Bei einer Produktion in der Größenordnung von James Wans DC-Comicverfilmung „Aquaman“ mit Jason Momoa in der Titelrolle, ist es ganz normal, wenn es Wochen oder Monate nach Abschluss der Hauptdreharbeiten erneut vor die Kamera geht. Das muss also keineswegs bedeuten, dass es Probleme bei der Produktion gibt. Dennoch schlug es hohe Wellen, als Wan vor einigen Tagen twitterte, dass er bei den Nachdrehs zu „Aquaman“ vor kurzem erstmals mit Schauspieler Randall Park zusammengearbeitet hat. Per Hashtag fügte er noch den Rollennamen Dr. Shin hinzu. Daraus folgerten auch wir, dass die Schurkenfigur erst bei den Nachdrehs eingefügt wurde. Das stimmt allerdings so nicht, betont der Regisseur nun in einem erneuten Tweet:
Er habe keine neue Figur hinzugefügt, schreibt Wan, denn Dr. Shin habe vom ersten Tag an im Drehbuch gestanden und Randall Park sei bereits vor einem Jahr für die Rolle gecastet worden. Die Szenen mit ihm wurden allerdings erst jetzt gedreht. Die Aufnahmen waren demnach also tatsächlich sogenannte pick-ups wie Wan schreibt, also ein lange geplantes Nachholen noch fehlender Szenen.
Indem Wan das Wort pick-ups noch einmal hervorhebt, macht er zugleich unausgesprochen klar, dass es sich hier eben nicht um reshoots handelt, womit ein Neudreh bereits abgedrehter Szenen und andere nachträgliche Korrekturen gemeint sein können. Die Absicht hinter dieser kleinen Wortklauberei ist klar: James Wan will verdeutlichen, dass bei „Aquaman“ alles nach Plan läuft und er alles unter Kontrolle hat. Das tut er durchaus überzeugend.
Auch die Horror-Nonne aus "Conjuring 2" kam erst bei Nachdrehs hinzu
Um zu unterstreichen, dass Nachdrehs nichts Ungewöhnliches sind und sich sehr lohnen können, ließ Wan noch einen weiteren Tweet folgen:
Bei allen seinen bisher neun Filmen mit Ausnahme von „Death Sentence“ habe es zusätzliche Aufnahmen gegeben: Bei „Saw“ habe er Leigh Wannell mit eimerweise Blut übergossen, in „Conjuring 2“ die dämonische Nonne hinzugefügt und in „Fast & Furious 7“ Dwayne Johnson einen Krankenwagen fahren lassen.
Vor allem die Info, dass die furchteinflößende Nonne Valak erst so spät in die Horror-Fortsetzung kam, ist sehr aufschlussreich, zumal sie sich als so effektiv und erfolgreich erwies, dass sie mit „The Nun“ (Kinostart: 12. Juli 2018) demnächst sogar ein eigenes Spin-off bekommt. Das erste Bild der Horror-Nonne könnt ihr euch hier anschauen. Ob Dr. Shin in „Aquaman“ einen ähnlich starken Eindruck hinterlässt, können wir ab dem 20. Dezember 2018 in den deutschen Kinos überprüfen.