Sein wohl bekanntester Film gehört für uns zu den besten Science-Fiction-Filmen aller Zeiten, aber er selbst ist nie so berühmt geworden wie der dystopische Klassiker „Flucht ins 23. Jahrhundert“ mit Michael York und Jenny Agutter, aus dem auch unser obiges Foto stammt: Als Michael Anderson 1976 „Logan’s Run“ drehte, wie der Film im Original heißt, war er dennoch längst ein etablierter Hollywood-Routinier, der sich in verschiedensten Genres bewährt hatte.
Michael Anderson ist 1920 in London zur Welt gekommen. Nachdem er im Zweiten Weltkrieg im Royal Signal Corps gedient hatte, dem unter anderem auch Schauspieler Peter Ustinov angehörte, drehte er 1954 mit „Dam Busters“ einen der Klassiker des britischen Kriegsfilms. Dieser ebnete dem Filmemacher den Weg nach Hollywood, wo er für Produzent Michael Todd kurzfristig die Regie der opulent-spektakulären Jules-Verne-Verfilmung „In 80 Tagen um die Welt“ übernahm. Das Abenteuer mit David Niven als Phileas Fogg und einer für die damalige Zeit einmaligen Ansammlung prominenter Gaststars erhielt unter anderem den Oscar als Bester Film des Jahres 1956 und auch Anderson wurde für seine Regie nominiert, musste sich aber George Stevens („Giganten“) geschlagen geben.
Viele Genres und viele Stars
Weitere bekannte Werke Andersons sind die Erstverfilmung von George Orwells „1984“, das Kriminaldrama „Die den Tod nicht fürchten“ mit Charlton Heston und Gary Cooper, der Spionagefilm „Das Quiller-Memorandum“ mit Alec Guinness. Starbesetzt war auch die Romanverfilmung „In den Schuhen des Fischers“ für die unter anderem Anthony Quinn, Laurence Olivier, Oskar Werner und John Gielgud vor Andersons Kamera standen. 1977 machte der erfahrene Regisseur dann auch noch einen Ausflug ins Fach des Tierhorrors mit „Orca, der Killerwal“.
Wie die Londoner Times meldet, ist der bis in die späten 1990er Jahre aktive Michael Anderson bereits am vergangenen Mittwoch, den 25. April 2018, im kanadischen Vancouver gestorben. Er wurde 98 Jahre alt.