten Franchise zusammenführt. So gab es die animierte Marvel-Adaption „Baymax“ bekanntlich unabhängig vom MCU. Vielleicht hat man in diesem Bereich allerdings mehr vor.
Unsere Idee: Das kosmische Universum
Viel wahrscheinlicher erscheint uns aber eine andere Alternative: Iger hat sich unglücklich ausgedrückt, der Begriff „Franchise“ wird in der englischen Sprache ohnehin gerne mal laxer benutzt. Schon länger ist bekannt, dass Marvel in Zukunft rund um die Guardians Of The Galaxy und die Ravagers ein kosmisches Universum aufbauen will. Wir glauben, dass dieses kosmische Universum und das – wenn man es so nennen will – Erdenuniversum in Zukunft nur sehr wenige Berührungspunkte miteinander haben werden.
Das würde für Marvel neue Möglichkeiten eröffnen. Man könnte Kevin Feige vielleicht sogar einen Partner an die Seite stellen, der sich mehr um den kosmischen Teil kümmert und so die Schlagzahl auf zum Beispiel je zwei bis drei „Erdenfilme“ und „Weltallfilme“ pro Jahr erhöhen. Schließlich wird schon länger angedeutet, dass James Gunn - natürlich unter der Oberführung von Feige - hier mehr Einfluss bekommen könnte. Beide Filmreihen wären so relativ unabhängig voneinander – wie es auch bei „Guardians Of The Galaxy“ und „Guardians Of The Galaxy Vol. 2“ kaum direkte Verbindungen zum übrigen MCU gab. Ganz kappen müsste man die Verbindung damit nicht: Einmal pro Jahrzehnt könnten beide Filmreihen in einem zweiteiligen Mega-Event wie aktuell dem „Infinity War“ ja trotzdem zusammentreffen.
Natürlich: Mehr "Avengers"-Filme nach Teil 4
Ob wir mit unserer Vermutung richtig liegen, werden wir womöglich schon bald erfahren. Schließlich bestätigt Bob Iger auch noch, dass die Pläne schon sehr konkret sind. Er treffe sich regelmäßig mit dem Marvel-Team. Man habe dabei schon sehr genau geplant, welche Marvel-Filme, die nächste Dekade einleiten werden. Man habe nur noch nicht die Ankündigungen gemacht. Bislang wurden nur Filme bis Ende 2019 bekannt gegeben. Allerdings hat Disney für 2020, 2021 und 2022 schon jeweils drei Starttermine für noch unbetitelte Filme angekündigt – meist ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Verleih schon genau weiß, was dort starten wird, es aber noch nicht verraten will.
Zudem bestätigt Iger natürlich, was für jeden offensichtlich war: Es wird dann auch weiter „Avengers“-Filme geben. Natürlich sei der kommende „Avengers 4“ eine Art „Abschluss“, aber daraus solle man nicht schließen, dass es keine weiteren „Avengers“-Filme gebe. Dafür seien die Figuren und das Franchise viel zu beliebt.